Neue Partnerschaft von Solaris und CATL bei E-Bussen

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CATL

Iris Martinz
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Bei Elektroautos werden die Batterien knapp, und nicht viel anders sieht es bei den Elektrobussen aus. E-Bus-Hersteller Solaris hat sich deshalb mit dem chinesischen Batteriehersteller und Tesla-Lieferanten CATL zusammengetan, der zukünftig Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) liefern wird. Dabei kommt erstmals die Cell-to-Pack-Technologie bei E-Bussen zum Einsatz.

E-Busse haben völlig andere Anforderungen an Batterien wie etwa E-Autos. Sie müssen besonders langlebig sein und eine hohe thermische Stabilität aufweisen. Deshalb setzt Solaris – einer der führenden E-Bus-Hersteller in Europa mit Sitz in Polen – nun auf LFP-Batterien, die zu den sichersten Lithium-Ionen-Batterien zählen sollen. In den letzten 25 Jahren hatte Solaris mehr als 22.000 Fahrzeuge gebaut. Elektrobusse benötigen große Mengen an elektrischer Energie und erhebliche Investitionen in die Ladeinfrastruktur. Städte müssen daher bereit sein in Technologien zu investieren, die einen nachhaltigen und sauberen Verkehr unterstützen, so dass die Stromnetze den erhöhten Bedarf auch bewältigen können.

Aber nicht nur die Zellchemie ist neu, auch das Batteriedesign. Bei der Cell-to-Pack-Technologie (CTP) wird die Batterie zum Teil der Karosserie. So kann die Energiedichte bei gleichem Platzverbrauch erhöht und damit die Wirtschaftlichkeit eines E-Busses erhöht werden. Durch die Verwendung der CTP-Technologie, die mehr als 70 Kernpatente umfasst, ist CATL in der Lage, die Massenenergiedichte um 10-15% zu erhöhen, die Effizienz der Volumenausnutzung um 15-20% zu verbessern und die Anzahl der Teile für Batteriepacks um 40% zu reduzieren. Allerdings erschwert diese Technologie auch das Recycling solcher Batterien, da das Ausbauen deutlich erschwert wird.

CATL betreibt in China Batteriewerke, die allein im April diesen Jahres mehr als 5 Gigawattstunden produziert haben. Das entspricht einem Marktanteil von 38,3 Prozent in China. Zweitgrößter Hersteller ist BYD, mit 32,2 Prozent Marktanteil. Weltweit ist CATL die unangefochtene Nummer Eins. Im ersten Quartal 2022 wurden 33,3 Gigawattstunden verschifft. In der zweiten Jahreshälfte soll die erste CATL-Fabrik in Deutschland eröffnen. Im thüringischen Arnstadt sind bereits die Kräne aufgefahren, um jährlich 8 Gigawattstunden zu produzieren. Das entspricht einer Kapazität für etwa 120.000 Autos.

Quelle: cnevpost.com – CATL partners with European electric bus maker Solaris on battery supply

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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