Nach dem ersten Quartal werfen wir erneut einen Blick auf die Zulassungen im Bereich der Elektroautos, aufgeteilt in entsprechende Fahrzeugsegmente. Dabei zeigt sich abermals, dass die Kleinwagen den E-Mobilitätsbereich dominieren, aber auch die Untere Mittelklasse hat im März zulegen können. Ebenso wie das Near Executive-Segment, welches derzeit mit dem Tesla Model 3 nur ein Modell beinhaltet und zumindest nach absoluten Zahlen das größte Wachstum vorweisen kann.
Zunächst der “Kleinwagen”-Bereich, zu diesem zählt man Fahrzeuge wie den Peugeot e208, den Opel Corsa-e oder auch den neuen Renault ZOE. Diese erfahren 2020 ein starkes Wachstum. Dies konnte man bereits Anfang Januar unter Beweis stellen, im Februar erneut darlegen und auch im März erneut betätigen. Seit Februar ging es von 23.618 zugelassenen Einheiten um 6.522 auf 30.140 Einheiten. Im vergangenen Monat wäre man damit noch an der Spitze gestanden. Ende des ersten Quartals konnte das Segment der Untere Mittelklasse stark aufholen und brachte es auf insgesamt 32.281 Einheiten, nach 20.745 Einheiten Ende Februar.
Ende Februar hatten wir noch darauf hingewiesen, dass man für den März davon ausgehen darf , dass der Near-Executive-Sektor ein starken Anstieg verzeichnen wird. Denn wie wir uns erinnern ist das einzige Model in diesem Segment das Model 3, welches gerade zum Quartalsende hin meist ein Zulassungsschub verzeichnet. Dennoch dürften die Zeiten von 30 Prozent-Anteil am europäischen Markt für Tesla vorbei sein. Trotzdem brachte Tesla es auf gut 15.481 mehr Einheiten gegenüber dem Vormonat und konnte die Anzahl der Gesamtzulassungen im Near-Executive-Segment auf 20.264 Einheiten, von zuvor 4.783 Einheiten steigern.
Dank eines Anstiegs durch neue (Peugeot 208e) und ältere Modelle (Renault Zoe, VW e-up!-Familie) dominierten im ersten Quartal des Jahres (kombiniert) Kleinwagen und Untere Mittelklasse die Zulassungen, die zusammen über 49 Prozent der Gesamtzulassungen ausmachten. Rechnet man das Basic-Segment hinzu, so lag der Anteil aller drei Sektoren zusammen bei 58,5 Prozent. Im Vergleich zum Februar mussten die drei Segmente dennoch gut 10 Prozent Anteil an den Gesamtzulassungen einbüßen. Zehn Prozent, welche Tesla im Near Executive Segment für sich vereinnahmen konnte. Interessant ist hierbei jeweils der Anteil an rein elektrischen Fahrzeugen; welchen wir in der nachfolgenden Betrachtung mit aufgenommen haben.
- Basic – 11.655 Einheiten – 9,20 Prozent
- Kleinwagen – 30.140 Einheiten – 23,80 Prozent
- Untere Mittelklasse – 32.281 Einheiten – 25,50 Prozent
- Near Executive – 20.264 Einheiten – 16,00 Prozent
- SUV/Crossover – 26.525 Einheiten – 21,00 Prozent
- Luxusklasse – 2.524 Einheiten – 2,00 Prozent
- Nutzfahrzeugklasse / Minibus – 621 Einheiten – 0,50 Prozent
- Sonstige – 2.422 Einheiten – 1,90 Prozent
Mit Ausnahme des SUV-Sektors, der durch das Premiummodell Audi e-tron angekurbelt wurde, waren die E-Auto-Zulassungen vor allem in kleineren und leichteren Segmenten vorzufinden. Was teils auch mit günstigeren Preisen in Verbindung steht, welche in Kombination mit entsprechenden Subventionen noch interessanter für den Markt erscheinen. Im sogenannten Basic-Segment ist ebenfalls mit Wachstum zu rechnen, alleine schon bedingt durch VW. Diese peilen für 2020 an 20.000 e-up! auf die Straße zu bringen, was etwa 20 Prozent der Gesamtprognose des VW-Konzerns für 2020 ausmachen würde. Unter der Annahme, dass der Volkswagen-Konzern die 100.000 europäischen MEB-Modelle, die man sich für 2020 erhofft hatte, liefern kann, wird die Untere Mittelklasse als bestimmendes E-Auto-Segment das Jahr abschließen.
Quelle: Matthias Schmidt – West European Electric Car Market Intelligence Monthly Report Edition 03.2020 – Q1 2020