Vom 12. bis 16. März 2012 treffen sich an der RWTH Aachen University Studierende, um sich intensiv mit dem Thema Elektromobilität zu beschäftigen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Fraunhofer-Gesellschaft haben für die DRIVE-E-Akademie 2012 ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bei dem u.a. Experten aus Forschung und Industrie Einblicke in ihre aktuelle Arbeit geben.
Damit bietet die DRIVE-E-Akademie auch eine hervorragende Möglichkeit, Netzwerke mit Vertretern aus Industrie und Forschung zu knüpfen und sich über berufliche Perspektiven auszutauschen. In Laborworkshops und bei Probefahrten können die Akademie-Teilnehmer selbst ein Gefühl für die Faszination der Zukunftstechnologie Elektromobilität entwickeln.
Die Elektromobilität ist als alternative Antriebsform ein viel diskutiertes und viel versprechendes Thema. Der Bund, der das ambitionierte Ziel verfolgt, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, investiert weiter in die Forschung und Entwicklung mit umfassenden Förderprogrammen. Doch solche Maßnahmen nutzen wenig, wenn es am Nachwuchs fehlt, der das Thema Elektromobilität in Zukunft lebt. Deshalb haben das BMBF und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam das DRIVE-E-Programm für Studierende technischer Fachrichtungen ins Leben gerufen. Ob umfassende Mobilitätskonzepte der Zukunft, Fahrzeugdesign, der elektrische Antrieb, der Energiespeicher, die damit verbundene Netzintegration und Infrastruktur – um diese Themen geht es in Aachen und um sie wird es auch in Zukunft gehen; sie sind die Komponenten, die für den Markterfolg der Elektrofahrzeuge entscheidend sind.
Die Initiatoren von DRIVE-E: BMBF und Fraunhofer
BMBF und Fraunhofer-Gesellschaft sind die Träger des Nachwuchsförderprogramms. Von Fraunhofer-Seite ist das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB in Erlangen Initiator und Organisator der DRIVE-E-Maßnahmen. Das IISB war im Jahr 2010 mit dem Standort Erlangen/Nürnberg auch Ausrichter der ersten DRIVE-E-Akademie. Für das BMBF begleitet das VDI Technologiezentrum in Düsseldorf das Programm.
Hochschulpartner 2012: die RWTH Aachen University
Die DRIVE-E-Akademie wird von BMBF und Fraunhofer zum ersten Mal gemeinsam mit einem jährlich wechselnden Hochschulpartner ausgerichtet. Mit der RWTH Aachen University wurde für 2012 eine Hochschule mit hervorragender fachlicher Reputation und Ausstattung auf dem Gebiet der Elektromobilität gewonnen, die Organisation vor Ort übernimmt das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH. Davon profitieren auch die TeilnehmerInnen an der einwöchigen Ferienschule. Auf sie warten zum Beispiel auf der Teststrecke des ika zahlreiche elektrische Serien- und Forschungsfahrzeuge zur Probefahrt.
Attraktives Akademieprogramm
In mehreren Labor-Workshops können sich die Nachwuchsakademiker auch selbst ausprobieren. Themen sind hier u.a. das Sounddesign für Elektrofahrzeuge, ihr Thermomanagement und die Besichtigung einer Batterieklimakammer. Die Studierenden können einen Blick auf ein E-Fahrzeug auf der Hebebühne werfen oder die elektromagnetische Verträglichkeit von Batterien mit anderen Fahrzeugteilen untersuchen. Am Ende dieses Tages sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Kaminabend im Gästehaus der RWTH Aachen University eingeladen. Die Dinner Speech hält Stefan Gulas, Geschäftsführer von eROCKIT. Das Berliner Unternehmen entwickelt und fertigt zweirädrige “Human Hybride”. Das Prinzip kombiniert die Bedienung eines Fahrrades mit der Leistung eines Motorrads – wie, das können die DRIVE-E-Akademie-Teilnehmer bei den Probefahrten auf der Aachener Teststrecke selbst erleben.
Ausgezeichnet! Der DRIVE-E-Studienpreis für exzellente studentische Arbeiten zur Elektromobilität
Der Höhepunkt der DRIVE-E-Akademie ist die Festveranstaltung anlässlich der Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise 2012. Der DRIVE-E-Studienpreis ist der zweite Baustein des DRIVE-E-Programms. Mit ihm zeichnen BMBF und Fraunhofer am 14. März 2012 exzellente Arbeiten zum Thema Elektromobilität aus – von der Projekt- oder Bachelorarbeit bis zur Diplom- oder Masterarbeit. Die Auszeichnungen sind mit 2.000 bis 6.000 Euro dotiert. Den Festvortrag hält Professor Johann H. Tomforde. Der Designer und Ingenieur gilt als Vater des SMART und hat sich bereits in den 1970er Jahren als Entwickler mit der Elektromobilität beschäftigt.
Opel / General Motors und e-WOLF geben exklusive Einblicke in Forschung und Entwicklung
Am Donnerstag geht es nach Mainz-Kastel, wo die Adam Opel AG und General Motors das Europäische Zentrum für Alternative Antriebe (APCE) betreiben. Das Forschungszentrum spielt u.a. eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Antriebs- und Batterietechnologie für den Opel Ampera. Auf dem Rückweg Richtung Aachen ist ein Stopp bei e-WOLF in Frechen bei Köln geplant. Hier entwickelt und baut die Firma innovative Elektrofahrzeuge – vom Flottenfahrzeug über Nutzfahrzeuge bis hin zu Sportwagen. Neben der Werksführung wird auch eine Probefahrt möglich sein.
Elektrisches Fahren kann auch sportlich spannend sein – Schweizer Solar-Pionier hält Abschlussvortrag
Louis Palmer hat als erster Mensch überhaupt mit einem Solarfahrzeug die Erde umrundet. Der Weltenbummler glaubt an die Zuverlässigkeit von Solartechnik, egal ob bei klirrender Kälte oder Wüstenhitze. 2010 initiierte der Schweizer das „Zero Emissions Race“. In 80 Tagen umrundeten dabei Teams aus Österreich, Deutschland, Süd-Korea und der Schweiz mit umweltfreundlicher Technik die Erde. Mit der „WAVE“ (=World Advanced Vehicle Expedition) ging Palmer 2011 noch einen Schritt weiter: Er schickte mehr als 20 verschiedene, bereits ausgereifte Elektrofahrzeug-Typen auf eine Reise durch Europa. Dabei durfte nur Energie aus erneuerbaren Quellen verwendet werden. Mit dem Rennen, das ohne Lärm, Gestank und Raubbau an Rohstoffen auskommt, setzte der Visionär ein weiteres Zeichen. Elektrisches Fahren kann also nicht nur sauber sein und Spaß machen, es kann auch sportlich spannend sein. Mit dieser Botschaft endet die DRIVE-E-Akademie 2012.
Nähere Informationen und Fotos: www.drive-e.org