Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) gab Mitte Dezember auf der UN-Klimakonferenz in Madrid zu verstehen, dass Energieträger wie Wasserstoff, der aus Strom gewonnen werde, eine “zentrale Zukunftstechnologie für den Klimaschutz” seien. Das Bundesverkehrsministerium schlägt in die gleiche Kerbe und fördert 16 Regionen in Deutschland, die künftig verstärkt auf Wasserstoff aus erneuerbaren Energien setzen wollen.
Brennstoffzellentechnologie und Wasserstoff weiterhin relevant
Aus Sicht von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gehe es darum, eine lokale Wasserstoff-Wirtschaft aufzubauen. Mit dem großen Ziel, dass Wasserstoff möglichst aus erneuerbaren Energien an Ort und Stelle hergestellt und dann auch in der Region verbraucht wird. Unabhängig von der erwähnten Förderrunde läuft das ehrgeizige Projekt „HyFab-Baden-Württemberg – Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff“, welches mit knapp 7,9 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) erhält davon 4.892.587 Euro. Die restlichen 3.003.588 Euro gehen an das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE).
“Die Mobilität von morgen muss klimaneutral und möglichst emissionsfrei sein. Um die Verkehrswende ernsthaft und wirksam angehen zu können, brauchen wir Mut und dürfen nicht ausschließlich auf batterieelektrische Fahrzeuge setzen. Wir wollen mit dem Forschungsprojekt Brennstoffzellenprodukte serientauglich und damit günstiger machen. Und so bundesweit Vorreiter werden.” – Franz Untersteller, Umweltminister Baden-Württemberg
Der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, führte der Minister weiter aus, „wird insbesondere bei Zügen, Bussen, Transportern und im LKW-Verkehr eine tragende Rolle zukommen.“ Eine Entwicklung, welche durchaus vorstellbar ist und gerade im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge ihre Berechtigung hat; wie im November verschiedenste Experten in Mannheim zu verstehen gaben.
74 Millionen Euro Investment für Brennstoffzellen-Forschungsfabrik notwendig
Mit dem Projekt „HyFab“ soll die industrielle Produktion von Brennstoffzellenstacks unterstützt und die Technologie serientauglich werden. Die Bundesregierung und die Landesregierung von Baden-Württemberg erklären, das Engagement der Industrie in „HyFab“ gemeinsam zu unterstützen und die Förderfähigkeit des Vorhabens zu prüfen, um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Deutschland weiter voranzubringen.
Allerdings bedarf es etwa 74 Millionen Euro Investment, um die Forschungsfabrik HyFab in Ulm verwirklichen zu können. Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg wird die Landesregierung bis zu 18,5 Millionen Euro bereitstellen. Die Landesförderung wird zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministerium aufgeteilt. Außerdem soll die Industrie mit etwa 20 Millionen Euro einsteigen, auch der Bund will sich an der Anteilsfinanzierung beteiligen.
Gemeinsames Ziel aller Akteure sei es die Zuliefererindustrie zu stärken. Dabei streben alle Beteiligten eine offene, flexible Plattform an, in der schnelle, automatisierte Fertigungs- und Qualitätssicherungsverfahren für sogenannte Brennstoffzellenstapel entwickelt und erprobt werden können. Umweltminister Franz Untersteller hob hervor, dass in der Industrialisierung der Brennstoffzellenfertigung ein enormes Potenzial stecke. So könne das Land damit nicht nur viele schädliche Treibhausgase einsparen, sondern sich auch als innovativer Wirtschaftsstandort profilieren.
Quelle: Baden-Württemberg – Umweltministerium fördert „HyFab-Projekt“ mit 7,9 Millionen Euro