Mit dem Ducktrain wollen Forscher und Tüftler der RWTH Aachen unter dem Firmennamen DroidDrive die innerstädtische Transportlogistik von morgen auf ein neues Effizienzlevel heben. Ein Ducktrain ist ein Verbund aus einem beliebigen Führungsobjekt (Führungsfahrzeug oder -Person, etwa auf dem Fahrrad oder zu Fuß) und einem oder mehrerer elektrisch angetriebener Leichtfahrzeuge — Ducks genannt —, welche dem Führungsobjekt im Entenmarsch automatisiert folgen und dabei ein Geschwindigkeit von zunächst bis zu 25 km/h erreichen. Der Verbund aus bis zu fünf Fahrzeugen plus dem Führungsobjekt könnte aber auch schneller fahren.
Jeder Duck ist mit Sensorik und der Ducktrain Follow-Me-Software ausgestattet, welche das Führungsobjekt erkennt und virtuell mit dem Duck koppelt. So entsteht ein Zug aus Leichtfahrzeugen ohne physische Verbindung zwischen den Zugteilen. Ducktrain ist elektrisch, automatisiert, flexibel sowie manövrierfähig und füge sich somit perfekt in urbane Räume ein, teilt DroidDrive mit. Das Gründungsteam entstammt dem PEM Lehrstuhl von Professor Achim Kampker, wo in gemeinsamen Industrie- und Forschungsprojekten die Idee zu Ducktrain entstand. Auch jetzt ist Ducktrain in stetigem Austausch mit der RWTH und insbesondere mit Professor Kampker, welcher als Berater zu Seite steht und schon beim Elektrotransporter-Projekt StreetScooter maßgeblich beteiligt war.
DroidDrive geht davon aus, dass große Transportfahrzeuge in den Städten kaum mehr benötigt werden, wenn automatisierte elektrische Fahrzeuge ohne Umstände in der Lage sind, virtuell mit Personen, Radfahrern oder Lastenrädern verkoppelt zu werden und mit dem Menschen beispielsweise über ein smart Device oder Gesten interagieren zu können.
Wie sich die Technologie im Alltag bewährt, wird nun in einem Pilotprojekt auf zunächst abgeschlossenen Geländen wie Industrie- und Logistikarealen und später auch im öffentlichen Raum erstmals getestet. Wie Kai Kreisköther, Verkehrsexperte und Geschäftsführer des Aachner Start-Ups Ducktrain erklärt, sollen sich die einzelnen Ducks, wenn sie in ihrem Liefergebiet angekommen sind, auf den letzten zehn bis 500 Metern vereinzeln und ihre Fracht am gewünschten Ort abliefern. Jeder Einzelwagen kann eine komplette Europalette aufnehmen und mehr als 300 Kilogramm Last transportieren.
Mit einem Serieneinsatz rechnen die Verantwortlichen für das Jahr 2025. Die Fahrzeuge sollen nicht verkauft werden, stattdessen sollen sie gegen eine Gebühr genutzt werden können, so Kreisköther: „Wir kümmern uns darum, dass die Ducktrains stets verfügbar und auf dem neusten technologischen Stand sind“, erklärt der Ducktrain-Geschäftsführer. Die ersten Partner für die Pilotphase wurden bereits gefunden, etwa der Zeitungsverlag Aachen, der Verbund City Logistik Aachen (CLAC) und das Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität (Avantis).
Quelle: RWTH Aachen — DroidDrive GmbH // Vision Mobility — Ducktrain: Prototyp geht in Einsatz // Ducktrain — Website