Feststoffbatterien von Mullen sollen vor finaler Testphase stehen

Cover Image for Feststoffbatterien von Mullen sollen vor finaler Testphase stehen
Copyright ©

shutterstock / 1489717943

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Trotz anhaltender Zweifel an der Marktfähigkeit hat der amerikanische E-Autobauer Mullen ein weiteres Update zu seiner Feststoffbatterieentwicklung veröffentlicht. Das hauseigene Battery Innovation Center (BIC) in Newberry, Indiana wäre demnach in die nächste Phase der Entwicklung eingetreten. Die amerikanischen Aufdecker Hindenburg hatte noch im April behauptet, das Kooperationsprojekt mit einem chinesischen Hersteller hätte es gar nie gegeben.

Mullen erklärt indessen, dass die entwickelte Feststoffbatterie – sobald sie auf Pack-Level hochskaliert wird – über 150 Kilowattstunden verfügen und damit eine Reichweite von mehr als 960 Kilometer leisten wird können. Sie soll erstmals im Mullen FIVE Crossover eingesetzt werden. Generell ermöglichen Feststoffbatterien höhere Energiedichten, schnelleres Laden, kleinere Abmessungen und einen höheren Sicherheitsstandard wie traditionelle Lithium-Ionen-Batterien. Laut eigenen Angaben ist das BIC eine kollaborative Initiative mit renommierten Universitäten, Behörden und weiteren Unternehmen. Welche genau das sind, wird nicht bekanntgegeben. Auch in der Unternehmensbeschreibung bleibt Mullen vage, wer die jeweiligen Partner in den „verschiedenen synergetischen Geschäftsfeldern“ sind, mit denen man an der Entwicklung von sauberen und skalierbaren Energielösungen arbeite.

„Die Batterie zeigt eine gute Performance, und ich freue mich bereits auf die finalen Testergebnisse des BIC Ende diesen Monats“, erklärt jedenfalls David Michery, CEO von Mullen. Nach ersten Vorbereitungstest würden nun verschiedene Testverfahren zur Messung der effektiven Kapazität unter wiederholbaren, standardisierten Konditionen, zur Ermittlung der Entladekapazität sowie zur Definition des Spannungs-/Leistungsverhältnisses folgen.

Ob diese Feststoffbatterie jemals ein E-Auto antreiben wird, bleibt dennoch offen. Nach den Recherchen von Hindenburg Research stünden sowohl hinter der Batterieentwicklung als auch hinter dem Autobau von Mullen große Fragezeichen. Bestellungen sollen gefälscht worden und das Produktionswerk in Mississippi tatsächlich eine etwas größere Garage sein. Veröffentlichte Fotos des Werkes wären demnach von einer Bildagentur zugekauft worden. Auch das aktuelle Foto, das bei der Pressemitteilung über die Feststoffbatterie verwendet wurde, zeigt keine Batterie von Mullen, sondern ein Shutterstock-Foto aus der gleichen Serie, die für diesen Beitrag verwendet wurde. Hindenburg bezeichnete Mullen daher sogar als schlimmstes aller E-Luftschlösser.

Quelle: Mullen USA – Pressemitteilung vom 10. Mai 2022

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Yoyo:

Doch nicht etwas Sono Motors???
;-)

Leander Diedrich:

Schnelleres Laden ermöglichen eher herkömmliche Li-Ionen-Batterien. Festkörperbatterien haben eine geringere Leistungsdichte und können Stand jetzt nicht sehr schnell geladen/entladen werden.

David:

Wobei der Superlativ wirklich nicht gebraucht werden sollte. Denn da fallen mir noch so einige andere Leichtgewichte ein.

kurzschluss:

„Nach den Recherchen von Hindenburg Research stünden sowohl hinter der Batterieentwicklung als auch hinter dem Autobau von Mullen große Fragezeichen. Bestellungen sollen gefälscht worden und das Produktionswerk in Mississippi tatsächlich eine etwas größere Garage sein. Veröffentlichte Fotos des Werkes wären demnach von einer Bildagentur zugekauft worden. Auch das aktuelle Foto, das bei der Pressemitteilung über die Feststoffbatterie verwendet wurde, zeigt keine Batterie von Mullen, sondern ein Shutterstock-Foto aus der gleichen Serie, die für diesen Beitrag verwendet wurde. Hindenburg bezeichnete Mullen daher sogar als schlimmstes aller E-Luftschlösser.“

Falls das alles zutrifft, frage ich mich allerdings schon, weshalb der artikel überhaupt veröffentlicht wurde.

egon_meier:

„stehen vor finaler Testphase“

warmlüftiger geht es nicht.. VOR der Testphase .. die dann wann beginnt? In 10 Tagen, 10 jahren, 10 Dekaden?

Ähnliche Artikel

Cover Image for Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Sebastian Henßler  —  

Warum Lithium mehr ist als der Treibstoff der E-Mobilität und wieso Europas Nachholbedarf in der globalen Rohstoffstrategie immer deutlicher wird.

Cover Image for VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische und deutsche Autohersteller liegen bei der Innovationsstärke der Elektromobilität zunehmend vorn. Das zeigt sich auch in den Verkaufszahlen.

Cover Image for Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Michael Neißendorfer  —  

Mercedes-Benz hat einige neue Details des elektrischen GLC verraten, der am 7. September auf der IAA in München offiziell vorgestellt wird.

Cover Image for Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Daniel Krenzer  —  

Erst nach mehr als 1200 Kilometern musste der Lucid Air an die Ladestation. Allerdings ging es viel bergab.

Cover Image for Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Michael Neißendorfer  —  

Polestar kommt nach längerer Durststrecke langsam in den Tritt und ist auf einem guten Kurs, sein Jahresziel von 60.000 verkauften Autos zu erreichen.

Cover Image for Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Michael Neißendorfer  —  

Im deutschen Straßenverkehr zeigt sich der Omoda 9 von Chery aus China bisher nicht. In anderen europäischen Ländern sieht das ganz anders aus.