Mercedes setzt hohe Absatzziele für den EQS

Mercedes setzt hohe Absatzziele für den EQS
Copyright ©

Mercedes-Benz

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 3 min

Erst kürzlich hat Daimler mit dem EQS sein neues Elektro-Flaggschiff vorgestellt. Das Modell gilt als Neuinterpretation der S-Klasse – nur eben mit Akku-Antrieb. Ab August soll die Luxuslimousine auf den Straßen rollen. Der Einstiegspreis dürfte allenfalls gerade noch fünfstellig sein, dennoch seien die Absatzziele ehrgeizig, heißt es.

Intern kalkuliere der Premium-Hersteller ab 2022 mit einem jährlichen Absatz von bis zu 50.000 Einheiten, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Daimler-Chef Ola Källenius wird wie folgt zitiert: „Wir werden mit dem EQS viele neue Fans für die Marke Mercedes-Benz gewinnen.“ Die S-Klasse war 2020 mit rund 60.000 Exemplaren einmal mehr die meistverkaufte Luxuslimousine der Welt.

Mercedes bietet mittlerweile mehrere Elektroautos an – das Mittelklasse-SUV EQC und der Van EQV kommen allerdings noch nicht wirklich gut am Markt an, meldet „ecomento.de“. Das liege insbesondere an den verwendeten Verbrenner-Plattformen, die Kompromisse bei Reichweite und Effizienz erfordern. Auch die in diesem Jahr zu den Händlern kommenden kompakten SUV EQA und EQB sind lediglich umgerüstete Verbrenner.

Mit dem EQS hingegen führt Mercedes die neue Plattform EVA2 (Electric Vehicle Architecture) ein. Zwar verzichten die Schwaben – anders als etwa Porsche – noch auf neueste 800-Volt-Technologie, dennoch kommen sie auch mit der halben Spannung auf bis zu 770 Kilometer Reichweite nach WLTP. Das liegt am vergleichsweise geringen Stromverbrauch von minimal 15,7 kWh je 100 Kilometer, der auch vom cw-Wert von 0,20 herrührt. Nach Angeben von Mercedes ist der EQS das aerodynamischste Serienauto der Welt. In Sachen Langlebigkeit sehen sich die Stuttgarter ebenfalls vorne: Für die Fahrbatterie wird eine Laufzeit von zehn Jahren oder 250.000 Kilometern garantiert. „Das ist ein Rekordwert„, betonte Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer.

Wie in dem Segment üblich, wirbt Mercedes auch mit reichlich Leistung und dynamischem Fahrverhalten sowie viel Komfort und Luxus. Hinzu kommen moderne Digitalfunktionen und ein hohes Maß an Konnektivität. Optional wartet der EQS im Innenraum mit dem aus drei Bildschirmen bestehenden „MBUX Hyperscreen“ auf.

Lob kommt von Experten. „Daimler macht jetzt einen großen Sprung nach vorne„, sagt Stefan Bratzel dem „Handelsblatt“. Der Direktor des Center of Automotive Management (CAM) glaubt, dass der EQS für Mercedes einen ähnlichen Effekt auslösen wird wie der Taycan für Porsche.

Für den Daimler-Boss ist der EQS nicht nur ein Imageträger, sondern auch ein Renditebringer. „Wir erzielen aus dem Stand vernünftige Renditen“, sagte Källenius. Wie die S-Klasse solle auch der EQS den höchsten Gewinn pro Fahrzeug innerhalb der Serien erzielen. Dieser werde wegen der hohen Kosten für E-Autos zunächst allerdings kleiner ausfallen als bei konventionellen Fahrzeugen.

Quelle: ecomento.de – Mercedes will ab 2022 bis zu 50.000 EQS pro Jahr verkaufen

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Wie die A390 den Geist von Alpine neu definiert

Wie die A390 den Geist von Alpine neu definiert

Michael Neißendorfer  —  

Mit der A390 schlägt Alpine ein neues Kapitel auf: Erstmals bringt die traditionsreiche Marke einen vollelektrischen Sport-Fastback mit Allrad auf die Straße.

EU prüft Aufhebung der China-Zölle für VW

EU prüft Aufhebung der China-Zölle für VW

Maria Glaser  —  

Für die Europäische Union wird derzeit ein Antrag von Volkswagen Anhui geprüft, der einen Mindestpreis und Importquoten statt Zölle für Elektroautos vorsieht.

VW-Tochter PowerCo startet Batteriefertigung in Salzgitter

VW-Tochter PowerCo startet Batteriefertigung in Salzgitter

Laura Horst  —  

Die Volkswagen-Tochter PowerCo will noch in diesem Jahr mit der Batteriezellfertigung in Salzgitter beginnen. Die Serienproduktion soll 2026 starten.

Nordeuropa: Elektroauto-Ablehnung steigt in vier Ländern

Nordeuropa: Elektroauto-Ablehnung steigt in vier Ländern

Sebastian Henßler  —  

Das Meko Barometer zeigt: Nordische Länder erleben wachsende Skepsis gegenüber Elektroautos, während steigende Kosten die Mobilität spürbar beeinflussen.

Charge League führt europaweit einheitliche Preise ein

Charge League führt europaweit einheitliche Preise ein

Sebastian Henßler  —  

Electra startet Electra+ mit zwei flexiblen Abos und macht Schnellladen an öffentlichen Stationen planbarer: E-Auto Fahrer laden ab 0,39 Euro pro kWh.

Opel Astra: Rüsseslheimer schärfen Design und Technik nach

Opel Astra: Rüsseslheimer schärfen Design und Technik nach

Fabian Mechtel  —  

Mit 58 kWh Akku, mehr Reichweite und neuen Features wie Vorkonditionierung und V2L steigert der Astra Electric 2026 seine Alltagstauglichkeit deutlich.