Wie bei anderen Automobilherstellern auch, müssen auch die Fahrzeuge von Mercedes-Benz eine Reihe von harten und umfangreichen Prüfungen überstehen, bevor diese in die Serienfertigung übergehen. Für die Mercedes-Benz EQC Prototypen fand vor kurzem die Wintererprobung in Nordschweden statt, welche die Fahrzeuge erfolgreich hinter sich gebracht haben. Natürlich finden auch sogenannte Sommererprobungen im Süden Europas und den USA sowie weltweite Straßendauerläufe statt. Betrachten wir jedoch in diesem Beitrag die Wintererprobung des EQC ein wenig näher.
Seit Jahrzehnten testet das Unternehmen jedes neue Modell unweit des Polarkreises unter Extrembedingungen – bei eisigen Temperaturen von bis zu minus 35 Grad Celsius, schneebedeckten Straßen und auf dem blanken Eis zugefrorener Seen. Getestet werden die Fahrzeuge im kleinen nordschwedischen Ort Arjeplog in Lappland. Dort hat das Unternehmen ein Testzentrum eingerichtet. Neben der Straßenerprobung im hohen Norden wird hier auf speziell eingerichteten Prüfstrecken getestet. Die Prüfstrecke hat es in sich, neben fordernden Hügelauffahrten mit bis zu 20 Prozent Steigung, Teststrecken mit unterschiedlichen Reibbeiwerten, Handlingparcours und Kreisbahnen auf dem nahezu blanken Eis des zugefrorenen Sees müssen die Modelle mit weiteren Herausforderungen rechnen. Festhalten kann man allerdings, dass diese Prüfstrecke maximale Anforderungen an die Antriebs- und Regelsysteme bilden.
In der Absicherung des Gesamtfahrzeugs gehören über 500 Einzeltests zum Versuchsprogramm eines neuen Modells bei Mercedes-Benz. Bei Elektrofahrzeugen kommen zum Standardprocedere noch etliche antriebsspezifische Tests hinzu, die speziell für die neuen Antriebstechnologien entwickelt wurden. Neue Herausforderungen bei einem Elektrofahrzeug sind beispielsweise die Leistungsabgabe des Elektromotors beim Kaltstart und mit durchgekühlter Batterie, das Kaltstartverhalten einer Brennstoffzelle (Stack), die Reichweite im Kundenfahrbetrieb, das Handling von Ladekabeln, die Vorklimatisierung und die Betriebsstrategie samt Rekuperation. Hinzu kommen die besondere Abstimmung der Fahrdynamik und des ESP® Systems.
Gerade der Bereich des Aufladens eines E-Autos, in diesem Fall des EQC, wird an der gesamten Palette an Lademöglichkeiten getestet. Sprich, von der einfachen Haushaltsteckdose über Wallboxen bis hin zu Schnellladestationen muss sich der EQC laden lassen. Auch für die Wasserstoffversorgung ist natürlich gesorgt; die beim EQC allerdings nicht zum Einsatz kommt.
„In Sachen Power, Sportlichkeit und Nutzwert wird der EQC ein absolutes Highlight. Auch das Fahrgefühl wird unsere Kunden sicherlich begeistern – nicht zuletzt aufgrund seines Allradantriebs, den wir übrigens hier in Schweden auf den zugefrorenen Seen ganz besonders gut abstimmen können. Hinzu kommen innovative Lösungen unter anderem bei Telematik und Konnektivität sowie beim Laden. Mit dem EQC beginnt wirklich eine ganz neue Ära der Elektromobilität bei Mercedes-Benz.“ – Michael Kelz, Chefingenieur EQC.
Quelle: Daimler AG – Mercedes-Benz EQC und GLC F-CELL: Auf dem Weg zur Serienreife: Heiß aufs Eis: Elektromobilität im Härtetest