Marktbetrachtung: Tesla Model 3 und Kleinwagen dominieren E-Auto-Zulassungen

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Nach dem ersten Quartal werfen wir erneut einen Blick auf die Zulassungen im Bereich der Elektroautos, aufgeteilt in entsprechende Fahrzeugsegmente. Dabei zeigt sich abermals, dass die Kleinwagen den E-Mobilitätsbereich dominieren, aber auch die Untere Mittelklasse hat im März zulegen können. Ebenso wie das Near Executive-Segment, welches derzeit mit dem Tesla Model 3 nur ein Modell beinhaltet und zumindest nach absoluten Zahlen das größte Wachstum vorweisen kann.

Zunächst der “Kleinwagen”-Bereich, zu diesem zählt man Fahrzeuge wie den Peugeot e208, den Opel Corsa-e oder auch den neuen Renault ZOE. Diese erfahren 2020 ein starkes Wachstum. Dies konnte man bereits Anfang Januar unter Beweis stellen, im Februar erneut darlegen und auch im März erneut betätigen. Seit Februar ging es von 23.618 zugelassenen Einheiten um 6.522 auf 30.140 Einheiten. Im vergangenen Monat wäre man damit noch an der Spitze gestanden. Ende des ersten Quartals konnte das Segment der Untere Mittelklasse stark aufholen und brachte es auf insgesamt 32.281 Einheiten, nach 20.745 Einheiten Ende Februar.

Ende Februar hatten wir noch darauf hingewiesen, dass man für den März davon ausgehen darf , dass der Near-Executive-Sektor ein starken Anstieg verzeichnen wird. Denn wie wir uns erinnern ist das einzige Model in diesem Segment das Model 3, welches gerade zum Quartalsende hin meist ein Zulassungsschub verzeichnet. Dennoch dürften die Zeiten von 30 Prozent-Anteil am europäischen Markt für Tesla vorbei sein. Trotzdem brachte Tesla es auf gut 15.481 mehr Einheiten gegenüber dem Vormonat und konnte die Anzahl der Gesamtzulassungen im Near-Executive-Segment auf 20.264 Einheiten, von zuvor 4.783 Einheiten steigern.

Dank eines Anstiegs durch neue (Peugeot 208e) und ältere Modelle (Renault Zoe, VW e-up!-Familie) dominierten im ersten Quartal des Jahres (kombiniert) Kleinwagen und Untere Mittelklasse die Zulassungen, die zusammen über 49 Prozent der Gesamtzulassungen ausmachten. Rechnet man das Basic-Segment hinzu, so lag der Anteil aller drei Sektoren zusammen bei 58,5 Prozent. Im Vergleich zum Februar mussten die drei Segmente dennoch gut 10 Prozent Anteil an den Gesamtzulassungen einbüßen. Zehn Prozent, welche Tesla im Near Executive Segment für sich vereinnahmen konnte. Interessant ist hierbei jeweils der Anteil an rein elektrischen Fahrzeugen; welchen wir in der nachfolgenden Betrachtung mit aufgenommen haben.

  • Basic – 11.655 Einheiten – 9,20 Prozent
  • Kleinwagen – 30.140 Einheiten – 23,80 Prozent
  • Untere Mittelklasse – 32.281 Einheiten – 25,50 Prozent
  • Near Executive – 20.264 Einheiten – 16,00 Prozent
  • SUV/Crossover – 26.525 Einheiten – 21,00 Prozent
  • Luxusklasse – 2.524 Einheiten – 2,00 Prozent
  • Nutzfahrzeugklasse / Minibus – 621 Einheiten – 0,50 Prozent
  • Sonstige – 2.422 Einheiten – 1,90 Prozent

Mit Ausnahme des SUV-Sektors, der durch das Premiummodell Audi e-tron angekurbelt wurde, waren die E-Auto-Zulassungen vor allem in kleineren und leichteren Segmenten vorzufinden. Was teils auch mit günstigeren Preisen in Verbindung steht, welche in Kombination mit entsprechenden Subventionen noch interessanter für den Markt erscheinen. Im sogenannten Basic-Segment ist ebenfalls mit Wachstum zu rechnen, alleine schon bedingt durch VW. Diese peilen für 2020 an 20.000 e-up! auf die Straße zu bringen, was etwa 20 Prozent der Gesamtprognose des VW-Konzerns für 2020 ausmachen würde. Unter der Annahme, dass der Volkswagen-Konzern die 100.000 europäischen MEB-Modelle, die man sich für 2020 erhofft hatte, liefern kann, wird die Untere Mittelklasse als bestimmendes E-Auto-Segment das Jahr abschließen.

Quelle: Matthias Schmidt – West European Electric Car Market Intelligence Monthly Report Edition 03.2020 – Q1 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Michael Bock:

Sorry, Tesla dominiert nicht die Automobile Oberklasse, nur im Elektrobereich wo es keine Alternative gibt. Gibt es eine Alternative, wie z.B. den Audi E Tron (der sicherlich in Bezug auf die Digitalisierung nicht mit Tesla Modellen mithalten kann ) verliert Tesla massive an Marktanteil. Der E Tron alleine erreicht schon jetzt Dreiviertel der Verkaufszahlen des Model X und Model S zusammen.( weltweit)

Michael Bock:

Danke Markus Müller für diesen klärenden Kommentar. In Norwegen und auch in den Niederlanden ist der Marktanteil um bis zu 70 % zurückgegangen. Ich hoffe Tesla reagiert darauf mit auf europäische Verhältnisse angepasste Modelle, sonst können sie ihren Neubau bei Berlin gleich stoppen. Tesla braucht eine ordentliche Abgrenzung und Differenzierung seiner Modellreihen untereinander, sonst frisst das jeweils neueste Modell immer seine Vorgänger. Mir ist nicht ganz klar, wo der Hebel zu einer strategischen Differenzierung bei Tesla liegt, denn bei anderen Herstellern funktioniert es eigentlich auch verschieden große Modellreihen in den gleichen stark überlappenden Preissegment anzubieten. Vielleicht wird Tesla aber auch der positive Zukunftsglaube seiner Kundschaft zum Verhängnis, die stets das neueste, fortschrittlichste Modell, unabhängig von Fahrzeugsegmenten haben möchte.

Strauss:

Lustige Berichte, aber irgendwo hat jeder ein wenig recht. Sogar der Egon, mit Wunsch zu günstigen Preisen auch in der Werkstatt. Aber alles weitere beim ihm, nur Ankündigungen. Markus, die Batterien sind nur halb so schwer wie zu glaubst. Und 150 m Reichweite ist so gut wie out. 400 Km sind bereits bei mittelgrossen Autos ab jetzt Stand der Technik. In Anbetracht, dass 70% zu Hause oder in der Firma laden braucht damit die teure Ladeinfrastruktur auswärts weniger belastet zu werden. Ueber 400 Km am Tag mit mittelgrossen E Autos ist selten. Entweder kehrt man wieder zur Basis zurück oder ladet wo man übernachtet. Hiker, Tesla hat die Oberklasse auf die Beine gebracht, aber die Kleineren kamen von Firmen die (auch noch und schon immer) Verbrenner bauten. SUV Panzer sind für mich der Rang Rover oder gleich ein Militärfahrzeug. Ob man etwas tiefer oder höher sitzt, das ist die Frage.? Vom Zoe her, das Letztere nur angedeutet, viele wollen das und auch VW und Tesla werden nachziehen.

Kurt Werner:

Ich verfolge die Entwicklung der Elektromobilität seit Jahren. Ohne Zweifel hat Tesla viel zur Entwicklung beigetragen. Konkurrenz belebt das Geschäft. Für den Markterfolg von BEV ist ein breites Angebot von vielen Herstellern erforderlich. In vielen Bereichen muss die Entwicklung weiter gehen. Insbesondere bei Lieferketten und Recycling. Das Ziel sollte sein Herstellung und Betrieb aus 100% erneuerbarer Energie. Werstoffe aus einem Sekundärkreislauf. Hier ist Tesla schon weit. VW hat verstanden und wird in diesem Bereich ernsthafter Konkurrent. Andere Hersteller müssen deutlich mehr unternehmen.

IOn Fahrer Wenner:

Immerhin gibt es ja noch Opel ! Seitdem die den Ballast aus den USA abgeworfen haben, können die offensichtlich mit dem Corsa gut punkten ! Für mich ist es ein guter Wurf mit passabler Reichweite, Fahrzeuggewicht, Anschaffungskosten und Schnellladefunktion. Mehr braucht man nicht um von A nach B zu kommen. Bin mal auf die Zukunft gespannt, wie sich die Verkaufszahlten der einzelnen Autohersteller verändern, wenn im niedrigen Budget Bereich noch mehr Fahrzeuge tummeln.

Peugeot Ion Werner:

tja, das bleibt abzuwarten, aber für mich steht fest, das Fahrzeuge für über 30.000 € für die meisten einfach zu teuer sind und dann noch mit mit einer überschaubaren Reichweite insbesondere im Winter ! Aber ein Appel mal an alle im Forum, bitte die Anstandsregeln beachten, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Schließlich wissen wir alle nicht genau, wohin die Reise mit der E-Mobility geht …

Hiker:

Also echt, es ist doch Sonnenklar warum VW BMW Audi Porsche und MB Elektroautos bauen. Nicht weil es ihnen ein Anliegen ist die Elektromobilität zu fördern. Es geht darum Strafzahlungen zu vermeiden und Fördergelder abzugreifen. Also hört auf hier das Hohelied auf die Deutschen Elektroautobauer zu singen. Es ist nach wie vor deren Ziel hochrentable SUV Panzer zu verkaufen und das solange es irgenwie geht. Dank Corona werden sie es vermutlich gerade jetzt schaffen neue Fördergelder für ihre dreckigen Benzin und Dieselschleudern abzuholen. Keine Spur von umweltfreundlicher Gesinnung! Aber auf Tesla herunterschauen ist in Deutschland immer noch äusserst beliebt. Mir wäre es lieber sie würden endlich vorwärtsmachen und ihre vollmundig angekündigten Fahrzeuge in Massen und nicht homöopathischen Dosen auf den Markt bringen! Nur damit sie weiterhin Dreckschleudern verkaufen können und sogar damit Strafzahlungen vermeiden.

neumes:

ich bin zwar kein Tesla Fahrer und auch kein wirklicher Fan.

Ich mag Visionäre und wenn sie ihrer Kritiker „Lügen-Strafen “

Wartets ab….
Elon Musk wird euch eines Besseren belehren :-) zu dem was er ohnehin schon geschafft hat.
Der größte E-Autobauer der Welt, der nur E-Autos baut und auch dies wird nur ein Zwischenschritt sein zu seinem eigentlichen Ziel ;-)
Er kann E-Autos, Raketen, 3D- VR usw….

er wird in die Geschichte eingehen, bin ich mir ganz sicher

Strauss:

Unterschätzt bloss Tesla nicht. Der dominiert nicht nur die Oberklasse, wohl bald auch weiter nach unten. Oben heraus müssen jetzt andere Hersteller mit doppelt so teuren Sportwagen anstinken, nur dass sie die Leistungen des nur halb so teuren Modell 3 erreichen. Der und die Franzosen haben den Markt auf der technischen Ebene gewonnen, und das wird auch so weiter gehen. Für das Klima jedoch ein deutlicher Vorteil wenn jetzt möglichst viele mit E Autos anfangen. Also hören wir auf sich gegenseitig schlecht zu reden.

Silverbeard:

Richtig, Tesla MUSS doch jetzt irgendwann pleite gehen, das wird doch schon seit jahren angekündigt…

Mal ernsthaft, Tesla kann eben nur maximal soviele Autos verkaufen, wie die Linien produzieren können. Die Fertigungsstätten sind da limitiert. Aber ich finde lieber etwas zuwenig Kapazität, als viel zuviel, wie bei allen deutschen Herstellern.
Musk hat bisher auch nie das Ziel ausgeben der grösste Autoproduzent zu werden. Sein Ziel war die Elektromobilität schneller einzuführen. Und ich denke dieses Ziel hat er voll erreicht. Ohne Tesla würden sich die deutschen Hersteller immer noch um den geilsten Diesel 2021 batteln und Niemand würde in Deutschland über E-Autos reden.

Wie sich die Absatzzahlen zukünftig in Deutschland entwickeln hängt davon ab, wie sich das Model Y aus Grünheide gegen den id.4 positioniert.
Da fallen dann z.B. die 3 Wochen Transport übers Meer weg.

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