Zunächst der “Kleinwagen”-Bereich, zu diesem zählt man Fahrzeuge wie den Peugeot e208, den Opel Corsa-e oder auch den neuen Renault ZOE. Diese erfahren 2020 ein starkes Wachstum. Dies konnte man bereits Anfang Januar unter Beweis stellen, im Februar erneut darlegen und auch im März erneut betätigen. Im April 2020 musste dieser Bereich allerdings seine Vormachtstellung einbüßen. Die sogenannte Untere Mittelklasse zeichnete sich im vierten Monat des Jahres für jede vierte E-Autozulassung verantwortlich.
Prozentual gesehen entstammten der Untere Mittelklasse 25,8 Prozent der zugelassenen E-Fahrzeuge bis Ende April 2020. Gefolgt von den eingangs erwähnten Kleinwagen, welche es noch auf 23,2 Prozent Anteil am Gesamtmarkt in Europa brachten. Dank eines Anstiegs durch neue (Peugeot 208e) und ältere Modelle (Renault Zoe, VW e-up!-Familie) dominierten in den ersten vier Monaten des Jahres (kombiniert) Kleinwagen und Untere Mittelklasse die Zulassungen, die es zusammen auf genau 49 Prozent der Gesamtzulassungen brachten.
Rechnet man das Basic-Segment hinzu, so lag der Anteil aller drei Sektoren zusammen bei 58,3 Prozent. Somit blieb das Verhältnis am Gesamtmarkt im Vergleich zu den Zahlen Ende März 2020 vergleichbar. Der Near-Executive-Sektor konnte keinen massiven Anstieg verzeichnen, wie zunächst vermutet. Wie wir uns erinnern ist das einzige Model in diesem Segment das Model 3, welches gerade zum Quartalsende hin meist ein Zulassungsschub verzeichnet. Dennoch dürften die Zeiten von 30 Prozent-Anteil am europäischen Markt für Tesla vorbei sein. Dies zeigt sich auch Ende April 2020 in den Zahlen. Brachte es dieses Segment „nur“ auf 15,8 Prozent Marktanteil. Wobei dies durchaus beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass die Zahlen nur von einem E-Auto stammen. Nachfolgend haben wir die rein elektrischen Fahrzeugen in ihren jeweiligen Segmenten betrachtet, um einen Vergleich zu ermöglichen:
- Basic – 9,30 Prozent
- Kleinwagen – 23,20 Prozent
- Untere Mittelklasse – 25,80 Prozent
- Near Executive – 15,80 Prozent
- SUV/Crossover – 21,50 Prozent
- Luxusklasse – 2,20 Prozent
- Nutzfahrzeugklasse / Minibus – 0,60 Prozent
- Sonstige – 1,60 Prozent
Mit Ausnahme des SUV-Sektors, der durch das Premiummodell Audi e-tron angekurbelt wurde, waren die E-Auto-Zulassungen vor allem in kleineren und leichteren Segmenten vorzufinden. Was teils auch mit günstigeren Preisen in Verbindung steht, welche in Kombination mit entsprechenden Subventionen noch interessanter für den Markt erscheinen. Bei den E-SUV lässt sich festhalten, dass über 50% der Zulassungen im April auf Premium-Modelle wie den Audi e-tron, den Jaguar I-PACE oder Mercedes EQC entfielen.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report West European Market Intelligence – Edition 04.2020