Der Autovermieter Hertz galt einmal als Vorreiter bei der Elektrifizierung seiner Flotte. Doch da die Restwerte der Elektroautos vor allem von der Marke Tesla deutlich schneller fielen, als angenommen, will Hertz sich nun von einer Vielzahl an Autos trennen. Schon Anfang des Jahres begann Hertz damit, jede Menge Elektroautos kostengünstig auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzubieten. Wie der Stern nun berichtet, werden inzwischen Mieter von Tesla Model 3 mitunter direkt mit einem Angebot konfrontiert, die E-Limousine doch möglichst gleich zu kaufen.
Demzufolge hatte ein US-amerikanischer Mieter kürzlich bei der Anmietung eines Tesla Model 3 folgende Nachricht erhalten: „Gefällt Ihnen Ihr Mietwagen? Nehmen Sie ihn mit Hertz Car Sales gleich mit nach Hause. Wenn Sie ein neues Auto kaufen möchten, betrachten Sie diese Anmietung als eine Probefahrt!“ Das Model 3 mit dem Baujahr 2023 und einer Laufleistung von weniger als 50.000 Kilometern sollte demnach noch 18.000 US-Dollar (17.300 Euro) kosten. Der Neupreis nach Förderung liege indes bei etwa 35.000 US-Dollar (33.600 Euro).
Dem Bericht zufolge seien auch Mietern von anderen Elektroautos von Hertz Angebote unterbreitet worden, zum Beispiel für einen Polestar 2. Hier seien die Preise jedoch deutlich höher gewesen. Hintergrund dürfte sein, dass Elektroautos von Tesla durch mehrere Preissenkungen besonders stark an Wert verloren haben und sich für Hertz wirtschaftlich am wenigsten lohnen.
Der Stern bezeichnet diese Aktion als clever und begründet dies so: „Es ist vermutlich wahrscheinlicher, dass jemand, der tage- oder wochenlang problemlos mit einem Auto sein Ziel erreicht, zum Kauf des jeweiligen Wagens geneigt ist.“ Hertz habe in diesem Jahr mehrere Zehntausend Elektroautos unter Verlusten verkauft, heißt es weiter. Das Problem mit den Restwerten führe zudem dazu, dass Autovermieter in absehbarer Zeit wohl weiterhin vorwiegend Verbrenner anbieten werden, solange sie mit diesen die deutlich besseren Geschäfte machen können.
Quelle: Stern – Hertz will Teslas loswerden – und fragt, ob Mieter die Autos behalten wollen