Wer mit einem Elektroauto mithilfe der Navigation oder App eine unbekannte Ladestation ansteuert, weiß vorher zumeist nicht, was ihn dort eigentlich erwartet: Findet er eine einsame Ladesäule im Regen in der hintersten dunkeln Ecke eines Parkplatzes vor – oder gibt es überdachte, rollstuhlgerechte und hell beleuchtete Stellplätze, Verpflegung, eine barrierefreie Toilette und vielleicht sogar eine Dusche für Lkw-Fahrer?
Wer dies vorher genauer wissen will, muss heute mitunter noch intensiv recherchieren. Der Bundesverband Beratung neue Mobilität (BBNM) setzt sich daher laut einer Pressemitteilung dafür ein, dass zukünftig die an Ladestationen vorherrschenden Rahmenbedingungen zum Beispiel in den gängigen Lade-Apps einheitlich ausgewiesen werden.
Denn der BBNM sei fest davon überzeugt, dass zu einer guten digitalen Informationsübermittlungen zu Ladestationen mehr gehöre als Basis-Daten, wie ob gerade ein Platz frei ist oder die Ladestation mit dem verbliebenen Akkustand noch erreicht werden kann. “Wer Hunger hat, sollte nach Ladeparks mit Essensmöglichkeit filtern können. Wer auf Toilette muss, der sollte gezielt Ladestationen angeboten bekommen, bei der er dies nebenbei erledigen kann. Im strömenden Regen ist eine überdachte Ladestation so viel reizvoller – und wer körperlich beeinträchtigt ist, der möchte am liebsten von vornherein nur für ihn handhabbare Ladestationen angezeigt bekommen”, schreibt der BBNM. Und das gelte natürlich jeweils in Kombination mit der zum Fahrzeug passenden Ladeleistung.
Die digitale Filtermöglichkeit sei das eine, doch um die jeweiligen Service-Merkmale der Ladestationen direkt erfassen zu können, seien entsprechend eingängige Piktogramme nötig, schreibt der Verband weiterhin. BBNM-Vorstandsmitglied Thomas Mertens erarbeite daher aktuell Vorschläge, wie eine solche Kennzeichnung aussehen könnte – mit dem Ziel, eine entsprechende einheitlich geltende DIN-Norm zu schaffen.
Aspekte der Sicherheit und Nachhaltigkeit
Die Aufgabe sei komplex, denn Ladestationen können laut BBNM ganz unterschiedlich gut konzipiert sein und mal nur das Grundbedürfnis „Autostrom“ befriedigen, mal kundenfreundlich eine Vielzahl von möglichen Wünschen abdecken. Auch Sicherheitsfragen spielten in diese Überlegungen hinein: Hat der Ladepark einen öffentlich zugängigen Notausschalter für den Ernstfall? Oder auch nachhaltige Überlegungen: Nutzt die Ladestation direkt vor Ort erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen?
„Die Kunden und die Betreiber haben es verdient, dass vorab darüber informiert wird, wie serviceorientiert ein Ladepark ist“, findet Thomas Mertens, Verbandsfachvorstand für Fachbehörden und -organisationen. Dies sei aktuell noch nicht gegeben, doch mithilfe einheitlicher Piktogramme und entsprechenden digitalen Filteroptionen dürfte sich dies in Zukunft entscheidend verbessern, ist man seitens des BBNM überzeugt.
Quelle: Bundesverband Beratung neue Mobilität – Pressemitteilung vom 22. Februar 2024
Transparenz-Hinweis: EAN-Redakteur Daniel Krenzer unterstützt den BBNM bei der Pressearbeit. Auf die Berichterstattung bei Elektroauto-News.net hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.