Fisker warnt vor möglicher Einstellung des Geschäftsbetriebs

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Fisker

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Droht einem börsennotierten US-Unternehmen, dass der Betrieb in absehbarer Zeit nicht mehr weitergeführt werden kann, müssen die Aktionäre entsprechend gewarnt werden. Diesen Schritt ging am Donnerstag das Elektroauto-Start-Up Fisker, woraufhin der Aktienkurs um mehr als 35 Prozent abstürzte. Laut eines Berichts des Handelsblatts habe Fisker „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens“.

Das heißt aber noch nicht, dass Fisker insolvent ist – es könnte es aber werden. In den kommenden Monaten muss nun dringend frisches Geld her. „Es kann nicht garantiert werden, dass Fisker bei diesen Bemühungen erfolgreich sein wird“, heißt es in der Börsenmitteilung. Gründer Henrik Fisker gab sich aber optimistisch, dass ein Ende des Start-Ups abgewendet werden könne. „Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder auf den richtigen Weg kommen und den Aktienkurs wieder steigern können“, sagte er.

Ein Weg, um an neues Geld zu kommen, kann der Verkauf von bereits produzierten Fahrzeugen sein. Der Bestand sei etwa eine halbe Milliarde Dollar wert, dieses Geld könnte also bei entsprechend hohen Verkaufszahlen in die Kassen von Fisker gespült werden. Allerdings ist der Elektroauto-Markt zuletzt vielerorts abgeschwächt, sodass nicht gewiss ist, dass die Fahrzeuge auch abgenommen werden. Zudem ist es für Käufer freilich ein Risiko, ein Fahrzeug von einem Hersteller zu erwerben, dessen Zukunft ungewiss ist.

Der für Fisker attraktivere Weg, um an finanzielle Mittel zu kommen, könnte daher der Einstieg eines anderen Herstellers sein. „Fisker steht in ernsthaften Verhandlungen mit einem großen Automobilhersteller“, führte Henrik Fisker dazu aus. Neben Investition soll es dabei auch auch „um eine Entwicklungspartnerschaft, eine gemeinsame nordamerikanische Produktion und eine Nutzung des Händlernetzes“ gehen. Sobald wie möglich soll aus Sicht des Unternehmensgründers mehr bekanntgegeben werden.

Die Zahl der jährlich abgesetzten Fahrzeuge korrigierte Fisker in diesem Jahr von 36.000 auf 22.000 herunter. Gebaut wird der Fisker Ocean nicht von Fisker selbst, sondern vom Auftragsfertiger Magna im österreichischen Graz, wo unter anderem auch Fahrzeuge von BMW und Mercedes-Benz montiert werden.

Update Montag: Laut eines Berichts der Automobilwoche könnte es sich bei dem Hersteller um Nissan handeln, der bei Fisker einsteigen könnte.

Quelle: Handelsblatt – „Das nächste Elektro-Aus? Fisker warnt vor möglichem Ende – Aktie stürzt ab“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Saigon:

Nio war bereits 2021 pleite und wurde von der Provinzregierung mit Milliarden gerettet.

TESLA ist der einzige E auto Hersteller der Geld verdient aber nicht mit E Austos sondern durch CO2 Rechte die andere Hersteller bei Tesla einkaufen.

Dieter schel:

Naja mal schauen wie lang die Zukunft noch dauert, die Realität ist einfach, die Verbrenner sind die Cash cows

egon_meier:

Kommt darauf an …
Findet der Insolvenzverwalter einen Investor, der einspringt und was übernimmt der dann?

Anlagen gibt es keine, Patente wohl auch nicht (alles zusammengekauft?), Soll der sich die Gewährleistungsansprüche ans Bein binden?
Wohl kaum.

Wahrscheinlich wird der die verkaufte Fzg mit Ersatzteilen und Service versorgen – allerdings nur gegen auskömmliches Honorar. Da keinerlei Rechtsverpflichtung besteht wird das ziemlich hoch sein. Ziemlich sehr hoch.

Man sollte bei großen Investments eben das Ausfallrisiko im Auge behalten: Die großen OEM sind langweilig aber dort ist es relativ gering.

egon_meier:

Freundlicher Hinweis eines 1-Euro-Eigentümers

Läubli:

Weil sie keine guten BEV’s auf den Markt bringen und meines Wissens auch nichts gutes in der Pipeline haben… die Konkurrenz ist schon viel, viel weiter. Da nützen in Zukunft auch die Pickups nichts mehr.

Läubli:

Ist das Werbung? …denn dann wäre es wohl hier verboten. ;)

Läubli:

Mindestens Tesla scheinst du vergessen zu haben, den Rest stimmt aktuell. Und… bei NIO ist es noch nicht definitiv vorbei, wer weiss …kleine Chancen haben die noch, das kommt spätestens Ende dieses Jahr definitiv raus. Wenn es aber klappt, dann wohl nicht wegen der Swaps, das kann ich nach wie vor nicht glauben, dass sowas rentieren kann!

Michael Böhler:

Was hätte eine Fisker-Insolvenz für Auswirkungen auf die BesitzerInnen eines Ocean?

egon_meier:

Ein Monats-Online-Testabo für die FAZ kostet 1 Euro. Gönnen sie sich doch mal was Gutes.

Spiritogre:

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