Entgegen seiner Absichten hat es das Elektroauto-Unternehmen Fisker nicht geschafft, den geplanten Deal zur Nutzung von Volkswagens MEB-Plattform für seinen Elektro-SUV Ocean bis Ende Juli abzuschließen. Fisker möchte die dezidierte Elektroauto-Plattform des deutschen Autoherstellers nutzen, um die Fahrzeugentwicklung zu beschleunigen und die Kosten zu senken. Volkswagen bestätigte, über die Audi-Tochter Italdesign bereits gemeinsam mit Fisker an einem Prototyp gearbeitet zu haben – zu einer wie auch immer gearteten Partnerschaft haben sich die Wolfsburger aber noch nicht geäußert.
„Wir haben unser Ziel, bis Ende Juli 2020 einen Vertrag mit VW zu unterzeichnen, nicht erreicht“, teilte Fisker in Unterlagen an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC mit. Das Unternehmen freue sich aber darauf, „nach den traditionellen europäischen Sommerferien im September wieder mit VW zu diskutieren.“ Fisker führe außerdem Gespräche „mit mehreren anderen potenziellen Autoherstellern und Zulieferern“, die zum Geschäftsmodell des Unternehmens passen könnten. Noch vor Jahresende möchte Fisker „endgültige Fertigungs- und Lieferverträge“ abgeschlossen haben. Als Auftragsfertiger etwa ist das kanadisch-österreichische Unternehmen Magna im Gespräch, der unter anderem den rein elektrischen Jaguar i-Pace produziert sowie die 5er Reihe von BMW.
Fisker möchte seinen SUV Ocean, für den bereits mehr als 7000 Vorbestellungen vorliegen sollen, bis Ende 2022 auf den Markt bringen, gefolgt von einer Sportlimousine, einem Sport-Crossover und einem Pick-up bis 2025. Fisker wäre nicht der erste VW-Partner, der sich die Vorteile der MEB-Plattform zu eigen machen möchte. Bereits 2019 teilten VW und Ford mit, Elektroautos auf der MEB-Plattform auf die Straße zu bringen. Allerdings soll der erste Ford-MEB-Stromer erst ab 2023 herum in den Verkauf gehen, der Fisker Ocean soll schon früher debütieren.
Quelle: Automotive News – Fisker reports delay in closing EV platform deal with VW