Schneller als gedacht sind der KfW die Fördermittel für private Wallboxen ausgegangen. Am Wochenende konnten wir noch berichten, dass vom 800 Millionen Euro schweren Fördertopf noch genügend Mittel für um die 88.888 Wallboxen zur Verfügung stehen. Wenige Tage später sind auch diese Mittel verbraucht. Eine erneute Erhöhung des Budgets ist kurzfristig nicht in Sicht.
Das Förderprogramm „Ladestationen für Elektroautos an Wohngebäuden“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hat in sehr kurzer Zeit einen großen Beitrag für die Elektromobilität in Deutschland geleistet. Mit rund 800 Millionen Euro werden 888.888 Haushalte mit einem Zuschuss von 900 Euro beim Kauf und der Installationen der Wallboxen unterstützt. Neue Anträge werden nicht mehr angenommen. Auf der Webseite des Förderprogramms heißt es: „Die Förderung war sehr erfolgreich, die Fördermittel sind erschöpft. Bitte stellen Sie keinen Antrag mehr.“
Laufende Anträge werden aber weiterhin bearbeitet – sofern die Antragsteller alle Fördervoraussetzungen erfüllt haben. Liegt eine Antragsbestätigung vor, wird der reservierte Zuschuss ausgezahlt, sobald der Einbau der Ladestation nachgewiesen wird. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) blickte Ende Juni auf mehr als 525.444 Anträge auf Förderung einer privaten Ladestation. Damit nährte sich die KfW erneut der Grenze des Fördertopfes, welcher mittlerweile auf 500 Millionen Euro angewachsen war. Nicht nur theoretisch wurde der Fördertopf somit rasant geleert. Daher entschloss man sich diesen im Juli 2021 abermals aufzufüllen. 300 Millionen Euro wurden nachgelegt. Diese waren nun auch entsprechend schnell aufgebraucht.
Bundesminister Andreas Scheuer wertet dies als Erfolg. Aus seiner Sicht müsse dieser Trend durch die nächste Bundesregierung fortgesetzt werden. „Denn nur mit den richtigen Anreizen schaffen wir es, dass die Menschen auf klimafreundliche E-Autos umsteigen“, so Scheuer weiter. Insgesamt seien derzeit 825.042 Anträge für knapp eine Million Ladepunkte in Bearbeitung. Das entspreche bereits jetzt einer Summe von 898.107.300 Euro, also mehr als 98 Millionen Euro über Budget.
Dies stelle erfahrungsgemäß allerdings kein Problem dar, da bei Förderprogrammen in der Regel meist mehr Anträge abgerufen werden, als tatsächlich den Zuschlag erhalten. Derzeit gehe man davon aus, dass man bei rund 900.000 Ladepunkten landet und somit relativ nah an den rechnerisch möglichen 888.888 Ladepunkten. 900.000 Ladepunkte entsprechen einer Gesamtsumme von 810 Millionen Euro. Ob die neue Bundesregierung die KfW-Förderung 440 wiederbelebt oder ein gänzlich neues Programm auflegt, ist noch nicht absehbar. Zumindest wolle die Ampel-Koalition Deutschland zum Elektromobilitätsland machen.
Quelle: KfW – Mitteilung auf deren Webseite