Alle wollen E-Autos. Doch das Laden kann auf Dauer die Stromrechnung ziemlich belasten. Immer mehr Menschen wollen diese Kosten zukünftig daher senken. Das ist auch möglich. Z.B. indem sie entweder ihren eigenen PV-Strom nutzen oder günstige Stromtarife des Energieversorgers. Die AC-Ladelösungen von eSYSTEMS machen genau das möglich. Was sie alles können, vermittelt Geschäftsführer Jochen Paukert, in dieser Folge des Elektroauto-News.net-Podcast. Ab kommendem Jahr wird auch das bidirektionale AC-Laden technisch möglich. Dann scheitert es nur noch an der Bürokratie.
eSYSTEMS versteht sich als Schnellboot, welches durch seine Positionierung als Start-Up im Bereich der intelligenten und vernetzten AC-Ladelösungen, innerhalb der KATEK Group agiert. Mit rund 70 Mitarbeiter entwickelt, produziert und vertreibt man entsprechende Ladelösungen. Macht sich hierbei die kurzen Entscheidungs- und Umsetzungswege eines jungen Unternehmens zu nutze. Versteht es aber auch von den Vorzügen eines starken Konzerns wie der KATEK Group wenn notwendig zu profitieren,, wie Synergieeffekten, sicheren Lieferketten sowie finanziellem Rückhalt.
Als junges Start-Up beschäftigt man sich heutzutage mit dem Hochlauf der E-Mobilität, welcher gerade von der ersten in die zweite Phase übergehen zu scheint, wie Herr Paukert im Gespräch ausführt. Derzeit befinde man sich noch im Run auf Elektroautos. Die Entwicklung am Markt schreitet voran, Fahrzeuge halten immer was sie versprechen und auch die Reichweitenangst nimmt ab. Um das Thema Laden machten sich die E-Auto-Besitzer derzeit nur am Rande Gedanken. Doch das wird sich in der zweiten Phase ändern. Paukert zeigt sich überzeugt davon, dass die Zeit kommen wird, in der intelligente Ladesysteme benötigt werden, die das Laden günstiger machen. Schneller als gedacht, wie er in der Podcast-Folge ausführt.
Für Kunden wie Audi, Bentley und Porsche entwickelt, produziert und vertreibt man bereits entsprechende Ladelösungen, welche den E-Fahrzeugen bei Kauf beiliegen oder erworben werden können – so genannte ICCPD-Kabel (In-Cable-Control-and-Protection-Device). Intelligente Ladekabel, welche nicht nur stupide Laden sondern auch mit anderer Hardware und dem Elektrofahrzeug kommunizieren können – und dadurch im Smart Home einsetzbar sind. Zudem sind diese mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW besonders kompakte intelligentes Ladesysteme. Starkstrom-Anschluss vorausgesetzt. Doch auf diesen Produkten ruht sich das Unternehmen nicht aus.
Im Gegenteil, man ist aktiv in der Entwicklung und wird schon Anfang kommenden Jahres eine moderne White Label AC-Wallbox auf den Markt bringen, welche auch das bidirektionale Laden ermöglicht. Denn die Technologie sei für die „perfekte Symbiose“ zwischen Elektroauto, PV-Anlage und Stromnetz nicht der einschränkende Faktor. Hier macht uns eher die Bürokratie ein Strich durch die Rechnung, wie Herr Paukert im Gespräch aufzuzeigen vermag. Wer also darüber und über intelligentes Laden an sich – Stichwort ISO 15118 als Norm – mehr erfahren möchte, der hört nun zu.
Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Das Thema bidirektionales Laden ist auch eine Frage der Hardware im Auto. Es ist zwar einfach zu lösen, aber dennoch können es viele Autos nicht. VW verbaut die Technik erst seit diesem Jahr in den MEB-Modellen. Der F-150 Lightning hat aus Bosheit in Serie einen Adapter, um Teslas laden zu können. Soll Tesla zeigen, dass sie das nicht können.
Zudem ist er ein wenig lapidar über die ISO 151118 hinwegmarschiert. Bisher gilt Version – 02. Da ist kein bidirektionales Laden drin. Das kommt erst in der nächsten Version -20. Die erweitert Plug&Charge, auch v2h und v2g und induktives Laden sind dann Teil der Norm. Das ist also ein großer Wurf. Bis sie gültig wird, vergehen noch so einige Monate, die man für Regeln zum Umgang mit mobilen Stromspeichern und für neue Geschäftsmodelle nutzen kann. Das passiert.
Wie schon erwähnt, gibt es aber auch Hersteller, die das ablehnen. Die Deutschen sind es nicht, Stellantis ist auch an Bord. Aber Tesla z.B. hält gar nichts davon. Das wird sich rächen.
Schöner Beitrag zu einem überfälligen Features, ich schätze auch hier wird Deutschland wieder patzen. Wir sehen ja bereits beim Thema Ladeinfrastruktur eine Katastrophe, die Technologieoffenheit hat zu einem Chaos geführt. Das Firmen sich trotz dieser Umstände noch für neue und erforderliche technische Themen stark machen, dass zeigt wie dringend diese Produkte gebraucht werden. Auch aus Kostengründen spricht alles für Vehicle to Grid und PV gestütztes Laden, nicht jeder hat das Geld für einen zusätzlichen Speicher. Wünschenswert ist dieser Ansatz gerade für die breite Masse, dann bekommt die Elektromobilität auch bei gefürchteten Szenarien in Bezug zur Netzstabilität endlich mehr Rückhalt. Was die Bürokratie betrifft so sehe ich nur eine Lösung, den Stromkunden hier nicht als Störenfried und zu melkende Kuh zu sehen, sondern diesen Kunden in seinem System eigenständig und Netzdienlich walten zu lassen. Erst am Übergang zum Netz sollte genau geschaut werden ob das alles dem ganzen dient oder schadet und dann entsprechend verrechnet werden, erst hier greift auch der Fiskus. Andernfalls macht uns die Bürokratie einen Strich durch alle Rechnungen, getreu dem Motto, viele Köche verderben den Brei.