Dem finanziell angeschlagenen E-Auto-Entwickler Nikola droht offenbar der Entzug der Börsennotierung im Nasdaq. Das berichtet Techcrunch unter Berufung auf eine Mitteilung des US-amerikanischen Unternehmens aus Utah. Am Mittwoch habe es eine entsprechende Mitteilung erhalten, weil der Börsenkurs mehr als 30 Tage lang unter einem US-Dollar gelegen habe.
Um dem Nasdaq erhalten zu bleiben, muss Nikola demnach nun bis zum 20. November die Mindestvorgaben der elektronischen Wertpapierbörse erfüllen und mindestens zehn Tage am Stück wieder oberhalb von 1 US-Dollar gelistet werden.
Börsenkurs stürzt deutlich ab
Als Reaktion auf diese Bekanntgabe veräußerten offenbar zahlreiche Anleger ihre Anteile an Nikola, sodass der Kurs von knapp 0,80 US-Dollar auf zeitweise nur noch 0,57 US-Dollar abstürzte. Das Ziel ist also in noch weitere Ferne gerückt. Zu Höchstzeiten erreichte die Aktie 2020 noch Werte von maximal knapp 66 US-Dollar. „Nikola gehört zu einer wachsenden Zahl von Unternehmen, die durch eine Fusion mit einer Zweckgesellschaft an die Börse gegangen sind und deren Börsenkapital sich im freien Fall befand und in einigen Fällen in der Vorhölle der Börsennotierung landete“, analysiert Techcrunch.
Nikola habe sich bemüht, durch die Ausgabe weiterer Aktien mehr Geld zu beschaffen. „Das Unternehmen bittet seine Aktionäre dringend, für einen Vorschlag zu stimmen, der es ihm ermöglichen würde, die Anzahl der Stammaktien seines Unternehmens zu erhöhen“, heißt es im Artikel. Damit dieser Vorschlag angenommen wird, müssten allerdings mehr als die Hälfte aller Anteilseigner zustimmen.
Neuaufstellung mit Iveco
Kürzlich war erst bekanntgeworden, dass Nikola innerhalb der Partnerschaft mit Lkw-Bauer Iveco alle Anteile des gemeinsamen Joint Venture in Ulm abgeben wird. Von einer Neuausrichtung der Partnerschaft war dabei die Rede. Iveco hatte zudem angekündigt, eine größere Anzahl an Nikola-Aktien erwerben zu wollen. Sollten die Aufsichtsbehörden zustimmen und dieser Kauf stattfinden, könnte das dem Aktienkurs vielleicht wieder Rückenwind verleihen.
In Deutschland soll in diesem Jahr der Tre BEV Elektro-Truck von Nikola auf den Markt kommen. In ersten Tests hinterließ dieser einen durchaus guten Eindruck.
Quelle: Techcrunch – „Electric truck maker Nikola at risk of being delisted from Nasdaq“
Es gibt so Start-Ups, die mir den Eindruck vermitteln, als ginge es nur um die schnelle Vermögensbildung der Eigentümer, vielleicht auch noch um ein paar wenige interessante Jahre als CEO, CFO etc. angereichert. In der Batterie-Branche (jede Woche ein neuer Super-Akku), besonders aber in der Elektroauto-Bereich. Alle geben vor, der nächste Tesla zu sein. Demnächst Milliarden schwer.
Im Falle Nikola wurde der Gründer wegen Betrugsverdacht ja bereits vor längerem geschasst, mehrere andere haben Geld eingesammelt für mit Solarpanels zugeklebte Prototypen. Oder so. Wofür auch immer. Außer den eigenen Kontostand.
Nikola sollte sich endlich von den FCEV-Lkws verabschieden.
Die Hydrogen-Lobby war ein schlechter Ratgeber, das hat sich bei den FCEV-Pkw mehr als deutlich gezeigt und das dürfte bei den FCEV-Lkws nicht anders sein, denn der Ökostrom dürfte noch lange Zeit knapp bleiben und sollte nicht in Fahrzeugen verschwendet werden.