Mercedes-Benz möchte für seine nächsten Modellgenerationen des EQA und des EQB ab 2024 Akkus auf Lithium-Eisenphosphat-Basis einsetzen. Dies gab Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, in einem Interview mit Bloomberg bekannt. Im EQS, dem neuen Elektro-Flaggschiff des Unternehmens, kommt ein Lithium-Ionen-Akku von CATL zum Einsatz, der eine große Menge teuren Nickels enthält. Die LFP-Akkus sollen dabei helfen, Einstiegsmodelle von Mercedes preislich attraktiv zu halten.
Källenius ginge davon aus, dass Autofahrer bereit seien, für einen niedrigeren Preis eine geringere Reichweite in Kauf zu nehmen. „Für diese Kunden haben wir in Zukunft Lithium-Eisenphosphat-Batterien im Blick“.
LFP-Akkus bieten zahlreiche Vorteile gegenüber den klassischen Lithium-Ionen-Varianten. Sie gelten als länger haltbar, sicherer und wartungsarmer. Darüber hinaus sind sie kostengünstiger. Dies macht sie für Daimler insbesondere zum Einsatz in den Einstiegsmodellen EQA und EQB interessant, die beide im Basispreis unter 50.000 Euro angesiedelt sind. Lithium-Ionen-Akkus verfügen allerdings über eine höhere Energiedichte, weshalb Daimler in den hochpreisigen Modellen voraussichtlich weiterhin auf diese Technologie setzen wird. Die Luxuslimousine EQS ist erst ab 106.000 Euro erhältlich.
Mercedes investiert in diesem Jahrzehnt mehr als 40 Milliarden Euro in die Elektrifizierung seiner Produktpalette. Ab 2025 möchte der Stuttgarter Automobilhersteller Elektrofahrzeuge drei rein elektrischen Fahrzeugplattformen entwickeln.
Auch Tesla hatte in seiner letzten Quartalskonferenz angekündigt, bei Fahrzeugen mit Standardreichweite vermehrt auf LFP-Akkus zu setzen, wie sie bereits in China vom Band rollen. Dies hat Gerüchte um eine mögliche neue Lieferpartnerschaft mit BYD befeuert, die in ihren Fahrzeugen Blade-Batterien mit LFP-Zellen einsetzen. Derzeit bezieht Tesla seine LFP-Akkus von CATL, die auch für die Lithium-Ionen-Akkus des Mercedes EQS verantwortlich sind.
Mercedes und CATL haben bereits eine Vereinbarung getroffen, die auch die Lieferungen von LFP-Akkus umfasst. Källenius sieht das Unternehmen insgesamt als „abgesichert“.
Quelle: Bloomberg – Mercedes Bets Entry-Level EV Buyers Will Accept Shorter Range
Alle planen mit LFP-Akkus. Nur Tesla hat sie schon. Ja, wir sind der Pionier, schlagen sich die Tesla Fans auf die eigene Schulter.
Allerdings vergessen Sie dabei, dass die bei Tesla eh schon eher mittelmäßige Ladeperformance bei LFP im Winter völlig in den Keller geht. Das werden wir wieder in wenigen Wochen sehen. Nextmove berichtete gestern, der Akku bei Tesla benötigt im Winter etwa 40°C, um eine vernünftige Ladekurve zu erreichen. Diese 40°C gehen natürlich auf den Verbrauch.
Deshalb ist es ziemlich schlau, dass die anderen warten.
Mercedes ist echt spät dran, während Tesla bereits heute LFP liefern kann.
Wer wenig Langstrecke fährt und zu Hause laden kann, für den ist ein LFP Akku vermutlich der bessere Deal.