Martin Moescheid, Geschäftsführender Gesellschafter von TWIKE, hat mir in Rosenthal – der Heimatstätte des TWIKE – ein wenig mehr über das Unternehmen sowie über deren neustes Modell, das TWIKE 5 verraten. Dabei bewegt sich das Fahrzeug noch in der Welt der Elektromobilität. Aber eben weniger auf Pkw, dafür auf Fahrrad und Motorrad-Seite. Quasi das Beste aus drei Welten vereint. Und dennoch scheint es nicht richtig vorwärts zu gehen.
Dies liegt zu einem sicherlich an der aktuellen Lieferketten-Thematik, welche global Unternehmen belastet. Als auch die Tatsache, dass bei Arbeiten an dem Projekt immer wieder Herausforderungen aufkommen, welche gelöst werden müssen. Und dennoch zeigt sich Martin zuversichtlich, dass man auf einem guten Weg ist. Noch Anfang 2023 sollen die ersten beiden Prototypen in Rosenthal vorfahren, um auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Derzeit die größte Herausforderung, die Heckaufhängung des TWIKE 5.
Ein E-Fahrzeug, welches man wahlweise in Rosenthal vor Ort fertigen kann. Aber auch an Auftragsfertiger aus der Industrie auslagern könnte, wenn der Bedarf da ist. Oder einfach nur die Kosten dort geringer ausfallen. Das neue Modell 5 wurde mit dem Ziel höherer Sicherheitsreserven und nochmals niedrigerem Verbrauch im Vergleich zu seinen Vorgängern optimiert. Mehrere Batterie-Pakete stehen zur Auswahl – 18 oder 36 kWh. Das Einstiegsmodell kommt auf mindestens 250 Kilometer, das Topmodell soll bis zu 500 Kilometer weit kommen.
TWIKE 5 erlaubt aufgrund eines speziell entwickelten Fahrwerks und besserer Aerodynamik nun auch eine Geschwindigkeit von mehr als 190km/h. Aber nur weil man diese fahren kann, muss man es nicht, wie Martin ausführt. Eine defensive Fahrweise sei die bessere Wahl. Auch in puncto Sicherheit. Denn auf einen Airbag verzichtet man, was durchaus einzuleuchten vermag, wenn man Martins Ausführungen zuhört. Aber eben irgendwie doch für ein nicht so ganz gutes Gefühl sorgt.
Alle für die Endmontage benötigten Komponenten werden von erfahrenen Zulieferbetrieben hergestellt, die auf eine langjährige Expertise im Automotive-Sektor zurückblicken können. Nach der Anlieferung werden die Komponenten an Pre-Assembly-Stationen ergänzt und zu größeren Baugruppen aufgebaut. Die eigentliche Hauptmontage findet dann auf zwei dafür optimierten Arbeitsbühnen statt. Dort werden die vormontierten Module in einem zwei Stunden versetzten Takt angeliefert und innerhalb von acht Arbeitsstunden jeweils ein Fahrzeug komplettiert. Spezifische Kundenwünsche werden im Anschluss in einem eigenen Studiobereich erfüllt.
Das Ziel für die folgenden zwölf Monate nach Serienstart ist eine Stückzahl von 500 Fahrzeugen. Die Nachfrage nach dem TWIKE 5 ist jedoch deutlich höher: Aktuell liegen gut 1.700 Vorbestellungen vor. Im Detail gibt’s tiefere Einblicke durch Martin selbst. Von daher einschalten und zuhören. Es lohnt sich!
Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Billige E-Autos mit 3 Rädern zu Mondpreisen für einige Freaks bringen für die E-Mobilität und das Klima so gut wie nichts. Ich hoffe, dass Microlino und XBUS der Startschuß für günstige E-Autos sind.
Wenn man bedenkt, dass ein Mensch so 50 bis 100 Watt, also 0,05 bis 0,1 kW Leistung über die Pedale besteuert, wenn das etwas länger durchgehalten werden soll, dann kann man die Pedale auch weglassen.
Die Leute sollten sich besser ein kleines E-Auto und einen Hometrainer kaufen, das spart sehr viel Geld.
Lassen sich in dem kleinen Teil wirklich bis zu 36 kWh Batteriekapazität unterbringen?? Das überrascht mich.
Ich hätte den Einsatz ohnehin vorwiegend im Stadt- oder Kurzstreckenverkehr gesehen, etwa wie beim Twizzy.
Autsch, das Beste aus 3 Welten!
Ein ehemaliger Kollege sagte mal über den Trike, Sie wissen schon, so ein 3-Rad Gerät mit Käfer Motor: das schlechteste aus 2 Welten. Kein Auto und kein Motorrad.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Exotischen Liegeradfahrer mit Wimpel?
Und Topspeed 190 KM/h ? Überlebt man das bei einem Unfall?
Also für mich wäre das nix.
Die Negative meiner Vorkommentatoren möchte ich nicht wiederholen. Wie schön jedoch, dass es nach wie vor wenige E-Fahrzeuge gibt, die unter der Verbrauchsgrenze von 10kwh pro 100km Fahrstrecke bleiben, auch bei flotter Fahrweise. Ach ja, und deutlich unter der Fahrgewicht von 1000kg. Geht doch. Und wenn Martin Moescheid nun noch tropfen- anstatt keilförmiger Fahrzeuge bauen würde, egal ob mit drei oder vier Rädern. Das wäre großartig!
Noch ein Hinweis: Das wir uns an Fahrzeuge mit Massen über 1,5 Tonnen, schlechten Formwiderstandsbeiwerten und großen Querschnittsflächen unter der Bezeichnung SUV ja gewöhnt haben, empfehle ich für Fahrzeuge unter 10kwh pro 100km Fahrstrecke die Bezeichnung EEV: Economic Electric Vehicles. Gute Fahrt Martin Moescheid!
Als Machbarkeitsstudie oder teures Spielzeug interessant, aber für einen Massenmarkt untauglich.
190 km/h Höchstgeschwindigkeit? Schon der Geschäftsführer erkennt: das bringt eigentlich nix. Wer kauft sich sowas, um 190 zu fahren? 70 kW Pmax (45 auf Dauer) sind völlig verrückt. Legt das Teil auf 130 km/h aus (dazu reicht die halbe Leistung), das geht mit kleineren Motoren und spart (vermutlich) auch bei Aufhängung, Bremsen,ggf. sogar bei den Reifen.36 kWh Akku? Ist ja nett, aber wer fährt Langstrecke damit? Ist das nicht eher was für Tagespendler, die vielleicht 100 oder 150 km zurücklegen? Gibt es dazu Studien? Weniger Bauraum vorsehen, eine Variante streichen, Geld sparen!Pedalantrieb – lustig, aber sinnlos. Wie Daniel W. schon sagte, trägt der Fahrer bilanziell nichts zum Antrieb bei, es verkompliziert aber die Technik und die Montage extrem. Auch hier steckt richtig Geld drin.Serienfertigung: 1700 „bestellt“ (fest bestellt oder unverbindliche Absichtsbekundungen?), aber nur 500 sollen gebaut werden? Sind das Zertifizierungsthemen? In jedem Fahrezug steckt ein Deckungsbeitrag für die „Montagelinie“, je mehr man baut, umso billiger wird es. Außerdem bekommt man bei größeren Stückzahlen bessere Stückpreise, das ist ja nichts neues.Für das Twike 5 ist das Thema weitgehend durch. Aber ein Twike 6, das technisch auf dem 5er basiert, entsprechend abgespeckt wurde und nicht limitiert wird, sollte auf unter 20k€ Basispreis zu bringen sein. Dafür kann man es dann auch verkaufen.
Ahoi Sebastian,
besten Dank auch an dieser Stelle für die Erwähnung eines Manufakturproduktes. Ein tolles Produkt für eine sehr kleine Nische, für die dieses Produkt einfach passt. Denn nicht jeder braucht einen 5 Sitzer. Es ist natürlich immer effizienter und entspannter mit einem
Fahrrad durch den Wald zu fahren und eigentlich schon traurig,
dass selbst dazu in unserer modernen Gesellschaft schon die Zeit fehlt und die notwendigen bzw. empfohlenen 10.000 Schritte an täglicher Bewegung irgendwie auf dem Weg zur Arbeit untergebracht werden müssen. Das Fahrzeug ist für mich ein Türöffner, nicht nur bezogen auf effiziente Emobilität, sondern auf einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil. Denn Individualmobilität wird erstmal in den nächsten Jahren wichtig bleiben.
Kleine Anmerkung zu Deiner Einführung. Es sind nicht wirklich 1700 Vorbestellung, sondern hierbei sind über 1400 unverbindliche 0-Euro Reservierungen, welche ein Interesse für das TWIKE 6 haben, nicht aber für das TWIKE 5.
Leider seid ihr im Gespräch nicht auf das TWIKE 6 eingegangen, was eher noch für einige interessant sein dürfte, da eben noch erhältlich, da nicht nur 500 Fahrzeuge, sondern 10.000 Fahrzeuge hergestellt werden sollen. Somit kann hier noch reserviert werden, da ist bei der aktuellen Anzahl von knapp über 1000 unverbindlichen Reservierungen noch Spielraum nach oben. Das TWIKE 6 könnte anstatt 50.000 Euro bereits ab 30.000 Euro verkauft werden. Das ist für viele interessant, auch aber zu sehen, wie und vor allem wann das TWIKE 5 kommt und somit eine Testfahrt vorab machen zu können. Die ersten Anzahler auf das TWIKE 5 gibt es bereits seit 2014. Genau wie der Sion hat auch das TWIKE seine eigene kleine Community.
Let‘s twikingfuture!
Unglaublich, was hier in den Kommentaren für negative, spießige Erbsenzähler unterwegs sind.
Leute, wenn ihr Euch nicht für Technik und Innovation begeistern könnt, was macht ihr dann überhaupt hier?
Dass dieses Gefährt nichts für Jedermann ist, sonder für eine kleine Avantgarde von Liebhabern solcher coolen Fahrzeuge ist doch klar.
das ist doch absolut positive zu bewerten und verdient unseren Respekt