Nachhaltigkeit ist eines der Grundprinzipien der Unternehmensstrategie der Daimler AG und zugleich ein Maßstab für deren unternehmerischen Erfolg. Das Engagement betrifft nicht nur die Produkte, sondern den gesamten Wertschöpfungsprozess, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Deshalb setzt sich Daimler auch für Themen wie die Nachhaltigkeit der Lieferketten, Umweltschutz, perspektivisch eine CO2-neutrale Energieversorgung in den Werken oder den verantwortungsvollen Umgang mit Daten ein.
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Ein zentraler Bestandteil ist und bleibt für Daimler der „Weg zum emissionsfreien Fahren“ und damit verbunden die konsequente Elektrifizierung der Fahrzeuge in der gesamten Flotte. Maßgeblich ist dabei in den kommenden Jahren das schrittweise Ausbalancieren des Antriebsportfolios unter Einbezug aller relevanten Faktoren: Reduktion von CO2-Emissionen und damit Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen, globale Kundenanforderungen, aber auch der effiziente Ressourceneinsatz und erfolgreiches Wirtschaften.
Bei der Elektrifizierung des Automobils drückt Mercedes-Benz bereits aufs Tempo. Auf dem Weg zum emissionsfreien Fahren nutzen die Entwickler dabei eine Vielzahl an Stellhebeln, um Emissionen nachhaltig zu verringern. Bis 2022 soll das gesamte Mercedes-Benz Cars Portfolio elektrifiziert werden. Das bedeutet, dass in jedem Segment verschiedene elektrifizierte Alternativen angeboten werden – vom Smart bis zum großen SUV.
Dabei verfolgt Daimler derzeit eine dreispurige Antriebsstrategie: Das Unternehmen setzt auf die Kombination aus hocheffizienten Hightech-Verbrennungsmotoren mit zunehmender Elektrifizierung, zahlreichen Hybrid-Modellen und reinen Elektroantrieben mit Batterie oder Brennstoffzelle. Gebündelt werden diese Aktivitäten unter der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ: Die Fahrzeuge selbst werden unterteilt nach EQ Boost (elektrifizierte Verbrenner), EQ Power (Plug-in-Hybride) und EQ (reine Elektrofahrzeuge). Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der schrittweisen Erhöhung des Anteils rein elektrisch fahrender Fahrzeuge im Mercedes-Benz Cars Portfolio.
Mehr als zehn neue Elektroautos bis 2025
Daimler geht davon aus, dass bis 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz Cars bereits zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird. Erreichen will das Unternehmen dies mit mehr als zehn rein elektrischen Pkw unterschiedlichster Klassen. Aber auch der gezielte Ausbau seiner Plug-in-Hybrid-Modellpalette spielt eine entscheidende Rolle: Nachdem im vergangenen Jahr die neuen Plug-in-Hybrid-Generationen der C-, E- und S-Klasse vorgestellt wurden, baut Mercedes-Benz dieses Jahr sein Portfolio auf mehr als zehn Modellvarianten aus. Neben der nächsten Generation GLC und GLE Plug-in-Hybrid folgen in diesem Jahr auch erstmals Plug-in-Hybridmodelle im Kompaktwagensegment.
2020 soll es dann bereits weit mehr als 20 Modellvarianten zur Auswahl geben – mit sukzessiv steigender elektrischer Reichweite. Insgesamt geht Daimler heute davon aus, dass 2025 schon deutlich mehr als 40 Prozent der in Europa verkauften Fahrzeuge als sogenannte „xEV“ (Fahrzeuge, die einen elektrischen Traktionsmotor haben und extern geladen werden können) an Kunden ausgeliefert werden könnten – abhängig von externen Rahmenbedingungen wie der Entwicklung der Infrastruktur, der individuellen Kundenpräferenzen und der weiteren Entwicklung der jeweils marktspezifischen Gesetzeslage.
Mit dieser Strategie untermauert Mercedes-Benz aber auch, dass der Verbrenner noch lange kein Auslaufmodell ist. Seine modulare Elektrifizierung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, nicht zuletzt die Ausstattung mit der 48-Volt-Technologie. Mercedes-Benz führt Riemengetriebene und Integrierte Starter-Generatoren konsequent und flächendeckend ein – bereits im nächsten Jahr in weit mehr als hundert Modellvarianten.
Mit diesem mehrspurigen Ansatz ist Mercedes-Benz in der Lage, regionale und zeitlich versetzte Anforderungen bei der Wende zur Elektromobilität marktspezifisch zu erfüllen und den Kunden passende Fahrzeuge zu ihren individuellen Bedürfnissen anzubieten. Der Fokus liegt dabei auf Fahrzeugen, die für die Kunden attraktiv sind, und zugleich darauf, die ambitionierten und gesetzlich vorgegebenen Emissionsziele zu erreichen.
Spur 1: Alles neu beim Alten – Hocheffiziente Verbrennungsmotoren mit zunehmender Elektrifizierung
Die Optimierung moderner Verbrennungsmotoren spielt in der Roadmap für nachhaltige Mobilität bei Mercedes-Benz eine entscheidende Rolle, denn global betrachtet haben sie – bedingt durch ihren hohen Marktanteil – auch mittelfristig bei der Senkung von CO2-Emissionen noch ein starkes Gewicht. Insbesondere der sparsame Diesel leistet einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Senkung des Flottenverbrauchs und damit zugleich der CO2-Emissionen.
Insbesondere auch aufgrund der erheblichen Fortschritte bei der Abgasreinigungstechnologie in den letzten Jahren lohnt es sich aus Sicht von Daimler, den Diesel als effiziente Brückentechnologie auch weiterhin zu optimieren und den Kunden anzubieten – nicht zuletzt aufgrund seiner weiterhin hohen Beliebtheit und Nachfrage bei Langstreckenfahrern und im Flottengeschäft. Die Daimler AG hat daher bereits beginnend 2012 rund drei Milliarden Euro in die Entwicklung und Produktion einer komplett neuen Dieselmotorenfamilie investiert.
Aktuelle Dieselmotoren sind Teil der größten Motorenoffensive in der Geschichte von Mercedes-Benz. Intern heißen sie FAME – Family of Modular Engines. Nach dem im Frühjahr 2016 gestarteten neuen Diesel-Vierzylinder wurden bis Ende 2018 bereits weitere drei Mitglieder der völlig neuen, modularen Motorenfamilie mit einer ständig wachsenden Zahl von Varianten in den Markt eingeführt: Reihensechszylinder als Diesel- und Ottomotor (M 256 und OM 656) und der Vierzylinder-Diesel als Querversion (OM 654q).
Gleichzeitig erlebten richtungsweisende Technologien wie beispielsweise der Integrierte Starter-Generator (ISG), der Riemengetriebene Starter-Generator (RSG), das 48-Volt-Bordnetz, der elektrische Zusatzverdichter (eZV), aber auch zahlreiche Verbesserungen im Detail wie die CONICSHAPE Trompetenhonung der Zylinderlaufbahnen, Ottopartikelfilter, die Kombination von Alugehäuse und Stahlkolben sowie die weiter entwickelte NANOSLIDE® Laufbahnbeschichtung, die 2500 bar Dieseleinspritzung oder der zusätzliche Selective-Catalytic-Reduction-Katalysator (SCR) mit Ammoniak-Sperr-Kat (ASC) im Abgasstrang ihre Weltpremiere.
Über eine Skalierung modernster Technologien und Elektrifizierungsoptionen von 12 V über 48 V bis hin zu Hochvolt-Plug-in-Anwendungen kann für jedes Fahrzeug der Antrieb passend dimensioniert werden. Damit sind die FAME-Motoren auch eine gute Basis für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs als EQ Boost und EQ Power. Mit seinem mehrspurigen Ansatz auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität ist Mercedes-Benz in der Lage, regionale und zeitlich versetzte Anforderungen bei der Wende zu Elektromobilität marktspezifisch zu erfüllen und den Kunden passende Fahrzeuge zu ihren individuellen Bedürfnissen anzubieten.
Spur 2: Plug-in-Hybride mit EQ Power
Noch mehr Elektrik bietet EQ Power: Unter diesem Label entwickelt Mercedes‑Benz Cars seine Plug-in-Hybride weiter, um die bestmögliche Kombination von Verbrenner und Elektroantrieb anzubieten. Mit einem attraktiven Portfolio in den Volumensegmenten plant Mercedes-Benz bis Ende 2019, seinen Kunden ein breites Angebot von mehr als zehn Modellvarianten anzubieten – vom Kompaktwagensegment bis hin zum Flaggschiff Mercedes-Benz S-Klasse. Ziel ist es, den Kunden im Jahr 2020 dann bereits weit mehr als zwanzig Modellvarianten anbieten zu können.
Plug-in-Hybride bieten Kunden die Vorteile zweier Welten: In der Stadt fahren sie rein elektrisch, bei langen Strecken profitieren sie von der Reichweite des Verbrenners. Sie machen das Fahrzeug insgesamt noch effizienter, weil sie einerseits Energie rekuperieren und andererseits den Verbrennungsmotor in günstigen Betriebspunkten fahren lassen können. Die EQ Power sorgt außerdem für hohe Dynamik. EQ Power+ steht für die Performance-Hybridtechnologie, die Mercedes‑AMG in Zukunft auf der Straße und schon heute erfolgreich in der Formel 1 einsetzt.
Als einziger Hersteller kombiniert Mercedes-Benz in C- und E-Klasse auch den Dieselmotor mit der Plug-in-Technologie. Plug-in-Hybride der 3. Generation sind eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg in die emissionsfreie Zukunft des Automobils: Rund 50 km rein elektrische Reichweite beispielsweise für C-, E- und S-Klasse und 90 kW elektrische Motorleistung bringen Mercedes Benz Limousinen und T-Modelle lokal emissionsfrei durch die Innenstadt. Künftig wird die elektrische Reichweite dank größerer Batterie weiter steigen.
Und auch in dem bei Kunden weltweit sehr beliebten Segment der SUVs geht Mercedes-Benz in die Offensive. So steht neben dem Mercedes-Benz GLC als Plug-in-Hybrid auch die neue Generation des jüngst in den Markt eingeführten Mercedes-Benz GLE bereits für 2019 in den Startlöchern. Auch Kunden im Kompaktwagensegment dürfen sich noch in diesem Jahr auf erste elektrifizierte Varianten freuen.
Spur 3: Auch vollelektrisch unterwegs mit EQ
Zusammengefasst wird die Elektrooffensive bei den Personenwagen unter der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ. Unverzichtbarer Bestandteil dabei ist auch ein umfassendes und nahtloses Service-Umfeld für die Kunden, das von elektrospezifischen Komfortfeatures bis hin zur Infrastruktur alles abdeckt.
Bis 2025 soll so der Gesamtabsatz von batterieelektrischen Modellen von Mercedes-Benz Cars bei 15 bis 25 Prozent liegen, abhängig von den Kundenpräferenzen und der Entwicklung öffentlicher Infrastruktur. Dafür plant das Unternehmen mehr als zehn reine Elektro-Pkw auf den Markt zu bringen – in allen Segmenten, vom Smart bis zum großen SUV. Dafür investiert Daimler mehr als zehn Milliarden Euro in die neue EQ Produktfamilie
Basis für die neue Generation batterieelektrischer Fahrzeuge wird eine maximal flexible, skalierbare Architektur – sowohl hinsichtlich Reichweite als auch Leistung. Wichtig ist dabei auch die Integration der elektrischen Modelle in die bestehenden Produktionsstraßen der jeweiligen Werke, um maximal flexibel auf die Kundennachfrage reagieren zu können.
Vorboten der vollelektrischen Modelle sind der Mercedes-Benz EQC, die drei Smart EQ Modelle und das Wasserstoffauto GLC F-CELL.
Smart wird rein elektrisch: Stromer für die Stadt
Smart geht bei der Elektromobilität aufs Ganze. Als erste Automobilmarke strebt Smart den konsequenten Umstieg vom Verbrenner auf den Elektroantrieb an: Seit 2017 ist die Marke in den USA, Kanada und Norwegen ausschließlich elektrisch unterwegs, ab 2020 soll es in allen übrigen Märkten Europas ausschließlich Smarts mit batterieelektrischem Antrieb geben. Die restlichen Märkte weltweit sollen kurz darauf folgen.
Elektroantriebe stehen auch bei den Vans von Mercedes-Benz zunehmend zur Verfügung: Um möglichst vielen Transportanforderungen gerecht zu werden und verschiedensten Branchen den Einstieg in die lokal emissionsfreie Elektromobilität zu ermöglichen, steht nach dem eVito mit dem eSprinter das zweite Modell bereits in den Startlöchern. Er wird 2019 seine Marktpremiere feiern. Im nächsten Schritt wird auch der Citan elektrifiziert.
Übergreifend Denken: Von Kraftstoffen bis zu CO2-neutralen Werken
Emissionen sparen gilt nicht nur für die Produkte: Auch der Einsatz alternativer Kraftstoffe wird intensiv erforscht. Und alle Mercedes-Benz Werke in Deutschland sollen bis 2022 auf eine CO2-neutrale Energieversorgung beispielsweise aus Wind- und Wasserkraft umgestellt werden.
Neben der Investition in das neue EQ Produkt-Portfolio investiert Daimler mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars. Der Batterie-Produktionsverbund wird neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten umfassen.
Mit umfangreichen Beauftragungen für Batteriezellen in Höhe von 20 Milliarden Euro bis ins Jahr 2030 setzt Daimler einen weiteren wichtigen Meilenstein für die Elektrifizierung seiner künftigen Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ. So stellt das Unternehmen zusammen mit seinen Lieferpartnern die Versorgung des globalen Batterie-Produktionsverbundes heute und künftig mit den jeweils aktuellen Technologien sicher.
Mit dem Human Rights Respect System hat Daimler einen systematischen Ansatz zur Achtung der Menschenrechte für nachhaltige Lieferketten geschaffen. Voraussetzung für einen Liefervertrag ist die Zustimmung zur Offenlegung der gesamten Lieferkette.
Die Nachhaltigkeit: Das Ganze im Auge behalten
Trotz eines höheren Energiebedarfs bei der Produktion bieten die Plug-in-Hybride und Elektroautos von Mercedes-Benz im Vergleich zu konventionellen Antrieben auch heute schon bei der Ökobilanz in Sachen CO2-Emissionen einen deutlichen Vorteil. Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge, also von der Produktion über die Betriebszeit bis zu ihrer Verwertung am Ende des „Fahrzeuglebens“, ergibt dabei ein realistisches Bild.
Elektroautos können dabei aufgrund ihres lokal emissionsfreien Betriebs einen großen Teil der zunächst mehr aufgebrachten CO2‑Emissionen wieder gut machen. Das Potenzial auf diesem Feld ist noch groß. So wird sich der Ressourceneinsatz in der Produktion künftig weiter verringern. Das Ziel der Daimler AG ist es, den Primärrohstoffeinsatz für elektrische Antriebe bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. Neben dem sparsamen Umgang mit den Ressourcen spielen die Aufarbeitung von Bauteilen und das Recycling eingesetzter Rohstoffe eine wichtige Rolle.
Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs bewerten zu können, betrachten die Umweltexperten von Daimler die Emissionen und den Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs hinweg. Dies geschieht mittels einer Ökobilanz, die die wichtigsten Umweltwirkungen erfasst – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verwertung. Dabei zeigt sich: Schon heute fällt die Umweltbilanz von Elektroautos und Plug-in-Hybriden hinsichtlich der CO2‑Emissionen trotz des höheren Aufwandes in der Herstellung durchaus positiv aus.
Die Herstellung eines konventionellen Autos mit Benzinmotor erzeugt heute etwa 20 Prozent der CO2-Emissionen, die dieses Fahrzeug über seine Lebensdauer von durchschnittlich 200.000 km verursachen wird. Anders ausgedrückt: Der Energieverbrauch beim Fahren einschließlich der Gewinnung, Produktion und Distribution des Kraftstoffs macht 80 Prozent der CO2-Emissionen eines Ottomotor-Pkw aus.
Günstiger ist die Bilanz bei Fahrzeugen mit Dieselmotor: Ihre Herstellung erzeugt ähnliche Emissionen, der Kraftstoffverbrauch ist aber deutlich geringer. Unter dem Strich führt dies über den Lebenszyklus zu einer CO2‑Ersparnis von etwa 13 Prozent.
Hohes Potenzial: Den Plug-in-Hybrid richtig nutzen
Ein Plug-in-Hybrid der neuen Mercedes-Benz Generation verursacht in der Herstellung durch die Technologiebauteile, besonders die Hochvoltbatterie, einen 20 Prozent höheren CO2 Ausstoß als ein vergleichbarer Wagen mit konventionellem Antrieb. Konsequente Nutzung der Plug-in-Funktion durch regelmäßiges Aufladen der Batterie am Netz und die höhere Effizienz im Fahrbetrieb ermöglichen selbst beim aktuellen Strom-Mix 40 Prozent weniger CO2-Emissionen im Fahrbetrieb. Wird die Batterie des Fahrzeugs ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betankt, steigt die CO2-Ersparnis im Fahrbetrieb auf 70 Prozent.
Trotz des deutlich höheren Aufwandes in der Herstellung kann der Plug-in-Hybrid daher über den gesamten Lebenszyklus einen großen Teil der CO2‑Emissionen einsparen und kommt im besten Fall auf etwa 45 Prozent der Gesamtemissionen eines Verbrenners. Mehr CO2‑Emissionen bei der Herstellung sind also in diesem Fall eine Investition, die sich beim Fahren mehr als rechnet.
Diese Tendenz trifft noch mehr bei rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu. Diese verursachen in der Herstellung heute noch 80 Prozent höhere CO2-Emissionen als ein Verbrenner. Sie sparen aber selbst im Fahrbetrieb mit konventionellem Strom-Mix etwa 65 Prozent CO2 gegenüber diesem ein. Dadurch sind ihre Gesamtemissionen an CO2 über den ganzen Lebenszyklus bei gleicher Laufleistung um mindestens 40 Prozent geringer.
Gelingt es, das Batteriefahrzeug ausschließlich mit regenerativem Strom zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus betrachtet um 70 Prozent gegenüber dem Verbrenner. Auf sehr ähnliche Zahlen kommt der Brennstoffzellenantrieb, der in der Herstellung weniger, im Fahrbetrieb aber etwas mehr Emissionen als das Batteriefahrzeug verursacht und bei dem die Bereitstellung des Wasserstoffs einen großen Einfluss auf den Gesamteffekt hat.
Batterietechnik macht Elektroantrieb immer attraktiver
Der Vorsprung der EQ Modelle in der CO2-Bilanz wird in Zukunft weiter wachsen. Denn die Optimierung der Batterietechnologie und -produktion bietet ein großes Potenzial für weitere Einsparungen. Schon heute verursachen Batterien in der Herstellung rund 25 Prozent weniger CO2-Emissionen als Traktionsbatterien der ersten Generation. Für die nächste Generation stellen Experten Einsparungen in derselben Größenordnung in Aussicht: Die künftigen Batterien werden also nur noch halb so hohe CO2-Emissionen in der Herstellung verursachen wie die erste Generation, und ein Drittel weniger als die heutige.
Auch der Einsatz primärer Ressourcen, also von Rohstoffen, wird stark sinken und besonders manche Materialien wie Kobalt, deren Gewinnung mit starken Umweltbelastungen verbunden ist, werden nahezu ganz ersetzt werden. Die Batterien werden eine höhere Energiedichte haben und bei gleicher Reichweite kleiner und leichter sein oder bei gleicher Größe und Gewicht deutlich größere Reichweiten erreichen. Umweltbilanz und Attraktivität der Elektromobilität für den Autofahrer werden sich langfristig weiter verbessern – besonders, wenn die Energie aus regenerativen Quellen bezogen wird. Daimler hat sich das Ziel gesetzt, den Einsatz an Primärrohstoffen im elektrischen Antriebsstrang bis 2030 um 40 Prozent zu senken.
Angesichts des erwarteten Anstiegs an Elektrofahrzeugen wird dies aber für eine wirklich nachhaltige Produktion nicht genügen. Das stoffliche Recycling der verwendeten Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Platin, Kobalt und seltenen Erden ist integraler Bestandteil der Betrachtung und beginnt bereits bei der Konzeption der Bauteile. Diese Betrachtung geht hin bis zur Überwachung der gesamten Lieferkette von der Mine bis zum Recycling. Dabei liegt auch ein hohes Augenmerk auf der Einhaltung der Menschenrechte bei den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 15.02.2019