Anfang März hat General Motors seine neue, dezidierte Elektroauto-Plattform vorgestellt. Wie wir damals erfahren haben, bildet das modulare Antriebssystem das Herzstück der Elektrifizierungs-Strategie von GM. Konkret handelt es sich um eine hochflexible, globale Elektroauto-Plattform der dritten Generation, die mit proprietären Ultium-Batterien ausgestattet wird. Ähnlich VW will man sich dem Wettbewerb öffnen und diesen gestatten E-Autos auf der neuen Plattform aufzubauen.
Honda und GM machen gemeinsame Sache für E-Autos
Mit Honda hat General Motors seinen ersten Partner für die gemeinsame Entwicklung zweier völlig neuer E-Fahrzeuge gefunden. Diese sollen auf der hochflexiblen globalen EV-Plattform von GM basieren, die von den eingangs erwähnten Ultium-Batterien ihre Power bezieht. Exterieur und Interieur des E-Autos werden exklusiv von Honda entworfen und die Plattform wird so konstruiert, dass sie den Fahrcharakter von Honda unterstützt, so General Motors in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die möglichen Konfigurationen reichen von 50 bis 200 kWh Akkukapazität. So will GM Reichweiten von bis zu 650 Kilometern ermöglichen. Die selbst entwickelten Motoren können als Front-, Hinterrad- oder Allradantrieb ausgelegt werden und sollen künftige GM-Stromer in gut drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Elektroautos mit Ultium-Batterien sind mit bis zu 200 kW schnellladefähig, wenn sie als 400-Volt-System ausgelegt sind. Für große SUV und Pick-ups plant GM ein 800-Volt-System, mit dem die Akkus mit bis zu 350 kW geladen werden können.
“Diese Zusammenarbeit wird die Stärke beider Unternehmen zusammenführen, während die kombinierte Größen- und Produktionseffizienz den Kunden letztlich einen größeren Wert bieten wird. Diese erweiterte Partnerschaft wird Größenvorteile erschließen, um unseren Elektrifizierungsfahrplan zu beschleunigen und unsere branchenführenden Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen voranzutreiben.” – Rick Schostek, Executive Vice President der American Honda Motor Co
Entwicklungs-Know-How beider Automobilhersteller gefordert
Feststeht bereits heute, dass die zwei Honda E-Autos das Entwicklungs-Know-how beider Unternehmen vereinen sollen. Gefertigt werden die beiden Modelle in den GM-Werken in Nordamerika. Der Verkauf wird voraussichtlich im Modelljahr 2024 auf Hondas Märkten in den Vereinigten Staaten und Kanada beginnen. Mit dieser Zusammenarbeit gehen GM und Honda den nächsten Schritt ihrer andauernden Zusammenarbeit rund um die Elektrifizierung. Dazu gehören Arbeiten an Brennstoffzellen und dem Cruise Origin, einem elektrischen, selbstfahrenden und gemeinsam genutzten Fahrzeug, das Anfang des Jahres in San Francisco vorgestellt wurde. Honda hat sich 2018 auch an der Entwicklung von Batteriemodulen von GM beteiligt.
Doug Parks, GM Executive Vice President of Global Product Development, Purchasing and Supply Chain, gibt zu verstehen: “Diese Vereinbarung baut auf unserer bewährten Beziehung zu Honda auf und bestätigt die technischen Fortschritte und Fähigkeiten unserer Ultium-Batterien und unserer völlig neuen EV-Plattform.” Aus Sicht von GM sei es wichtig, dass man einen weiteren Schritt auf dem Weg in eine rein elektrische Zukunft geht. Als Teil der Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von Elektrofahrzeugen wird Honda die OnStar-Sicherheitsdienste von GM in die beiden E-Autos integrieren und sie nahtlos mit HondaLink verbinden. Darüber hinaus plant Honda, die fortschrittliche Fahrerassistenz-Technologie von GM für die Freisprechfunktion verfügbar zu machen.
Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 02. April 2020