Die HYB Energy GmbH aus Ostfriesland hat ein Hybrid-Schnellladesystem für Elektroautos in Modulbauweise vorgestellt. Zu den wesentlichen Merkmalen zählt die leistungsstarke Energieerzeugung aus verschiedenen Energiequellen wie Hybrid-Motor, Solarpanels oder vertikale Windenergie in einem Modul. Durch das Eigengewicht stellen z.B. ein Lade- und ein Batteriespeicher-Modul das Fundament für eine vertikale Windkraftanlage oder in Kombination auch einen 5G Funkmast.
Das ermöglicht im Gegensatz zu anderen am Markt vertretenen Ladesäulen einen von Netz-Infrastruktur unabhängigen Betrieb an fast jedem Ort. Durch die Mobilität und Modulbauweise der Anlagen ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten bis hin zur Großtankstelle mit „Lounge Modulen“. Ausgestattet mit Getränke- und Snackautomaten kann entspannt die Ladezeit überbrückt werden. Zahlung über App oder Kreditkarte zählen ebenso zum Standard wie auch die permanente Telemetrie-Überwachung aller Funktionen der E-Tankstellen Module.
Das Lounge Module „HYB Grand“ bietet neben Snack- und Getränke-Automaten sogar Sitzgelegenheiten und Lademöglichkeiten für Smartphone oder Laptop. Auch dieses Modul kann optional mit Akkus und Solarpanel gestattet werden. Das sorgt für noch mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit beim Ladevorgang
Ein deutschlandweiter Netzausbau für E-Mobilität wird noch Jahre dauern und Milliarden Euro kosten. Ohne flächendeckende Ladesäulen-Infrastruktur wird die Akzeptanz und der Verkauf von Elektroautos weiterhin auf sich warten lassen. Herkömmliche Schnell-Ladekonzepte benötigen Netzstrom, der meistens kurzfristig nicht in ausreichender Menge bereitgestellt werden kann. Dazu kommen oft langwierige Genehmigungsverfahren und hohe Kosten für Kabelverlegung, Trafostationen und Planung.
HYB Energy löst diese Probleme kurzfristig durch mobile Hybrid-Technik, die Stromnetze entlastet und die E-Mobilität in Fahrt bringt. Einsatzgebiete sind u.a. Bundesstraßen- und Autobahnparkplätze, Raststätten, Tankstellen, Einkaufszentren ohne ausreichende Netzkapazitäten und der ländliche Raum. Weitere „Fast Charge“ Module für Nutzfahrzeuge, Busse und Baumaschinen sind geplant.
Das „Basic Hybrid Modul“ ist ausgestattet mit drei Ladepunkten bei gleichzeitiger Dauerleistung von je 80 kW. Zwei 150KVA Aggregate neuester Abgasnorm und Partikelfilter-Technologie liefern die Stromversorgung der Hybrid Lademodule. Dass diese mit Diesel als Treibstoff betrieben werden, ist der große Negativ-Punkt an dieser Lösung. Alternativ ist auch eine Bestückung mit Gasmotoren möglich. Die Aggregate arbeiten vollautomatisch im lastabhängigen Betrieb. Je nach Leistungsabnahme an den Ladepunkten erkennt das Steuerungssystem, ob nur ein oder beide Aggregate benötigt werden. Werden beide Aggregate benötigt, findet eine automatische Synchronisation des Generatornetzes statt.
Wenn am Standort kleine Netzleistungen zur Verfügung stehen, z.B. 230/400V, können diese problemlos im Hybrid Lade Modul zur Unterstützung verarbeitet werden. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit und reduziert den CO2 Ausstoß. Zusätzlich ist das Modul mit einem Solarpanel und einer Akku-Versorgung für interne Systeme ausgestattet.
Ein integriertes Telemetrie System mit GPS und GSM Modul übermittelt alle wichtigen Betriebsdaten z.B. über Verbrauch von Betriebsstoffen, Leistungsdaten, Auslastung der Ladepunkte oder Fehlermeldungen direkt an den Betreiber. Das sichert einen störungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb.
Die verwendete Software bildet die Schnittstelle zwischen Fahrer, Ladepark- und Abrechnungsanbieter. Das integrierte Lastmanagement gewährleistet die optimale Aufteilung der zur Verfügung stehenden Anschlussleistung auf die Ladepunkte. Dies vermeidet Ausfälle durch Lastüberschreitungen. Außerdem unterstützt die Software eine komfortable Verwaltung der Ladepunkte und Nutzer, verschiedene Autorisierungsmethoden sowie eine verbrauchsgerechte Abrechnung über den Backend-Anbieter.
Am Standort zwischen Aurich und Emden soll der Produktionsstart der Ladeeinheiten in 2020 beginnen. Für Produktion, Service und Wartung können in Deutschland und Europa mittelfristig viele hundert neue Arbeitsplätze entstehen. Der aktuelle Abbau von tausenden Arbeitsplätzen in der Norddeutschen Windkraftbranche könnte so teilweise abgefedert werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Mit Unterstützung von Politik und Industrie können mittelfristig mehrere tausend Ladeeinheiten in Betrieb gehen. In Deutschland und Europa. Ohne Netzversorgung und langwierige Baugenehmigung. Die HYB Energy GmbH ist Bestandteil einer „Strategischen Allianz“ aus 4 Unternehmen unter einer Führung. Die Allianz beschäftigt sich seit dreissig Jahren mit mobiler Energieversorgung, Notstromtechnik, Telemetrie, Antennentechnik, Entwicklung und Konstruktion u.a. für die Luft und Raumfahrt.
Quelle: HYB Energy GmbH — Pressemitteilung vom 29.11.2020