Bei der Daimler AG werden zukünftig alle Elektro-Aktivitäten in einer neuen Organisation für e-Mobilität gebündelt: Die E-Mobility Group (EMG). Diese definiert künftig marken- und spartenübergreifend die Strategie zu Elektro-Komponenten und kompletten E-Fahrzeugen und erarbeitet eine weltweit einheitliche Architektur. Die EMG ist global aufgestellt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten funktionsübergreifend an diversen Standorten im weltweiten Netzwerk des Unternehmens, wie wir Anfang Juni erfahren haben.
Auf die Theorie folgt nun die Praxis. Denn seit einigen Tagen sind die Straßen im Südwesten Deutschlands um zwei saubere und leise aber umso stattlichere Fahrzeuge reicher. Derzeit sind dort zwei 18 bzw. 25 Tonnen schwere eActros unterwegs und werden auf Herz und Nieren geprüft. Unter realen Bedingungen müssen die E-LKW dort ihre Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen.
Die Strecken reichen von der Schwäbischen Alb über den topografisch anspruchsvollen Stuttgarter Raum bis zum Lkw-Werk von Mercedes-Benz in Wörth am Rhein. Das Ziel ist, lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit Serien-Lkw zu realisieren. Bereits im Februar wurde angekündigt, dass in den nächsten Wochen die ersten zehn Fahrzeuge in zwei Varianten des eActros von Mercedes-Benz zum Kundeneinsatz auf die Straße gehen. Nun testet man sie eben noch einmal im eigenen Haus. Aber auch bei Dachser werden die E-LKW künftig zum Einsatz kommen.
Die zwei Test-E-LKW sind seriennah aufgebaut und verfügen über eine reguläre Straßenzulassung. Bei ihren Erprobungsfahrten müssen diese sich bei den unterschiedlichsten Gegebenheiten beweisen: voll beladen, mit „Kühlkoffer“ und weiteren Aufbauten, auf großer Distanz, bei Berg- und Talfahrten, bei Wind und Wetter und auch im Stadtverkehr. Keine Anforderung bleibt außen vor. Untersucht werden bei den Tests insbesondere die Antriebseigenschaften und die Batterien mit Fokus auf Ladeverhalten und Reichweiten. Die Erprobung läuft seit Mitte Juni und dauert noch bis Ende des Jahres an.
Gespeist werden die Antriebe der eActros aus Lithium-Ionen-Batterien mit insgesamt 240 kWh Energiespeicherkapazität. Die Batterien können innerhalb von zwei bis drei Stunden wieder vollständig aufgeladen werden. Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMUB) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Wie Mercedes-Benz Trucks den Lkw der Zukunft entwickeln, dass konnten wir euch in diesem Artikel bereits aufzeigen.
Quelle: Daimler AG – Pressemitteilung vom 24.07.2018