Die E-Mobilität bringt nicht nur Vorteile in Richtung CO2-Emissionen mit sich, sondern stellt uns auch vor Herausforderungen. Gerade die zwei Rohstoffe Kobalt und Lithium werden rar. Zwei Stoffe die in beträchtlichen Mengen für die Batterieproduktion benötigt werden. Aus diesem Grund liest man auch Schlagzeilen, wie Tesla schließt Lithiumlieferabkommen mit Kidman Resources oder Nemaska zu Lithium-Lieferanten von Northvolt ernannt. Da eben sämtliche Firmen versuchen sich kurzfristig entsprechende Rohstofflieferungen zu sichern. Panasonic geht bereits soweit die Entwicklung kobaltfreier E-Autobatterien zu planen. Der chinesische Zulieferer GEM hingegen sichert sich großen Teile der Weltproduktion von Kobalt. Man sieht, der Kampf um Kobalt und Lithium ist bereits im vollen Gange.
Grund genug dafür, dass sich die Unternehmensberatung McKinsey Gedanken über die weitere Entwicklung am Markt macht. Die beiden Stoffen gelten bildlich gesprochen als das neue Gold der Autoindustrie. Gerade in Zeiten in denen auch die europäische Autoindustrie über den Aufbau einer eigenen Batterieproduktion diskutiert kommt dies immer wieder hoch. Man möchte sich ein entsprechendes Stück vom Kuchen auf den eigenen Kontinent holen und nicht nur den chinesischen Anbietern den Markt überlassen.
Die Unternehmensberatung McKinsey hat sich in diesem Zusammenhang angeschaut, wie es mit dem Zugang zu den wichtigen Rohstoffen Lithium und Kobalt aussieht. Denn eins scheint klar: Kobalt bleibt zukünftig weiterhin notwendiger Rohstoff für E-Batterien. Wir sprechen hierbei nicht von ein paar Gramm pro Fahrzeug. Die Rede ist vielmehr von sechs bis zwölf Kilogramm, welche heute in einem E-Fahrzeug benötigt werden. Lieferengpässe, lange Fertigungszeiten und dadurch Auslieferungsprobleme zum Kunden sind daher durchaus vorstellbar.
Die Studie von McKinsey kommt zu dem Ergebnis, dass man sich um Lithium wohl vorerst keine Sorgen machen müsse. Gefördert wird der Rohstoff aktuell in drei Länder, die 85% der weltweiten Produktion ausmachen: Chile, Australien und China. Laut der Unternehmensberatung wird es aber bis 2025 genügend Lithium am Markt geben; selbst wenn die Nachfrage nach E-Autos sehr schnell steigen sollte. Zumindest dieser Rohstoff für die Fertigung von Lithium-Ionen-Akkus scheint gesichert. Bis entsprechende Alternativen zur Serienreife gelangt sind.
Bei Kobalt sieht die Prognose allerdings schlechter aus: 65 Prozent der weltweiten Produktion entfallen auf den politisch instabilen Kongo. Die ihrerseits natürlich mehr vom Kobalt-Boom profitieren möchten. Bei BMW reagiert man darauf und setzt auf die Blockchain, um die Herkunft von Kobalt zurückzuverfolgen. Hierdurch soll ein fairer Abbau von Kobalt nachverfolgt werden können.
Geht es nach McKinsey tritt ab 2022 ein Mangel an Kobalt auf, vorausgesetzt das äußerst aggressive Szenario setzt sich durch. Hierbei ist die Rede von 4 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) sowie 4 Millionen Plugin-Hybride (PHEV) im Jahr 2020 sowie 10 Millionen rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen und 5 Millionen Plug-In-Fahrzeugen im Jahr 2025. Ob sich diese Zahlen tatsächlich so entwickeln ist jedoch derzeit noch fraglich. Vertieft wird das Thema noch in unserem Artikel: Warum der Kobalt-Abbau ein Problem darstellt – und wie es gelöst werden könnte.
Quelle: Automobilwoche – Wichtiger Rohstoff für die E-Mobilität: Wann Kobalt knapp werden könnte
Beide Rohstoffe werden 2025 nur noch in den Auslaufmodellen der Batterietechnologie vorhanden sein. Neue Techniken kommen ohne Kobalt aus und auch Lithium wird durch Silicium ersetzt werden. Altglas und Sand sind die Rohstoffe der Zukunft in der Batteriefertigung. (Aluminium in zweiter Reihe)
Aber wenn man wissen möchte, wie sich Märkte entwickeln, sollte man ohnehin keinen von McKinsey fragen. Aktienanalysten handeln gerne mit McKinsey-Infos nach der Antizyklus-Strategie. Also: Wo die drin sind, gehen wir raus.