Auch wenn es anders aussehen mag: nicht alles dreht sich bei Mercedes um die elektrischen EQ-Modelle und die neu ausgerufene Luxusstrategie. So erfreuen sich die beiden Basismodelle der A- und B-Klasse einer überaus überschaubaren Modellpflege und frisch für die kommenden Jahre zu bleiben, bis auch sie elektrisch werden.
Zugegeben, viel getan hat sich weder bei der Mercedes A- noch bei der größeren B-Klasse. Leichte Retuschen an Frontmaske, der Haube und an Heck – wenn man es nicht besser wüsste, man würde es kaum erkennen. Doch ehe die neue Generation der A-Klasse vollends elektrisch ab Mitte des Jahrzehnts das Stuttgarter Modellportfolio beginnen lässt, sollen die Modellpflegen für A- und B-Klasse die Kunden noch etwas bei Laune halten.
Überraschend, dass die Interessenten für LED-Scheinwerfer bei beiden Modellen auch weiterhin extra bezahlen müssen und auch die kleine Sieben-Zoll-Instrumenteneinheit nicht gestrichen wurde. Um auf zwei zeitgemäße 10,25-Zoll-Digitaldisplays zu blicken, muss ebenfalls die Optionsliste bemüht werden. Immerhin sind Selbstverständlichkeiten wie Rückfahrkamera, USB-Paket oder ein Lederlenkrad nunmehr auch serienmäßig. Doch erst ab der Ausstattungsvariante Progressive gibt es standesgemäße LED-Frontscheinwerfer, Lordosenstütze, Einpark- und Spiegelpaket.
Das Motorenprogramm der Benziner wurde elektrifiziert und umfasst Vierzylinderaggregate mit sieben- beziehungsweise achtstufigen Doppelkupplungsgetrieben. Als Mildhybride sind diese mit einem 48-Volt-Bordnetz ausgestattet, das beim Anfahren durch einen Zehn-Kilowatt-Boost unterstützt und so auch den Verbrauch reduziert. Noch mehr Elektropower bietet bei der A-Klasse, unverändert als Limousine und Schrägheckmodell im Angebot, der Plug-in-Hybride des A 250e, dessen kleiner 1,4-Liter-Turbovierzylinder von einem 80 kW / 109 PS starken Elektromotor unterstützt wird.
Der stattlichen Gesamtleistung von 160 kW / 218 PS und 450 Nm steht ein Normverbrauch von 1,0 Litern pro 100 Kilometer und eine rein elektrische Reichweite von mehr als 80 Kilometern gegenüber. Aus dem Stand geht es für die Schrägheckversion in 7,5 Sekunden auf Tempo 100 und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Die Limousine ist mit Tempo 230 noch etwas flotter.
Daneben bleibt die A-Klasse als A 180 und A 200 mit 136 sowie 163 PS als Fronttriebler im Angebot. Die Versionen A 220 und A 250 bieten nicht nur 190 sowie 224 PS, sondern auch einen obligatorischen Allradantrieb. Besonders sparsam sind die Dieselversionen von A 180d, A200d und A220d mit 116, 150 und 190 PS. Darüber rangieren die Sportversionen AMG A35 / AMG A45 mit 306 beziehungsweise 421 PS und Spitzentempi von bis zu 270 km/h.
In Sachen Antrieb und Serienausstattung bietet die Mercedes B-Klasse, ebenfalls optisch nur leicht überarbeitet, keine Unterschiede. Auch hier dürfte der 160 kW / 218 PS starke Plug-in-Hybride für viele Nutzer die interessanteste Variante sein. Leistungsstarke AMG-Versionen gibt es jedoch und so ist der 224 PS starke Mercedes B 250 4matic das sportliche Aushängeschild. Er verbraucht auf 100 Kilometern 7,1 Liter Super und schafft ansehnliche 250 km/h Spitzentempo.