Lotus entwickelt Leichtbau-Plattform für Elektroautos

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Michael Neißendorfer
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Eine von der britischen Sportwagenmarke Lotus geleitete technische Partnerschaft hat die Unterstützung und Finanzierung der britischen Regierung für die Entwicklung einer brandneuen Elektroauto-Architektur erhalten. Die Plattform trägt den Arbeitstitel LEVA, was für Lightweight Electric Vehicle Architecture steht. Unter der Leitung von Lotus zielt es auf beschleunigte Innovationen neuer Leichtbaustrukturen für Elektroautos der nächsten Generation ab. LEVA soll mit modernstem Know-how in den Bereichen Engineering und digitale Fertigung in Großbritannien entwickelt werden und zu einem Vorzeigeprojekt für wegweisende neue E-Auto-Chassis- und Antriebsstrangkonzepte werden, so Lotus in einer aktuellen Mitteilung.

Lotus will unter anderem mit dem Lieferkettenpartner Sarginsons Industries und führenden Wissenschaftlern der Brunel University London zusammenarbeiten, um das volle Leichtgewicht-Potenzial der Fahrzeugarchitektur ausschöpfen zu können. Die Finanzierung wird im Rahmen des ARMD-Wettbewerbs (Advanced Route to Market Demonstrator) des Advanced Propulsion Center (APC) vergeben. Der Wettbewerb wird finanziert vom britischen Ministerium für Unternehmens-, Energie- und Industriestrategie (BEIS) und durchgeführt im Auftrag der APC von Cenex, dem britischen Kompetenzzentrum für kohlenstoffarme und Brennstoffzellen.

„Dies sind großartige Neuigkeiten für unsere Branche und ihren Übergang zur Elektrifizierung. In Zusammenarbeit zwischen Lotus, Sarginsons Industries und der Brunel University London gibt es eine Fülle von Talenten, und wir freuen uns, bereits mit der Projektarbeit begonnen zu haben. Nach der Einführung des Lotus Evija, unseres vollelektrischen Hyperautos, ist dieses Projekt ein wichtiger Baustein unserer Vision, eine vollständige Palette elektrifizierter Lotus-Sportwagen anzubieten. Finanzmittel dieser Art sind von entscheidender Bedeutung, um die Automobilindustrie und die Lieferkette zu stimulieren, da sich beide weiterhin an eine sich schnell verändernde Landschaft anpassen.“ – Matt Windle, Executive Director of Engineering bei Lotus

Lotus war indirekt ein „Geburtshelfer“ eines der ersten auf dem Markt erhältlichen Elektroautos: Dem ersten Tesla Roadster, der ab 2008 gebaut und verkauft wurde. Lotus-Ingenieure halfen dem damals im Automobilbau noch unerfahrenen Start-up mit der Konstruktion des Chassis. Die technische Basis des Roadster war von der Lotus Elise inspiriert, dem kompakten und innovativen Zweisitzer der Briten. Lotus gehört seit 2017 mehrheitlich zum chinesischen Fahrzeug-Konzern Geely. Im Sommer 2019 zeigte Lotus erstmals ein vollelektrisches Hypercar, den Evija. Von dem 2000 PS starken Modell sollen 130 Exemplare gefertigt werden. Weitere Details zum Projekt LEVA sollen zu gegebener Zeit von Lotus und seinen Partnern veröffentlicht werden.

Quelle: Lotus – Pressemitteilung vom 05.10.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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