Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der E-Auto-Fahrer:innen in Deutschland lädt ihren Wagen bei sich zu Hause. Nicht ganz so leicht haben es dabei Mieter:innen mit einem Elektroauto: Nur etwa ein Drittel von ihnen kann das Gefährt an der heimischen Steckdose oder Wallbox laden. Die meisten von ihnen laden ihr E-Auto am häufigsten an öffentlichen Ladepunkten (48 Prozent). Anders sieht das Bild bei E-Auto-Nutzerinnen aus, die im Eigentum leben: Eine deutliche Mehrheit von knapp 70 Prozent lädt den Wagen zu Hause. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov Anfang Februar unter mehr als 2000 Befragten für den Energiedienstleister Ista durchgeführt hat.
Nur fünf Prozent der Befragten gaben an, „vollelektrisch“ unterwegs zu sein – hinzu kommen noch einmal vier Prozent mit Mild- oder Vollhybridantrieb (ohne externes Aufladen) und drei Prozent mit Plug-in-Hybrid. Aktuell fährt mit rund 70 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen einen Wagen mit Verbrennungsmotor.
Fragt man die Verbrenner-Fahrer:innen, was sie vom Umstieg auf ein Auto mit Elektroantrieb abhält, so werden ein zu hoher Anschaffungspreis (37 Prozent) und die zu als zu niedrig empfundene Reichweite (29 Prozent) als Hauptgründe genannt. Auf dem dritten Platz (27 Prozent) folgt die fehlende Lademöglichkeit zu Hause. Besonders auffällig: Von den E-Auto-Nutzer:innen, die zur Miete wohnen, bemängeln 37 Prozent die bei sich zu Hause fehlende Lademöglichkeit. Zum Vergleich: Nur elf Prozent derjenigen E-Auto-Fahrer:innen, die im Eigentum leben, fehlt eine Lademöglichkeit zu Hause.
„Fehlende Lademöglichkeiten im Mietwohnungsbestand sind für die Mobilitätswende in Deutschland eine spezielle Herausforderung. Immerhin leben hierzulande mehr als die Hälfte der Menschen zur Miete – in einigen Großstädten ist die Quote noch einmal deutlich höher und liegt beispielsweise in Berlin bei über 80 Prozent“, sagt Christoph Klinck, der den Bereich Commercial & Industrial bei Ista leitet. „Bei aller Berechtigung für den Ausbau öffentlicher Ladepunkte und von Schnellladesäulen verdient die Elektrifizierung der Stellplätze von Mietshäusern mehr Aufmerksamkeit und erfordert von allen Beteiligten neue Ansätze und Lösungen – gefragt sind Politik und Verwaltung genauso wie Immobilien-Projektentwickler und Eigentümer.“
Mehr Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum nach wie vor gefragt
Nach dem eigenen Zuhause laden E-Auto-Fahrer:innen ihren Wagen derzeit am häufigsten an öffentlichen Ladesäulen (28 Prozent), bei der Arbeit (12 Prozent) oder entlang von Autobahnen (10 Prozent). Fragt man danach, wo ihnen Lademöglichkeiten fehlen, so ist die häufigste Antwort mit 41 Prozent der öffentliche Raum – also etwa am Straßenrand oder auf Parkplätzen. Am zweithäufigsten wird der Arbeitsplatz (26 Prozent) genannt, gefolgt von Autobahnen (25 Prozent) und bei sich zu Hause (20 Prozent).
„Die Mobilitätswende kann nur gesamtgesellschaftlich gelingen. Um die vielen Mieter:innen in diesem Land mitzunehmen muss die dafür notwendige Ladeinfrastruktur auch bei ihnen zu Hause verfügbar sein“, sagt Klinck. „Das bezahlbarste E-Auto nutzt wenig, wenn die Menschen es nicht laden können, ohne ihren Lebensalltag dafür deutlich umzustellen, um beispielsweise regelmäßig am Supermarkt zu laden. Der Ausstattung des privaten und halböffentlichen Raums mit Ladepunkten kommt daher eine Schlüsselrolle zu.“
Anfang August 2024 hat Ista die Chargemaker GmbH vollständig erworben und damit sein Engagement im Bereich der Ladeinfrastruktur ausgeweitet. Das Unternehmen, das zum Zeitpunkt der Übernahme rund 2000 Ladepunkte betrieb, soll bis 2030 mit Investitionen von bis zu 30 Millionen Euro zu einem führenden Anbieter von Ladeinfrastruktur im Immobiliensektor in Deutschland entwickelt werden – dafür ist die Errichtung und der Betrieb von rund 25.000 Ladepunkten geplant.
Die gebäudenahe Ladeinfrastruktur sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien ergänze damit das Leistungsspektrum von Ista als Komplettanbieter klimafreundlicher immobiliennaher Dienstleistungen, zu denen weiterhin etwa ESG-Datenmanagement, intelligente Heizungssteuerung sowie Messstellenbetrieb für Strom, Gas und Fernwärme gehören.
Quelle: Ista – Pressemitteilung vom 26.02.2025