Freudenberg Sealing Technologies (FST) hat seine Testkapazitäten für Werkstoffe erweitert. Künftig sind nun auch Leistungs- und Kompatibilitätsbewertungen von Elastomeren und Thermoplasten im Zentrallabor in Plymouth (Michigan, USA) möglich. Die Materialien kommen vor allem bei der Abdichtung von Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz und sollten daher den Anforderungen gerecht werden. Freudenberg wird es somit möglich sein aussagekräftige Daten darüber zu liefern, welche Werkstoffe bei dauerhafter Einwirkung von aggressiven elektrolytischen Lösungen am widerstandsfähigsten sind. Solche Informationen waren bislang in Unternehmen aus Sicherheits- und Kostengründen nicht verfügbar.
FST hat hierfür ein Investment in sechstelliger Höhe in eine speziell entwickelte Isolier- und Sicherheitsbehälterkammer (IsoC) getätigt. In dieser lassen sich Belastungstests mit den sehr aggressiven Lithium-Elektrolytlösungen, die in Lithium-Ionen-Batteriezellen enthalten sind, sicher durchführen. Darüber hinaus hat das Unternehmen ein ausgeklügeltes Telemetrie-Kontrollsystem implementiert, das rund um die Uhr die Fernüberwachung der aktiven Arbeit in der IsoC ermöglicht. Ergänzt wird dies durch entsprechende Schutzausrüstung von Kopf bis Fuß und spezielle Atemschutzmasken für die Mitarbeitenden, nicht-reaktive Tauchgefäße auf Nickelbasis, ein Sicherheitsüberwachungs- und Alarmsystem sowie Elektrolytlösungen, die mehrere tausend Euro pro Tonne kosten.
„Wir können unseren Kunden jetzt Designsicherheit auf Basis wissenschaftlicher Daten bieten. Wir haben diesen Schritt für unsere Kunden und als Reaktion auf den wachsenden Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien in verschiedenen Anwendungen getan. Bisher ging es in Tests in der Regel um den Einfluss von Materialien auf die Elektrolyten. Mit dem neuen Equipment konzentrieren wir uns jetzt auch auf den Einfluss der Elektrolyte auf die Materialien.“ – Francis Joseph Walker, Director Research & Development bei Freudenberg Sealing Technologies in Nord-Amerika
Das Investment habe FST getätigt, um auf den wachsenden Markt für Lithium-Ionen-Batterien in den nächsten fünf Jahren zu reagieren. Von Seiten des Unternehmens gehe man von einem zweistelligen Wachstum aus. Grund dafür ist der zunehmende Einsatz von Batterien in Branchen wie Automobil, Bauwirtschaft, Bergbau, Nutzfahrzeuge, Wohnmobile, Schiffe, Züge und Elektronik.
Mit den neuen Testverfahren und den daraus folgenden Erkenntnissen wird FST in der Lage sein wertvolle Einblicke zu liefern und die Entwicklung von Lithium-Ionen-Akkus voranzutreiben. „Das Benchmarking gibt uns die Möglichkeit, Lücken bei Kompatibilität und Leistung zu erkennen. Auf dieser Basis können wir Materialgruppen und Komponenten entwickeln, um diese zu schließen“, so Walker weiter. Zudem erhoffe sich FST davon einen soliden Nachweis vorzuweisen, dass „Freudenberg-Werkstoffe anderen auf dem Markt überlegen sind“, so die aktuelle Mitteilung abschließend.
Quelle: Freudenberg Sealing Technologies – Pressemitteilung vom 16. März 2021