So lief der E-Cannonball 2024 – und das sind die Sieger

Cover Image for So lief der E-Cannonball 2024 – und das sind die Sieger
Copyright ©

E-Cannonball / Ove Kröger

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

Der „beste E-Cannonball ever, ever, Elbflorenz“ ist Geschichte – und das Fazit fällt rundum positiv aus. Mit 80 startenden Teams beim Event in und um Dresden war das Teilnehmerfeld von Europas größter Elektroauto-Rallye so groß wie nie zuvor. Zudem nahmen wieder einige prominente Gesichter teil, wie Auto-Erklärer Alexander Bloch, die Bangula-Brüder, Carmaniac oder auch die als Lochis bekannten Brüder Lochmann.

Beim E-Cannonball geht es nicht darum, wer als erstes in Ziel kommt. Unterwegs sind an mehreren Stationen verschiedene Aufgaben zu meistern, zudem ist eine mehrere Hundert Kilometer lange Strecke vollelektrisch zu absolvieren. Das Feld war dabei wieder bunt gemischt, vom zum E-Auto umgebauten Trabbi über alte Renault Zoes bis hin zum Porsche Taycan und einigen chinesischen Modellen waren wieder die verschiedensten Modelle am Start.

Eines sorgte aber mit Abstand für die größten Augen bei den Zuschauenden und auch Teilnehmenden, denn den Bangulas war es gelungen, einen Tesla Cybertruck mit tschechischer Zulassung an den Start zu bringen. Damit das laut europäischer Sicht eigentlich für andere Verkehrsteilnehmende zu gefährliche Ungetüm auf unseren Straßen unterwegs sein darf, mussten einige Anpassungen vorgenommen werden – vor allem die Kanten wurden entschärft.

Viel Interesse in Dresdner Altstadt

Bereits am Samstag präsentierten die 80 Teams ihre Elektroautos auf dem Herbstmarkt in Dresden, wobei die kurz vor der Veranstaltung teilweise eingestürzte Carolabrücke den Veranstaltern zuvor so einige Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben dürfte. Teilnehmende und Veranstalter berichteten, dass das Feedback in Sachsens Hauptstadt auf die E-Autos sehr positiv gewesen sei und es zu vielen neugierigen und offenen Gesprächen mit den Einheimischen gekommen sei. Manche waren offenbar sogar über weite Strecken angereist, um die Autos live zu sehen. Somit ist der E-Cannonball dieses Mal seinem Ziel, die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität einer breiten Masse zu präsentieren, besonders stark gerecht geworden.

E-Cannonball

Am Sonntag stand dann der eigentliche Wettstreit auf dem Programm. Der gut 360 Kilometer lange Rundkurs mit anspruchsvollen Höhenmeter-Passagen durch das Erzgebirge verlangte vor allem Elektroautos mit kleinerem Akku einiges ab, wobei andere Teilnehmer das Ziel ohne Zwischenladen wieder erreichten. Grob auf halber Strecke gab es an der ArenaE in Mülsen, einer großen Kartbahn-Anlage, die wichtigsten Aufgaben zu bewerkstelligen. Zum einen mussten bei zwei Einpark-Manövern die Fahrerinnen und Fahrer zeigen, wie gut sie ihr Auto einschätzen können. Zum anderen ging es mit den Elektrokarts um die schnellsten Rundenzeiten. So war das Event dieses Mal doch zumindest ein Stück weit auch ein echtes Wettrennen.

„Die Vielfalt der Fahrzeuge und Klassen zog alle Blicke auf sich, und die wunderschöne Route sowie der Austausch mit den Teams waren unvergesslich. Ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein!“ – Michael Richter, Team Nio User Advisor Board

Bis zum Abend dauerte es, bis alle nach den erfüllten Aufgaben wieder am Start und Ziel angekommen sind. Dort fand dann abends die Siegerehrung der einzelnen Gruppen statt. In der Hero-Klasse für zu E-Autos umgebaute Autos setzte sich das Team Verkehrspurpur mit dem Trabant Kombi durch. In der Gruppe 3 der Fahrzeuge mit vergleichsweise kleinem Akku gewann das Team Combo im elektrischen Opel Combo ganz knapp vor dem Team Omnibuzz, das die Strecke in einem Novus Cityline bewerkstelligte.

Nächstes Jahr in Nordrhein-Westfalen

In der Gruppe 2 für Elektroautos mit mittelgroßen Akkus gewann das Team M&M Electric, das in einem Hyundai Kona Elektro angetreten war. In der Königsklasse, der Gruppe 1 für Elektroautos mit großem Akku, setzte sich das Team EQV im Mercedes EQV durch. Und dann gab es noch den internen Wettstreit zwischen E-Cannonball-Gründer Ove Kröger mit Alexander Bloch sowie den Brüdern Albert und Alexander Bangula. Wie im Vorjahr entschieden den die Brüder für sich, die im Cybertruck im direkten Vergleich mehr Punkte gesammelt hatten als Kröger und Bloch im BYD Tang.

„Es war wieder Mal ein spannendes Wochenende und ein bereicherndes Erlebnis mit vielen tollen Menschen. Bis hoffentlich nächstes Jahr! “ – Madame Electric, Bloggerin, Team ADAC unter Strom

Der nächste E-Cannonball soll im kommenden Jahr wieder im September stattfinden. Der genaue Ort wurde noch nicht bekanntgegeben, aber es soll sich im eine Metropole in Nordrhein-Westfalen handeln, in der dann „der beste E-Cannonball ever, ever, Everest“ stattfinden soll.

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.