Solange Strom fließt, ist beim Elektroauto meist alles bestens. Und dafür, dass das auf Dauer gut funktioniert, stehen die Hersteller mittlerweile sehr lange gerade. Für 70 Prozent der ursprünglichen Batterie-Kapazität sind acht Jahre Garantie (bis maximal 160.000 Kilometer) durchaus üblich. Irgendwann aber ist auch der beste Akku-Pack am Ende. Was dann mit den wertvollen Rohstoffen passieren soll – dafür wird weltweit nach klugen Ideen geforscht.
Die Fachhochschule Münster ist aktuell gleich an drei Projekten zum Recycling von Batterien beteiligt. Darunter an einer vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Studie namens „Demonstrationszentrum Batterie-Recycling“, in deren Zuge die FH mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen ein Konzept für ein Recycling-Zentrum entwickelt hat.
Das Zentrum ist nach eigenen Angaben auf vorindustrielle Forschung ausgerichtet und vereint alle Schritte, die für ein umfassendes Recycling von ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien notwendig sind. „Es dient somit als Bindeglied zwischen Entwicklung und Unternehmen”, sagt Professorin Sabine Flamme, Chefin des Instituts für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen und Umwelt (IWARU) an der FH. Aus den Recycling-Erfahrungen gebe es wiederum wichtige Impulse für die Entwicklung neuer Batterie-Typen.
Der kluge Umgang mit ausgedienten Akkus ist auch Ziel zweier weiterer Vorhaben, an denen das IWARU beteiligt ist. Beim Projekt „DemoSens“ wird die Digitalisierung und Automatisierung bei der Demontage von Batteriepacks weiterentwickelt. Roboter sollen dabei mit Hilfe von Sensoren zur Materialerkennung und verschiedene Trennverfahren bis in die Zellen vordringen. Bislang geschieht eine solche Bearbeitung nur höchst oberflächlich.
Das Projekt „AURRELIA“ wiederum konzentriert sich auf die Optimierung des Recycling-Prozesses. Eine Zerkleinerung in nasser Umgebung soll dabei künftig die bisher übliche thermische Vorbehandlung ersetzen, heißt es bei der FH Münster. Im Vordergrund steht eine möglichst umfassende Rückgewinnung der Batterie-Bauteile und des Leichtmetalls Lithium.
Quelle: electrive.net – FH Münster baut Know-how für Batterie-Recycling auf