e.GO Mobile und NRW fordern Ausnahmen bei E-Auto-Prämie

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e.GO Mobile AG

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Freunde der Elektromobilität freuen sich darüber, dass die Bundesregierung die Umweltbonus genannte Förderung auf den Kaufpreis eines Elektroautos von 4000 auf 6000 Euro erhöht werden soll. Das Aachener Elektroauto-Start-up Ego Mobile sieht darin allerdings keinen Grund zum Jubeln. Schließlich schießen die Autohersteller selbst die Hälfte des Umweltbonus zu und Ego Mobile bietet seine E-Autos zu einem vergleichsweise geringen Preis an.

Und wegen des um künftig 1000 Euro höheren Eigenanteils sieht Ego-Gründer Günther Schuh sogar die Existenz seines noch jungen Unternehmens gefährdet, schließlich arbeitet Ego Mobile mit knallhart kalkulierten Margen und bietet das Einstiegsmodell seines Erstlings Ego Life schon ab 15.900 Euro an. Mit den 6000 Euro Förderung wäre dieses Elektroauto zum äußerst attraktiven Preis von weniger als 10.000 Euro zu haben.

Der Eigenanteil von 3000 Euro sei für Ego allerdings nur schwer zu stemmen: „Wir müssten unsere Autos teurer machen, weil wir das Geld nicht vom Verkauf von Verbrenner-Autos nehmen können, wie das bei den großen Herstellern der Fall ist“, erklärte Schuh dem Kölner Stadt-Anzeiger. Nix da also mit einem Elektroauto für weniger als 10.000 Euro?

„Das wäre eine sicher ungewollte Wettbewerbsverzerrung“

Schuh sagt, er müsste wegen der höheren Förderung den Ego Life teurer machen, und würde sich so preislich an die E-Auto-Angebote von Volkswagen-Marken wie Seat, Skoda und VW annähern müssen, die mit dem technisch baugleichen Trio um die Einsteiger-Modelle Mii electric / Citigo-e / e-Up eine ähnliche Käuferschicht ansprechen. „Das wäre eine sicher ungewollte Wettbewerbsverzerrung“, so Schuh. Umgekehrt würde es die Bundesregierung nicht viel kosten, wenn sie den Eigenanteil — quasi als Förderung heimischer Start-ups — bei Ego aussetzen würde.

Unterstützung bekommt Schuh von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Ein Sprecher der Staatskanzlei sagte, man wolle „gegenüber dem Bund deutlich machen, dass es hierzu eine geeignete Lösung geben muss.“ Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will demnach Schuh zur Seite stehen. „Die Kritik der reinen Elektroautohersteller an der Ausgestaltung des Umweltbonus ist nachvollziehbar“, sagte sein Sprecher.

Quelle: RP-Online – Nach Kritik von e.Go-Gründer: NRW fordert Ausnahmen bei E-Auto-Prämie

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Diese Info:

Es ist nicht so positive, wie Sie denken. CO2-Vorteil eines Elektroautos ist nur 16 Prozent. Und woher kommt der Strom für E-Autos? Ist diese Energie erneuerbar und damit klimaneutral? Das wird funktionieren nur wenn diese Kraftstoffe ausschließlich aus erneuerbarem Strom herstellt werden.
Gehopst wie gesprungen
Zum Glück zeigen neuere Forschungsergebnisse klügere Wege auf, dem Klimawandel zu begegnen.

Konrad Zuse:

einfach die E-Auto Prämie durch Benzinpreise bzw. Mineralölsteuer Steuer finanzieren – nix Eigenanteil Hersteller!
Wenn die großen Hersteller es sich leisten können, sollen Sie gerne den Kunden zusätzliche Rabatte einräumen, dann würden einige E-Fahrzeuge doppelt im Preis profitieren.
Es muss aber auch bei der Infrastruktur (Ladedosen an den Straßen-Parkplätzen) massiv nachgelegt werden. Das hält derzeit die meisten Städter vom Kauf eines E-Autos ab. Der Ladestrom fließ übriegns meistens nachts – wenn die E-Herde und Backöfen schlafen.

ManfredO:

Einen schönen Gruß von der Verbrenner-Panzer-Industrie ABMPVW … da helfen nur Barrieren vor Innenstädten die einen Lichtraum von vielleicht 1,7 Meter Breite mal 1,6 Meter Höhe zulassen! Das sind Abmasse die auch dem Radverkehr dienlich sind, denn über solche Fahrzeuge kann der Verkehr auch überblickt werden und die Verschattung durch Straßen-Panzer (SUV zu neudeutsch) wäre auch geringer … :-)

Hans Dampf:

@ Joa Falken: So sehe ich das auch.
Statt die bestehende Förderung um 2000,- zu erhöhen,
fände ich es viel sinnvoller bei L7e (Twizzy, Microlino) eine Förderung von ca. 1500,- einzuführen.

Joa Falken:

Die größere EInbuße könnte daran liegen, dass die erhöhte Elektro-Förderung den Wert von „Gutschriften“ zur Übertragung von Emissionswerten für die Durchschnittsberechnung des Flottenverbrauchs mindert.
Wenn, dann braucht es eine Sonderförderung für L7e-Autos (z.B. Kar/Microlino), die diese Art der Querfinanzierung nicht nutzen können.

Egon meier:

sorry .. du schreibst nachweislich Unsinn. Die Energieversorger sind sich einig, dass für den Fall, dass ALLE Pkw in D elektrisch fahren würden der Bedarf an elektrischer Leistung nur 15% höher sein würde als heute.
Da dieses Szenario erst in einigen -zig Jahren zu erwarten ist gibt es keinerlei Grund zu Pessimismus.

Da sich die Ladetätigkeit gleichmäßig auf den ganzen Tag verteilt wäre stellt es auch für das Stromnetz keinerlei Herausforderung dar .. und weil 90 % der Ladetätigkeit zu Hause und bei der Arbeit erfolgt und dort genug Zeit hat gibt es auch kaum Lastspitzen.
Anders bei Tankstellen für die Verbrenner – da ist morgens und nachmittags ab 16.00 Uhr der Teufel los.

BEV Lover:

Ich wäre dafür das in so einem Fall die Fördersumme komplett vom Staat getragen wird und sich das Geld von den Verbrennerbauern wiederholt.

Jens Gauger:

Es ist erschreckend wie hier Steuergelder verschwendet wird. Die Stromnetz Infrastruktur gibt das doch gar nicht her.

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