Die Fahrer eines Ford Kuga Plug-in-Hybrid (PHEV) legen gemäß einer anonymisierten Datenanalyse des Herstellers innerhalb eines Jahres etwas mehr als 10.000 Kilometer zurück. Bei Zugrundelegung von homologierten WLTP-Emissionswerten würde ein Kuga Plug-in-Hybrid (165 kW / 225 PS) auf dieser Strecke vor allem aufgrund der Möglichkeit, zumindest Teilstrecken elektrisch und damit lokal emissionsfrei zurückzulegen, rund 1110 Kilogramm weniger CO2 ausstoßen als ein herkömmlicher Kuga mit 1,5-Liter-EcoBoost-Benzinmotor (110 kW/150 PS) über die gleiche Distanz. Die Daten zeigen auch, dass fast die Hälfte aller Kuga PHEV-Fahrer ihr Auto über Nacht aufladen. Kürzere Auflade-Stopps von ein bis zwei Stunden am Tag waren ebenfalls sehr beliebt.
Der Kuga PHEV war 2021 mit mehr als 48.000 neu zugelassenen Exemplaren das meistverkaufte Plug-in-Hybrid-Fahrzeug seines Segments in Europa und übertraf damit den nächsten Mitbewerber in Bezug auf die Zulassungszahlen um mehr als 17 Prozent, so Ford in einer aktuellen Mitteilung. Bei mehr als der Hälfte der im vergangenen Jahr in Europa verkauften Kuga handelte es sich entweder um ein Plug-in-Hybrid- oder um ein Voll Hybrid-Modell.
Anonymisierte Nutzerdaten gaben Aufschluss darüber, wie die Kunden die Vielseitigkeit des Kuga Plug-in-Hybrid nutzen:
- Pro 100 Fahrtage wurden 71 Ladevorgänge ermittelt, was darauf hindeutet, dass die Kunden an jenen Tagen, an denen sie ihr Fahrzeug nutzen, es in den meisten Fällen auch aufladen. Der durchschnittliche Ladezustand des Fahrzeugs betrug beim Anschließen an die Stromquelle rund 30 Prozent, was darauf hindeutet, dass die Kunden die Batterie nur in Ausnahmefällen leer fahren. Sie halten sie stattdessen in einem möglichst aufgeladenen Zustand, um die elektrische Reichweite zu maximieren.
- Die Reichweite des Ford Kuga Plug-in-Hybrid gab den Kunden ausreichende Flexibilität. In den Sommermonaten Juli, August und September erreichten Fahrstrecken von mehr als 100 Kilometern Länge ihren Höhepunkt, was darauf hindeutet, dass die Kunden die Hybrid-Eigenschaften ihres Autos genutzt haben, um Urlaub und Freizeit zu genießen.
- Die Kunden laden ihr Auto bevorzugt über Nacht zu Hause, um ihre Fahrtkosten zu senken. Von den 5,7 Millionen Kuga Plug-in-Hybrid-Ladevorgängen, die in den vergangenen zwölf Monaten aufgezeichnet wurden, fanden 46 Prozent über Nacht statt – mit einer Ladedauer von 12 oder mehr Stunden. Je nach Vertrag mit dem Energieversorger konnten die PHEV-Nutzer im Idealfall von günstigerem Strom profitieren. Insgesamt ließen sich ähnliche Verhaltensweisen wie beim Laden von Smartphones feststellen.
- Die am zweithäufigsten ermittelte Ladedauer betrug zwischen einer und zwei Stunden am Tage – was darauf hindeutet, dass Kuga Plug-in-Hybrid-Fahrer tagsüber gerne schnelles Aufladen nutzen, wenn öffentliche Lademöglichkeiten verfügbar sind.
Hybrid-Technologie reduziert Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen
Der 2,5-Liter-Duratec-Motor des Kuga PHEV entwickelt eine Systemleistung von 165 kW (225 PS). Die Kraft wird über ein stufenloses CVT-Getriebe auf die Vorderräder übertragen. Die rein elektrische Gesamtreichweite beträgt 57 bis 64 Kilometer (WLTP) beziehungsweise innerstädtisch 71 bis 88 Kilometer (WLTP). Dies erlaubt häufiges Fahren im Elektromodus. Der WLTP-Stromverbrauch des Kuga PHEV (15,6 bis 14,8 kWh/100 km) ist laut Ford einer der niedrigsten in seinem Segment. Darüber hinaus bietet der Kuga Plug-in-Hybrid die Reichweite und den Komfort des 2,5-Liter Duratec-Benziners.
Der „EV Später“-Modus ist einer von insgesamt vier EV-Fahrprogrammen des Kuga PHEV. Wählt der Fahrer diesen Modus, fährt das Auto überwiegend mit aktiviertem Benzinmotor, so dass die Batteriekapazität für eine spätere Nutzung geschont wird. Außerdem wird dank des regenerativen Ladens der Ladezustand des Akkus möglichst hoch gehalten. Dies ist von Vorteil, wenn zum Beispiel die Einfahrt in eine emissionsfreie Umweltzone absehbar ist.
Der Kuga Plug-in-Hybrid soll im Vergleich zu seinen wichtigsten Mitbewerbern insgesamt niedrigere Gesamtbetriebskosten bieten, so Ford. Das Einsparpotenzial soll mehr als 1800 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren/60.000 km betragen. Gründe hierfür seien vor allem sein niedriger Kraftstoff- und Stromverbrauch, niedrige Wartungskosten sowie sein hoher Restwert.
Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 31.01.2022
Wenn die Kunden relevante Strecken elektrisch gefahren wären, dann hätte das Ford auch so geschrieben. Da sie wissen, wie lange geladen wurde und welche Ladetechnik zum Einsatz kam, können sie einfach nachrechnen wie weit elektrisch und wie weit mit Verbrennertechnologie gefahren wurde. Unabhängig davon dass ihr System im Auto sicher alle Werte sowieso liefert.
Ich lese also: Wir wissen dass unsere Kunden trotz des elektrischen Antriebs im Schnitt meist nur mit der Verbrennerkomponente gefahren sind, das mit deutlich höherem Verbrauh als im WLTP ausgewiesen und können das daher nichts sagen, weil sonst die Politik sofort reagieren müsste.
Um irgendwas positives zu sagen nennen wir mal die irrelevante „Anzahl der Ladungen“ und dann noch WLTP Wunschvorstellungen im Verbrauch. Klingt doch gut, oder?
Anmerkung: Die meisten PHEV sind Firmenwägen. Der Kugar gehört eher weniger zu den Firmenwägen, dort ist das reale Verhältnis sicher noch schlechter weil die über Firmenkarte tanken und daheim Stromladen nicht richtig abgerechnet wird.
Die vielen ungenauen Angaben in diesem PR-Artikel gipfeln in der beinahe seriösesten Zusammenfassung daraus:
Die abschließende Betonung seines „hohen Restwertes“ soll nur auch davon ablenken, dass der Restwert des Kugas – so wie der aller Hybride mit ihrer extrakomplizierten und wartungsaufwendigen Technik – schon nach wenigen Jahren abschmelzen wird, wie „Butter in der Sonne“ …
Da hat das Ford-Marketing wieder alles gegeben:
Rettet den PHEV !!!! Die sind soooo umweltfreundlich !!!
Bitte bitte bitte !!!! Wir haben ja sonst nichts anderes, das wir verkaufen könn(t)en!
Wenn das hier:
„von den 5,7 Millionen Kuga Plug-in-Hybrid-Ladevorgängen, die in den vergangenen zwölf Monaten aufgezeichnet wurden, fanden 46 Prozent über Nacht statt …“
die Basis für diese Aussage ist:
„Die Daten zeigen auch, dass fast die Hälfte aller Kuga PHEV-Fahrer ihr Auto über Nacht aufladen.“
Dann ist die Aussage falsch. Denn „Ladevorgänge“ ist etwas deutlich Anderes als „Fahrer“.
Die Ford PR-Abteilung wertet die eingenen Zahlen aus und verfasst einen eigenen Bericht. Dass solche Storys überhaupt Abnehmer finden. Es gab mal Zeiten, da legte Journalismus noch Wert auf Fakten, Quellenprüfungen und Verifizierung.
Die Wahrheit werden nur wir erfahren, wenn in ferner Zukunft die Daten wirklich unabhängig (TÜV / DEKRA) ausgelesen und dann eventuell sogar veröffentlicht werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt: Greenwashing, sonst nichts :-)
Fährst du den PHEV so, wie es am vernünftigesten ist, hat der Akku nach roundabout vier Jahren schon 1000 Zyklen, und dabei die Leistungsabgabe immer schön ausgereizt, na herzlichen Glückwunsch. Gebraucht ist das dann nur noch ein reiner Benziner oder ein totales Groschengrab.
Was für ein Bashing gegen den Kuga PHEV. Bin überzeugt dass keiner das Fahrzeug besitzt, aber alle voller Weisheiten stecken. Ich fahre den Kuga seit 05/2021. Fast alles Kurzstrecken mit Wallbox in der Garage. Bislang nur einmal getankt, somit perfektes Fahrzeug für mich. Vielleicht auch mal den Kopf bemühen: Sehr hohe Ladestromkosten unterwegs, ggü z.B. dem Mach E als Voll EV, 350 kg weniger Gewicht wegen kleinerer Batterie. Im übrigen viele, sehr realistische Tests auf Youtube
@ Hartmut:
Die Beiträge kritisieren v.a. den (zumindest!) mehr „verschleiernden“ als aufklärenden Ford-PR-Artikel!
Tja, das muß man auch gar nicht, um 1. gute Gründe gegen die Artikeldarstellung zu nennen und/oder 2. auch nicht, um das ganze Hybrid-Konzept heutzutage völlig falsch zu finden!
Ach, daher weht der Wind … Du möchtest Dir vielleicht Deinen Kauf schönreden –> u.a. mit dem Aussage, Du hättest bis heute nur einmal getankt?
Dann frage ich Dich,
BTW: Das „Tal der Tränen“ –> drastischer Rückgang der Verbrenner-/Hybrid-Verkäufe ohne, dass bei den „klassischen“ Firmen die E-Verkäufe den Rückgang ausgleichen können, vermutlich einhergehend mit Verbrenner-Preissenkungen und zudem auch fallenden Restwerten (besonders bei Hybriden!) – erwarte ich ja spät. 2025/26!