Das britische Rohstoff- und Chemie-Beratungsunternehmen Roskill geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bis 2029 voraussichtlich mehr als verzehnfachen und eine Kapazität von mehr als 2.000 GWh erreichen wird, im Vergleich zu gut 180 GWh Ende 2019. Grund genug dafür, dass sich die “üblichen Verdächtigen” wie Panasonic, CATL und LG Chem derzeit einen Gang zuschalten, wenn es um den Ausbau der eigenen Fertigungskapazität geht. In diesem Jahr konnte LG Chem seine beiden Konkurrenten hinter sich lassen und nimmt Platz eins im Ranking der Batteriehersteller weltweit ein.
Dazu beigetragen hat vor allem ein Bestellvolumen von 125 Milliarden US-Dollar, welches die Produktionsstätten der Koreaner für die kommenden fünf Jahren stark auslastet. LG Chem plant allein in diesem Jahr umgerechnet gut 2,3 Milliarden Euro in die Batterieproduktion zu investieren. Der Hersteller will mit Batterien bis 2024 einen Umsatz von etwa 23 Milliarden Euro im Jahr erzielen. Das wäre deutlich mehr als bislang: Aktuell kommen gut 5 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes von LG Chem aus dem Batteriebereich. Zuletzt ist man in eine weitere Kooperation mit einem Automobilhersteller gestartet, um “neue” Batterietypen zu erforschen und dann auch zu fertigen.
“Wir haben die Corona Pandemie ohne größere Sorgen überstanden, die Nachfrage nach unseren Produkten hat sich auch in Lockdownzeiten weiter erhöht. Wir müssen unsere Kapazitäten ausbauen, um die Bestellungen abarbeiten zu können.” – Shin Hak-cheol, CEO von LG Chem
Trotz Corona-Pandemie, unter der auch der weltweite Verkauf von E-Auto-Batterien litt (-24 Prozent bis Ende Mai 2020), konnte LG Chem sein Verkaufsvolumen um 70 Prozent steigern. Damit stellten sich die Koreaner deutlich gegen den Markt auf. Was auch daran liegen mag, dass man derzeit Lieferant für entscheidende Modelle wie das Tesla Model 3, den Renault ZOE als auch den Audi e-tron ist. Bedingt hierdurch konnte das Unternehmen seinen Gesamtmarktanteil von 10,8 auf 24,2 Prozent steigern. Hiermit setzt man sich vor CATL (22,3 Prozent) und Panasonic (21,4 Prozent) ab.
Um den globalen Bedarf decken zu können betreibt LG Chem selbst aktuell seine Werke in Korea, Polen, Michigan (USA) und in China und profitierte während der Corona-Pandemie vor allem durch ortslokale Versorgungsströme für die Batteriezellproduktion. Bis Ende 2024 geht LG Chem davon aus, dass bis zu 15 Prozent des weltweiten PKW-Marktes elektrisch unterwegs sei. Die Nachfrage ist somit auch weiterhin gesichert.
Quelle: battery-news.de – LG Chem neue Nr. 1 der Batteriehersteller