Der Paketzusteller DPD hat mit dem Fahrzeughersteller MAN Truck & Bus in Großbritannien einen Liefervertrag über 100 Elektrotransporter abgeschlossen. Der Deal bedeutet, dass DPD auf der Insel über die größte Flotte an rein elektrischen 3,5-Tonnern verfügt. Das Paketunternehmen erweitert seine britische Elektroflotte somit auf insgesamt 600 Fahrzeuge.
3,5-Tonner gelten als die Arbeitstiere der Paketbranche. Bislang allerdings waren elektrische Versionen im Rechtslenker-Land Großbritannien nicht sehr weit verbreitet. DPD wird von MAN 100 Elektrotransporter des Typs eTGEs erhalten, wenn sie ab Juni 2020 vom Band laufen. Der eTGE ist mit einem Fassungsvermögen von 10,7 Kubikmetern, einer Tonne Nutzlast und einer Reichweite von 120 bis 140 Kilometern perfekt auf die Anforderungen des innerstädtischen Zustellverkehrs zugeschnitten. Der 36-kW-Lithium-Ionen-Akku kann an einer Ladestation in etwas mehr als fünf Stunden vollständig oder in 45 Minuten auf 80 Prozent schnell aufgeladen werden.
Der MAN-Auftrag ist Teil der Strategie von DPD, eines der verantwortungsvollsten und nachhaltigsten Lieferunternehmen in Großbritannien zu sein. Im Oktober 2018 eröffnete DPD in Westminster das erste vollelektrische Paketdepot Großbritanniens und startete im November letzten Jahres ein einzigartiges, speziell gebautes E-Cargo-Fahrrad namens EAV P1.
Im Januar bestätigte DPD, dass bis Mai 2020 auch 300 neue elektrische Nissan e-NV200-Lieferwagen ausgeliefert werden. Dies gilt als der bislang größte Einzelauftrag für gewerbliche Elektroautos in Großbritannien. Mit den Bestellungen von Nissan und MAN erhält DPD die größte elektrische Paketlieferflotte in Großbritannien. DPD will bis Ende dieses Jahres bereits zehn Prozent der Transporterflotte in jedem der 68 britischen Depots elektrisch betreiben.
„Wir bauen in kürzester Zeit die größte vollelektrische Lieferflotte in Großbritannien auf. Der 3,5-Tonnen-Lieferwagen ist absolut zentral für unsere Strategie für Liefer- und Sammelflotten. Das ist also eine große Sache für uns. Es gibt uns enorme Effizienzsteigerungen auf der Straße, aber wir mussten lange auf die ersten elektrischen 3,5-t-Transporter mit Rechtslenkung warten. Wir freuen uns sehr, bei Elektrotransportern als erste in Großbritannien mit MAN zusammenzuarbeiten, und wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung.“ — Dwain McDonald, CEO von DPD
Auch finanziell bringen die Elektrotransporter Vorteile mit sich: Beim eTGE herrscht Gleichheit in puncto Total Cost of Ownership (TCO) mit seinem Diesel-Pendant. Unter Berücksichtigung der deutlich geringeren Betriebskosten, allen voran Energie und Wartung, kostet der Elektrotransporter am Ende seiner Nutzungsdauer nicht mehr als ein Diesel.
In Deutschland beginnt der Listenpreis für den eTGE bei 53.900 Euro. Der Anschaffungspreis aktuell um 5000 Euro reduziert werden, da der Elektrotransporter die Umweltbonus-Förderkriterien des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erfüllt. Zur sorgenfreien Finanzierung bietet MAN zudem Leasing-Angebote, angepasst an die Bedürfnisse des Kunden.
Auch bei Stadtbussen und Verteiler-Lkw setzt der traditionsreiche Münchner Nutzfahrzeughersteller bereits auf elektrische Antriebe. Immer mit dem Fokus auf urbane Anwendungen. Auch der eTGE richtet sich an Segmente, die größtenteils im städtischen Umfeld verkehren, wie Paketdienste, Handwerksbetriebe, Einzelhändler und Kommunen. Seine Reichweite ist dabei für die meisten Einsatzzwecke vollkommen ausreichend.
Neben dem günstigeren Anschaffungspreis bietet der Elektrotransporter mit einer umfangreichen Serienausstattung sowie einer Batteriegarantie von 8 Jahren ein attraktives Paket für den Einstieg in die Elektromobilität. Das gilt natürlich analog ebenso für den MAN eTGE Kombi, der im Oktober 2019 auf der Messe Busworld in Brüssel seine Weltpremiere feierte. Mit einer Fahrgastkapazität von 8 Sitzplätzen eignet sich der Minibus überall dort, wo viel Wert gelegt wird auf geringe Geräuschentwicklung und lokal emissionsfreies Fahren.
Um den Umstieg auf Elektromobilität so reibungslos wie möglich zu gestalten, bietet MAN Betreibern von Flotten eine Beratung durch die Experten von MAN Transport Solutions an. Hier werden unter anderem Fragen zur Einsatzplanung, Ladeinfrastruktur, Batteriemanagement und Wirtschaftlichkeit nachhaltig beantwortet.
Quelle: DPD — Pressemitteilung // MAN — Pressemitteilung vom 26.11.2019
Ein 36kWh Akku kann nicht denen Ihr ernst sein. Damit kommt schon der E-Golf realistische 150 km, wie weit soll der 3,5t damit kommen?
Ich bin nachwievor von allen transporter Herstellern enttäuscht. Wir haben in unserem Getränke Vertrieb zwar nur 2 3,5 t. Transporter, aber was da angeboten wird ist einfach lächerlich. 1,5 t Nutzlast und 3 t Anhängelast. Das sind die wichtigsten Kriterien. Warum kein plug in hybrid im transporter eingesetzt wird ist mir ein Rätsel. LG Stefan