Spätestens nach unserem Artikel “Tesla, ein unbequemer Weckruf für Deutschland. Alle Mann an Deck!” sollte klar sein Tesla sorgt für Aufsehen, wenn es um das Thema E-Mobilität und Elektroautos geht. Es geht hierbei nicht nur um den Unterschied hinsichtlich der Technologie oder allgemeinen Fortschritte gegenüber anderen Automobilhersteller, sondern auch in puncto Marketing spielt man auf einem ganz anderen Level. Und das ohne ernsthafte Marketing-Ausgaben.
Das Ergebnis einer vom Institut für Strategie und Kommunikation (ISK) und Cheil Germany durchgeführten Studie zur Elektromobilität scheint ebenso eindeutig: Tesla und Elon Musk dominieren das Web in Sachen Elektromobilität.
Die Aussage wird getroffen, nachdem man sich 1.341.534 Posts und Kommentare im Zeitraum März 2018 bis April 2019 im deutschsprachigen Web angesehen hat. Die Studie hat hierbei sowohl die Themen identifiziert, die Gesprächsspitzen auslösten (Peak-Analyse) als auch eine entsprechende Langzeitbetrachtung im Kontext Elektromobilität durchgeführt (Word Cloud Analyse).
Des Weiteren zeigt die Studie die Gesprächsverteilung auf verschiedenen Social-Media-Kanälen und bietet eine quantitativ-qualitative Analyse der Nutzerposts bezüglich positiver, neutraler und negativer Nennungen im Themenkontext (Sentiment Analyse). Beispielhaft können als solche ausschlaggebenden Peaks zum Beispiel Entscheidungen zu Dieselfahrverboten beziehungsweise zum Diesel im Allgemeinen, Raumfahrtpläne und das „Börsengebaren“ von Elon Musk oder etwa die Vorstellung des neuen Tesla-Models Y aufgeführt werden.
Zudem zeigt die Studie auf, dass Dieselfahrverbote, der Klimawandel und das verstärkte Umweltbewusstsein große Treiber für E-Mobilität sind. So seien sich die Menschen den Auswirkungen des Klimawandels bewusst und möchten etwas verändern. Im Web spricht man sich für verstärkte Förderung alternativer Antriebe für Fahrzeuge seitens der Bundesregierung.
Durch die Cloud Analyse hat das ISK Institut gemeinsam mit Cheil Germany erfahren, dass Tesla und Elon Musk quasi das Synonym für Elektromobilität sind. Deutlich wird dies dadurch, dass knapp 30% der untersuchten Dialoge, Posts und Kommentare die Marke Tesla oder Musk fokussieren. Zum Vergleich: VW kommt in diesem Zusammenhang gerade mal auf 9% (vor Daimler mit 8% und BMW mit 7%).
“Es wird viel über den technologischen Vorsprung von TESLA gegenüber den deutschen Autobauern diskutiert. Die Studie zeigt: der wahrgenommene Abstand in den Köpfen der (potenziellen) Nutzer ist noch viel größer. Die Themen Elektroautos als auch Elektromobilität sind extrem stark mit Elon Musk und der Marke TESLA verbunden. Hier haben die deutschen Autobauer noch eine große kommunikative Aufgabe vor sich.” – Ralf Löffler, Geschäftsführender Gesellschafter ISK
Auch Michael Tschakert, Business Director Future Mobility Cheil PP:A, gibt zu verstehen, dass es offensichtlich auch in puncto Kommunikation Nachholbedarf bei alteingesessen Automobilhersteller gegenüber Tesla gibt. “Es reicht hier nicht aus, bestehenden Kommunikationsstrategien einen grünen Anstrich zu verpassen”, so Tschakert. Löffler greift dies auf und gibt zu verstehen, “dass Tesla und Elon Musk kommunikativ vieles richtig machen – und auf der anderen Seite anscheinend nicht nur technologisch Nachholbedarf besteht”.
„Auf dem Weg zu „Mobility as a Service“ sollte Kommunikation im Einklang mit gesellschaftlichen Veränderungsprozessen und auf Grundlage der alltäglichen Bedürfnisse der Konsumenten entwickelt werden. Die deutschen Hersteller leben diesbezüglich noch hinter Mond, während Tesla bereits zum Mars unterwegs ist“, so Michael Tschakert.
Quelle: Institut für Strategie und Kommunikation (ISK) und Cheil Germany – per Mail