Schon mal was von einer Redox-Flow-Batterie gehört? Das sind Batterien, bei denen die Reaktionspartner in einer flüssigen Lösung vorliegen und die Elektrolyte in zwei getrennten Kreisläufen zirkulieren. Der Ionenaustausch erfolgt über eine Membran in der galvanischen Zelle. Da für diese Batteriesystem zwei relativ große Tanks nötig sind, wird das System in erster Linie für stationäre Speicheranwendungen erforscht und genutzt, beispielsweise als Notstrombatterie oder für die lokale Speicherung von Strom in Windrädern.
Das Schweizer Forschungsunternehmen NanoFlowcell hat die Technologie aber bereits 2017 in ein Elektroauto gepackt und erfolgreich getestet. Dann wurde es längere Zeit still um den „Quant“. Jetzt meldet sich das Unternehmen mit der Gründung einer Tochtergesellschaft in den USA zurück – um die Technologie an US-spezifische Anwendungen anzupassen.
Die US-Tochter mit Sitz in New York soll außerdem einen Standort für die Serienproduktion des Quant suchen und eine Produktionsanlage für die Elektrolytlösung bi-ION vorantreiben, wie das Unternehmen mitteilt. Dabei wolle man gänzlich ohne Subventionen der US-Regierung auskommen und setze auf strategische Partnerschaften.
Große Pläne für ein Unternehmen, dass seit 1996 an E-Autos forscht, bisher aber außer ein paar Konzeptfahrzeugen noch kein marktfähiges Ergebnis präsentiert hat. Die für 2018 angekündigt Fertigstellung der „Quant City“ – einem futuristischen Produktions- und Forschungskomplex in der Schweiz – ist nicht erfolgt, die auf der Homepage genannte Adresse befindet sich in einem Wohngebiet in der Schweizer Gemeinde Kirchberg.
2018 hat NanoFlowcell mit dem Quantino einen Langstreckentest im realen Straßenverkehr erfolgreich bewältigt, mit der Gründung der US-Tochter stellt das Unternehmen nun eine neue Studie vor: den Quantino 25, einen an den Ur-Tesla erinnernden kleinen E-Roadster mit herausnehmbaren Dachteilen, der das 25-jährige Jubiläum des Unternehmens im Jahr 2021 referenzieren soll. Die Tanks für die Elektrolyten fassen dabei jeweils 125 Liter und die erzeugte Energie soll für stolze 2.000 Kilometer reichen. Der Elektrolyt muss danach nachgetankt werden. Die vier jeweils 59 Kilowatt starken Elektromotoren sollen den Flitzer in unter drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.
Quelle: electrive.net – NanoFlowcell gründet US-Tochter//www.nanoflowcell.com
Also bevor der grosse Run auf die Aktien dieser Firma losgeht:
Der Mann der hinter diesen Luftschlössern steht ist Nunzio La Vecchia – und um das mal vorsichtig auszudrücken – eine schillernde Persölichkeit :-)
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Nunzio_La_Vecchia&mobileaction=toggle_view_desktop
Musik macht er übrigens auch:
https://www.google.com/search?q=nunzio+la+vecchia+video&oq=nunzio+la+vecchia+video&aqs=chrome..69i57j33i160l2.7241j0j9&sourceid=chrome&ie=UTF-8#fpstate=ive&vld=cid:158b235e,vid:Z4rkzkq9TwM
Spannende Technik, weil es eine echte Alternative zum Akku ist. Anders als die Brennstoffzelle ist hier der Aufbau klassisch: Redox-Flow-Batterie zum Elektromotor. Einfach ist der Aufbau allerdings nicht, weil das Prinzip auf viel aktiver Technik beruht. Beruhigend für Tankstellen wäre der Plot, denn man könnte statt Kraftstoff Elektrolyt nachtanken. Insofern wundert man sich, dass die einschlägigen Ketten da nicht drauf einsteigen.
Aktuell scheinen mir die in Forschung investierten Summen zur Entwicklung effizienterer, sicherer und umweltfreundlicherer Akkus extrem viel höher zu sein als die, die in Redox-Flow-Systeme investiert werden. Auch ist der weltweite Wettbewerb bei Akkus höher. Insofern weiß ich, was sich kurzfristig durchsetzt. Und wenn es einmal da ist, die Infrastruktur steht, die Preise fallen und die Entwicklungsstufen der neuen ISO genommen sind, lädt jedermann zuhause induktiv und unterwegs ist der Wagen blitzschnell vollgeladen bevor man von der Toilette zurück ist. Wer will dann noch wechseln?