Dass der Microlino 2.0 aus der Microlino-Community heraus entstanden ist, dass hatten wir in einem der vorherigen Artikel in unserem Portal aufgegriffen. Ebenso der Schlagabtausch zwischen Artega und Micro Mobility Systems, auf diesen wollen wir daher nicht eingehen. Vielmehr wollen wir uns mit den neuen Erkenntnissen nach der virtuellen Präsentation des Microlino 2.0 beschäftigen.
Microlino nimmt Stellung zum Serienstart der Version 2.0 ohne vorherige verkaufte Version 1.0
Ende Februar 2020 haben wir bereits erfahren, dass der Microlino ein wenig später als der Karo auf die Straße kommen wird, dafür aber in einer verbesserten Version 2.0. Mit dem neuen Microlino 2.0 soll die Vision der Gründer von umweltfreundlicher, effizienter und wettergeschützter Mobilität umgesetzt werden. „Aber warum haben wir eine neue Version des Microlino erstellt, ohne die erste zu verkaufen?“ – diese Frage hat das Team von Micro Mobility Systems im Rahmen der virtuellen Präsentation beantwortet. Zwei Gründe waren hierfür ausschlaggebend.
„Erstens haben wir unseren ersten Entwurf bereits 2015 gezeigt. Wir wollten, dass der Microlino 2.0 auch im Jahr 2025 modern aussieht, daher war eine Design-Änderung erforderlich. Aber wie konnten wir das gesamte Fahrzeug neu gestalten, ohne unsere mehr als 17’000 Reservationsbesitzer und Zehntausende von Fans zu enttäuschen? Ganz einfach: Wir liessen sie abstimmen und den Microlino 2.0 gemeinsam mit uns entwerfen.“ – Micro Mobility Systems
Nach Aussage des Unternehmens haben mehr als 7.000 Leute diese Chance genutzt, abgestimmt und ihre Inputs und Ideen zum neuen Design gegeben, was den Schweizern geholfen hat. „Zweitens waren wir mit den technischen Aspekten des Autos noch nicht zufrieden. Zu viele Dinge entsprachen einfach nicht unseren Erwartungen in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Fahrverhalten. Wir wollten, dass der Microlino eine Alternative zu einem Auto ist. Und dafür muss er den gleichen Komfort wie ein Auto haben“, so Micro Mobility Systems.
Um dies zu erreichen, habe man Peter Müller zum neuen CTO ernannt. Dieser soll die E-Isetta ausgereift und bereit für die Serie auf die Straße bringen, wie wir im Dezember berichten konnten. Müller verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie und war in leitender Funktion bei Porsche, BMW und auch bei Chery tätig. Eigener Aussage nach habe man schon sehr von seiner Erfahrung profitiert.
Peter Müller über den Microlino: „Alles und ich meine wirklich alles unter der Hülle ist neu!“
Müller war es dann auch, der im Rahmen der virtuellen Präsentation auf die neuen Details und Veränderungen hin zum Microlino 2.0 berichten durfte. Dabei gab er bereits zu Beginn zu verstehen: „Es gibt so viele Änderungen, dass ich nicht alle aufzählen kann.“ Die wichtigsten Veränderungen haben wir dennoch aufgegriffen und nachfolgend übersichtlich aufbereitet.
- Microlino 2.0 verwendet ein neues Fahrgestell aus Stahlblech und Aluminiumteilen für mehr Steifigkeit und Sicherheit, anstelle eines Stahlrohrrahmens.
- Das Gehäuse besteht jetzt aus Aluminium und Stahl statt aus Kunststoffteilen für eine höhere Qualität.
- Einzelradaufhängung sowohl vorne als auch hinten. Um dies zu erreichen, wurde die hintere Spur um etwa 50% vergrößert und den E-Motor nicht mehr an der Hinterachse montiert. Der E-Motor ist jetzt am Fahrgestell montiert, was die ungefederten Massen reduziert und den Komfort deutlich erhöht.
- E-Motor kommt als Synchronmotor mit Permanentmagneten daher und hat einen um etwa 15% höheren Wirkungsgrad als der vorherige Asynchronmotor. Hierdurch lässt sich die Reichweite des Microlino erhöhen oder die Größe der Batterie reduzieren.
- Die Batterien des Microlino 2.0 setzt auf eine neue Zellchemie, um Platz im Fahrzeug zu sparen.
Zur Batterie sei noch zu erwähnen, dass Microlino nun auf die gleichen NMC-Batterien setzt, die auch große Marken verwenden, die eine höhere Energiedichte als die zuvor verwendeten Zellen haben. „Dies bedeutet auch, dass wir mehr Platz für einige interessante Optionen haben werden, die noch bekannt gegeben werden“, so Müller abschließend zu den neuen, technischen Details. Aber nicht nur an diesen hat man fleissig gearbeitet.
Microlino 2.0 mit komplett umgestaltetem Innenraum
Das Interieur wurde komplett umgestaltet und bietet mehr Platz. Dies wurde einerseits durch die neuen Batteriezellen, andererseits durch eine leichte Erhöhung des Fahrzeugs erreicht. Die Lenksäule ist künftig fix am Chassis angebracht und klappt sich nicht mehr nach vorne beim Öffnen der Tür, was die Sicherheit und das Lenkverhalten wesentlich verbessert. Zusätzlich erhöht die schmaler gehaltene A-Säule die Rundumsicht gegenüber der alten Version. Was sich nicht geändert hat ist die maximale Reichweite von um die 200 Kilometer und der Grundpreis von 12.000 Euro, daran hält die Schweizer Familie fest. Wobei man verschiedene Reichweiten-Optionen in Aussicht gestellt hat.
Des Weiteren wurde vonseiten des Unternehmens ein neues Sitzdesign präsentiert, welches ebenfalls von der Community via Online Umfrage ausgewählt wurde. Hinsichtlich des Microlino 2.0 gab man zu verstehen, dass das Dashboard komplett neu designt wurde und nun ein digitales Display vor dem Fahrer hat, das alle notwendigen Informationen zeigt. Das Dashboard selber ist minimalistisch und soll mit dem Aluminiumrohr eine Hommage an die Ursprünge von Micro sein – den Tretrollern. Zudem eignet es sich zur Individualisierung, indem einfach das eigene Smartphone, portable Bluetooth Boxen oder sonstige Accessoires an der Stange angebracht werden können.
Des Weiteren habe man das Gewicht der Tür um etwa die Hälfte reduziert, was das Öffnen und Schließen der Tür wesentlich erleichtert. „Für uns war es seit jeher wichtig, dass wir die Microlino Community so stark wie möglich in den Entwicklungsprozess integrieren können. Beim Microlino 2.0 wollen wir das noch viel konsequenter machen als zuvor“, gab Oliver Ouboter zu verstehen. Dass diese Integration der Community beim Microlino 2.0 gelungen ist, dürfte außer Frage stehen.
Zum Abschluss noch ein Satz zum Exterieur des E-Autos. „Für viele unserer Kunden war das Heck des Microlino nie ihr Lieblingsteil. Nun, ich denke, wir können sagen, dass der Microlino endlich auch ein schönes Heck besitzt. Abgesehen von der Anfrage unserer Fans, erforderten auch unsere technischen Änderungen dort eine Überarbeitung des Designs“, so das Schweizer Unternehmen. Man habe entsprechend reagiert, die hintere Spur um etwa 50 % breiter als zuvor gemacht, um mehr Stabilität und Fahrkomfort zu erreichen. Das Rücklicht ist ein LED-Streifen mit integrierten Blinkern, der die Designsprache von vorne wieder aufnimmt.
Virtuelle Präsentation des Microlino 2.0 im Stream
Nachfolgend haben wir die virtuelle Präsentation der Micro Mobility Systems Neuheiten eingebunden. Dort erhältst du alle News im bewegten Bild.
Quelle: Micro Mobility Systems – Pressemitteilung per Mail