In der aktuellen Ausgabe der „Auto Bild“ vom 27. April lassen die Kollegen die beiden Elektrolimousinen Hyundai Ioniq 6 und BMW i4 gegeneinander antreten. Das Ergebnis Südkorea vs. Deutschland fällt knapper aus, als es viele vielleicht erwartet hätten.
Der Blick auf einige Daten sprechen zunächst einmal für den Ioniq 6. 325 PS (239 kW) und 519 Kilometer WLTP-Reichweite stehen 286 PS (210 kW) und 467 Kilometer beim BMW i4 gegenüber. Außerdem kann der Hyundai dank 800-Volt-Technologie schneller laden: 240 kW schafft er an der DC-Ladesäule, während der BMW immer noch zwar ordentliche 180 kW aber eben auch deutlich schwächere ziehen kann. Der BMW hat dafür die etwas niedrigeren Verbrauchswerte – allerdings nur offiziell. Im Test ermittelte „Auto Bild“ einen Verbrauch von 24,6 kWh beim Hyundai und 26,6 kWh beim BMW, der damit kräftige 62 Prozent über den WLTP-Angaben lag.
„Der neue Hyundai Ioniq 6 ist ein Hingucker, hat sehr originelle Seiten, sogar Kameraspiegel ab Werk„, stellen die Tester im Fazit fest. In den Kategorien „Antrieb“ und „Kosten“ hängt er in den Detailwertungen den Kontrahenten aus München ab. Bei „Karosserie“ und „Umwelt“ liegen beide Fahrzeuge im Test quasi gleichauf. Die Kategorien „Fahrdynamik“, „Komfort“ und „Connected Car“ schneidet für die Kollegen der „Auto Bild“ der BMW i4 aber mitunter deutlich besser ab – und wird so mit 601 zu 585 Punkten von 800 möglichen der knappe Testsieger.
Schlechte Sicht aus dem Ioniq
Unter anderem störten sich die Tester an der geringen Kopffreiheit im Ioniq 6, was den Komfort deutlich schmälere. Personen ab 1,85 Metern Körpergröße könnten demnach kaum aufrecht sitzen. Die Rückenlehnen seien wenig konturiert, die Bedienung mitunter umständlich, das Platzangebot zwar an sich ordentlich, jedoch ungeschickt verteilt. Zudem beklagten sie die schlechte Sicht aus dem Fahrzeug und stellten fest: „Den Ioniq fährt man einige Nummern vorsichtiger als den BMW.“ Dem BMW hingegen geben sie das „Prädikat Spaßgerät“. Vielleicht erklärt das auch die hohen Testverbräuche…

Hyundai habe zwar das schlüssigere Elektro-Konzept; das bessere, weil komfortablere und universellere Auto sei aber der BMW. Und weil die getestete Ausführung mit 64.000 Euro auch 1000 Euro günstiger als der Hyundai ist, gewinnt der i4 ebenfalls die Preis-Leistungs-Wertung in diesem Duell.
Quelle: Auto Bild (27.04.2023, S. 30-35) – „Einer hat den Bogen raus“
Ich weiß aus so einigen anderen Tests, dass diese Verbräuche beim BMW nicht sein müssen – klar, möglich ist so einiges. Dass der Ioniq 6 näher an seinem Normwert liegt, hängt vielleicht damit zusammen, dass „man ihn einige Nummern vorsichtiger fährt als den BMW“. Keine Behauptung, nur eine Vermutung.
Beide können das deutlich besser.
Hier kann aber etwas anderes noch nicht stimmen: Den Ioniq 6 gibt es nicht mit einer WLTP-Reichweite von 519 km. Es gibt (in Deutschland):
Dubios.
Dass man im Ioniq 6 nicht anständig sitzen kann, wundert mich schon. Ich dachte, es wäre inzwischen nur noch ein Vorurteil, dass Asiaten nur Autos für kleinere Menschen bauen. Ich saß auf der IAA (lange her…) mal in einem Honda S2000 – und hätte nicht mal losfahren können, weil da, wo der erste Gang gewesen wäre, war schon mein Knie… und heute gibt es sowas immer noch?
(IONIQ 6. Aerodynamische E-Limousine | Hyundai Deutschland)
Soweit die Theorie!
Ok: wer einfach nur weite Strecken zurücklegen muss und nicht so groß ist: Ioniq 6. Wem das nicht reicht, und der etwas mehr Spaß haben will, aber nicht so auf’s Geld achten muss: BMW.
Also eigentlich wie immer!
Ein Bild beider Konkurrenten hätte perfekt zum Artikel gepasst. Dann könnte die Lesenden auch optisch vergleichen.
Sind die Lieferfristen auch in die Bewertung eingeflossen?
Der BMW hatte da noch Glück, weil bei Kunden die viel kleinere Reichweite und das langsamere Laden deutlich mehr ausmachen als in der Wertung. Der i4 eDrive40 wäre im Test besser gewesen, weil fast gleiche Reichweite wie der Ioniq 6.Im Laden kommt aber keiner außer Porsche Taycan/Audi E-Tron GT an die Koreaner Hyundai/Kia/Genesis heran. Das wird sich hoffentlich bald ändern. Leider bauen BMW, Mercedes und VW noch weiterhin auf 400 V auf.
Ich fahre seit 4 Wochen einen Ionic 6 Allrad , 77.4 kW Batterie, 20 Zoll Felgen. Halte mich an die Tempolimits ( Schweiz) und fahre nicht sehr sportlich. Verbrauch auf den ersten 1000 Km ist 16.8 kWh pro 100 Km. Sitze finde ich sehr bequem. Beim Ionic 5 hatte ich über 15’00 Km eine Verbrauch von 18.9 kWh mit Heckantrieb und 19 Zoll Felgen
Und schon wieder einmal ein Test mit der schwarz-rot-goldene Brille. Es ist immer das gleiche, wird ein Test unter Beteiligung eines D-Fahrzeugs durchgeführt gewinnt immer das D-Auto. Man kann nie zugeben, dass das ausländisch Fahrzeug besser sein könnte. Objektiv und ehrlich geht anders!
Bin seit vielen Jahren AutoBild-Leser.
Lange Zeit kamen Elektrische dort nur sehr am Rande vor (Kolumne „Hauke Schriebers Elektrokasten“ – nur wenige Zeilen pro Heft). Das hat sich aber mittlerweile sukzessive und deutlich geändert, Hut ab. Ich lese die Produktvorstellungen und Testberichte über BEV dort stets mit Interesse. Mit dem Thema sind nun neben Hauke Schrieber auch viele weitere Redakteure befasst.
Find’ ich gut, dass Ihr auch mal auf einen Autobild-Artikel Bezug nehmt.
Ich etwa lese Euren zweitäglichen Newsletter und ich lese auch Autobild und bin damit sicher nicht allein auf Feld und Flur:)
Puh. Man vergleicht also den 35er in mittlerer Ausstattung und Heckantrieb mit dem Allrad in Vollausstattung und lässt ihn dann die Kategorie Preis gewinnen…? Da waren die Punkte wohl anders nicht wieder herein zu holen… Besser vergleichbar wäre wohl der 2WD gewesen, der allein dadurch schon günstiger als der BMW geworden wäre. Auch in Uniq, also fast Vollausstattung. Aber gut, die Redaktionen bekommen eben, was sie bekommen. Das dennoch als Kategoriesieg für BMW zu werten ist traurig.
Dass die Sitze für kleine Menschen gemacht sind, kann ich als 1,87-Sitzriese nachvollziehen. Da waren die Sitze vieler deutscher Fabrikate doch besser in der Passform. Aber es geht. Auch die hintere Reihe ist völlig in Ordnung. Bis etwa 1,80 Körpergröße ist alles paletti, inkl riesigem (!) Fußraum. Und wer mit mehr als zwei großen Erwachsenen regelmäßig Langstrecke fährt, sucht sich ohnehin ein anderes Auto.
Und wie die Tester (auch anderer Zeitschriften) regelmäßig auf solche Verbrauchswerte kommen, entzieht sich komplett meines Verständnisses. Bei Reisegeschwindigkeit 140-150 bekomme ich unseren Ioniq 6 2WD nur bei Regen über 18 kWh/100 km. Normalerweise eher 16-17. Innerstädtisch oder auf der Landstraße regelmäßig unter 14, teilweise unter 12.