Niedersachsen, Luxemburg und zuletzt Dubai machen von sich hören, dass sie E-Fahrzeuge in ihrer Polizeiflotte einsetzen, beziehungsweise einsetzen wollen. In Bayern hat man dies ebenfalls versucht, musste nach vier Jahren Erprobungsphase allerdings feststellen, dass sich Elektroautos als Streifenwagen nicht bewähren. Dies führt die bayrische Polizei auf ihre langjährige Erfahrung mit dem BMW i3 zurück, welche man im Herbst 2015 für den Einsatz als Streifenwagen angeschafft hat.
Das Elektroauto habe mit 160 km eine zu geringe Reichweite und eine zu geringe Nutzlast, berichten die Nürnberger Nachrichten. Des Weiteren dauere das Laden des Akkus mit sechs bis acht Stunden zu lange, wie es vonseiten des Ministeriums heißt. Polizeipressesprecher Michael Siefener ließ sich wie folgt zitieren: “Das Fahrzeug eignet sich nicht als Standardstreifenwagen”. Grund hierfür sei neben der fehlenden Reichweite viel zu wenig Platz für die persönliche Schutzausrüstung der Beamten. Auf der Rückbank würden Festgenommene eingezwängt sitzen.
2015 hatte das bayerische Innenministerium zehn BMW i3 zu einem Preis von jeweils 37.000 Euro angeschafft und in einer Pilotphase getestet. Neben dem Einsatz in München kamen die Stromer auch in Nürnberg sowie Augsburg zum Einsatz. Die Elektroautos hätten sich zwar nicht als Streifenwagen, aber “als umweltfreundliche Ergänzung für bestimmte Einsatzbereiche wie Verkehrsprävention und Ermittlungsdienste herausgestellt”, heißt es.
In Niedersachsen scheint man an E-Autos festzuhalten. Zum Jahresende 2018 waren 71 Hybrid- sowie 46 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge – davon sechs Motorräder im Einsatz. Das ist ein Anfang, aber der Anteil dieser Fahrzeuge soll sich in den kommenden Jahren immer weiter und immer deutlicher steigern. Bereits in diesem Jahr soll – so die Planung – etwa jedes zehnte neubeschaffte Fahrzeug des polizeilichen Fuhrparks in Niedersachsen elektrisch betrieben sein.
Quelle: heise.de – Elektroautos taugen nicht als Streifenwagen für Bayerns Polizei