Mercedes bestätigt EQS für 2021 und kündigt sechs weitere Elektroautos an

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Daimler

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 4 min

Der EQS von Mercedes-Benz ist das vollelektrische Mitglied im neuen S-Klasse Programm und kommt nächstes Jahr auf den Markt. Der Oberklassestromer nutzt als erster „Schwabe“ die neue Elektroauto-Architektur für luxuriöse Elektrofahrzeuge bei Mercedes-Benz. Auf der neuen Plattform sollen mit der Business-Limousine EQE und den SUV-Varianten von EQS und EQE bald weitere Modelle folgen, so Daimler in einer aktuellen Mitteilung. Die Entwicklung liege im Zeitplan: Derzeit finden intensive Erprobungsfahrten zur Bestätigung der Serienreife, mit Schwerpunkt auf dem Prüf- und Technologiezentrum (PTZ) in Immendingen statt. In der Kompaktklasse startet noch in diesem Jahr die Produktion des EQA, dem vollelektrischen Bruder des GLA, später folgt in 2021 der EQB.

Die neue Luxus- und Oberklasse-Generation von Elektroautos basiert auf einer eigens dafür entwickelten Architektur, die skalierbar und modellübergreifend einsetzbar ist: Radstand und Spurweite sowie alle übrigen Systemkomponenten, insbesondere die Batterien, sind dank des modularen Systembaukastens variabel. Das Fahrzeugkonzept sei damit für alle Anforderungen einer zukunftsorientierten, batterieelektrischen Modellfamilie optimiert. Diese Fahrzeug-Architektur ermöglicht Mercedes-Benz Elektroautos von der Limousine bis zum großen SUV.

Mit dem EQS können die Kunden des Luxussegments alle Vorteile einer reinen Elektroarchitektur in Sachen Raumangebot und Design optimal nutzen. Mit Reichweiten bis 700 km (nach WLTP) werde der EQS den Ansprüchen an eine progressive Limousine im S-Klasse Segment auch in dieser Hinsicht gerecht. Gleichzeitig bleibt Mercedes-Benz bei der Fertigung seinem Erfolgsrezept treu und legt Fahrzeuge und Fabriken so aus, dass unterschiedliche Modelle flexibel auf den gleichen Fertigungslinien gebaut werden können. Ebenso nutzen die Elektroautos richtungsweisende Querschnitt-Technologien von Mercedes-Benz wie beispielsweise das Bedien- und Anzeigesystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) oder die Fahrassistenzsysteme.

Mercedes-Benz-Elektroauto-EQS-Erprobung

Die Studie Mercedes-Benz Vision EQS hatte bereits im September 2019 Hinweise auf das progressive Design des kommenden EQS gegeben. Auch die getarnten Prototypen in der Erprobung lassen wesentliche, für die Luxusklasse neuartige Gestaltungsmerkmale wie das Cab-Forward-Design oder die coupéhafte „One Bow“-Gestaltung erkennen. Weitere Details des progressiven Designs der für den Erfolg der Elektrooffensive wichtigen Modelle EQS SUV, EQE und EQE SUV bleiben dem Publikum vorerst aber noch verborgen.

2021 wird Mercedes-Benz die rein elektrische Architektur einführen. Parallel will das Unternehmen weiterhin auch seine erfolgreichsten Plattformen elektrifizieren. Neben dem Mid-Size SUV EQC und der vollelektrischen Großraumlimousine EQV können sich Kunden der Kompaktwagenklasse mit EQA und EQB auf zwei vollelektrische SUV freuen. Sie sollen mit ihrem progressiven Design als Mitglieder des vollelektrischen Produktportfolios zu erkennen sein, so Daimler. Die Produktion des EQA startet noch in diesem Jahr.

Endspurt Richtung Serie: Der EQS auf den letzten Etappen der Erprobung

Auf dem Weg zur Serienreife absolviert der EQS gerade die letzten Tests, unter anderem im Prüf- und Technologie­zentrum (PTZ) in Immendingen. Die systematische Gesamtfahrzeug-Validierung diene zur Absicherung der hohen Qualitäts-Standards und gehört zu den umfangreichen Maßnahmen im Entwicklungsprozess einer jeden Mercedes-Benz Baureihe. Stationen sind unter anderem harte Wintertests in Skandinavien, Fahrwerks- und Triebstrangtests auf Prüfgeländen, öffentlichen Straßen und auf der High-Speed Teststrecke in Nardo sowie die integrierte Gesamtfahrzeug-Hitzeerprobung in Südeuropa und Südafrika. Auch in China und den USA finden aktuell Testfahrten statt. Besonderes Augenmerk fällt beim EQS natürlich auf den E‑Antrieb und die Batterie. Auch sie werden nach strengsten Mercedes-Benz Standards getestet und freigegeben.

„Der EQS hat bereits weit über zwei Millionen Testkilometer gesammelt, von der Hitze Südafrikas bis zur Kälte Nordschwedens. Der EQS wird die S-Klasse unter den Elektroautos werden. Daher absolviert er das gleiche anspruchsvolle Erprobungsprogramm wie jedes andere Fahrzeug, das einen Stern tragen darf. Zusätzlich kamen noch etliche Tests speziell für Elektroautos hinzu, die wichtige Entwicklungsschwerpunkte wie Reichweite, Laden und Effizienz abdecken.“ – Christoph Starzynski, Vice-President Electric Vehicle Architecture bei Mercedes-Benz

Produziert wird der EQS gemeinsam mit der neuen S-Klasse in der „Factory 56“ in Sindelfingen, eine der laut Daimler modernsten Automobilproduktionen der Welt. Flexibilität in den Werken ist seit geraumer Zeit ein Investitionsschwerpunkt von Mercedes-Benz Operations, das die Pkw-Produktion weltweit verantwortet. Zur Flexibilität trägt die technische Ausstattung mit zukunftsweisenden Industrie-4.0-Lösungen wesentlich bei. Dank der flexiblen Strukturen können alle Werke Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsarten produzieren und damit auch schnell auf Nachfrageänderungen in den Märkten reagieren. Chancen der Elektromobilität können bei begrenztem Investitionsbedarf optimal genutzt werden.

Als Teil der „Ambition 2039“ arbeitet Mercedes-Benz daran, in weniger als 20 Jahren eine CO2-neutrale Neuwagen-Flotte anzubieten. Bereits bis 2030 will das Unternehmen mehr als die Hälfte seiner Autos mit Elektroantrieb verkaufen – hierzu zählen vollelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 06.10.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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