Wenn man dem Klimawandel etwas entgegen setzen möchte, reicht es nicht nur den vermeintlichen einfachen Weg zu gehen. Es gilt sich grundlegend zu verändern. Dieser Meinung ist auch Dänemark, welche für den Klimaschutz fordern Verbrenner schrittweise aus dem Verkehr zu ziehen.
Dänemark mit drastischer Forderung für Klimaschutz
Dies hat die dänische Delegation bei einem Treffen der Umweltminister der einzelnen EU-Länder in Luxemburg bekräftigt. Geht es nach Dänen, muss eine gemeinsame EU-Strategie verfolgt werden, um den Bestand der Diesel und Benziner sukzessive abzubauen. So weit, so gut. Drastisch wird es bei dem Punkt, dass es der EU möglich sein soll einzelnen Mitgliedsstaaten den Verkauf der Verbrenner ab 2030 zu verbieten. Zehn andere Länder haben die Dänen wohl schon auf ihrer Seite.
Zur Einordnung: Immer mehr Länder weltweit bekennen sich dazu in Zukunft Autos mit Verbrennungsmotoren zu verbieten. Dänemark zog im Oktober 2018 nach und will ab 2030 den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten. Somit geht man Hand in Hand mit London und den Niederlande. In Schottland soll das Verbrenner-Verbot ab 2032 greifen. Später wird es in Island, dort rechnet man ab 2040 mit einem solchen Verbot, gleiches gilt für Großbritannien, wo das Verbot dann auch außerhalb der Hauptstadt zum Tragen kommen soll. Japan beschließt ab 2050 das Aus für den Verbrennungsmotor.
Die Forderung der Dänen dürfte wohl auch das Ziel von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützen, diese will Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch der Transportsektor seinen Teil dazu beitragen. Dänemarks Minister für Klima, Energie und Versorgung, Dan Jørgensen gibt hierzu deutlich zu verstehen: „Wir müssen anerkennen, dass wir es ziemlich eilig haben.“
Dänemark in Vorreiterrolle ausgebremst
Dass es aber alles andere als einfach wird ein solches Verbot durchzusetzen sieht man am Beispiel Dänemark selbst. Dänemark hat bekanntermaßen im vergangenen Herbst den Verkauf von Verbrenner ab 2030 untersagt. Jedoch verstößt dies gegen EU-Regeln, also mussten die Dänen die Idee bis auf Weiteres auf Eis legen. Sprich, selbst wenn der Wille da ist scheitert dies an der Umsetzung.
Mit einem Verkaufsverbot in einzelnen Mitgliedsstaaten könne man den Druck auf alle anderen Länder sowie auf die Kommission erhöhen, sich dem entschiedenen Kampf gegen den Klimawandel anzuschließen, so Jørgensen. „Plan A“ sei es aber, das Verbot zu einer europaweiten Maßnahme zu machen.
Nachbesserungsbedarf für deutsches Klimaschutzpaket gefordert
Der Schutz des Klimas ist momentan die wohl größte globale Herausforderung. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß insbesondere von Kohlendioxid (CO2) in die Erdatmosphäre konstant angestiegen. Deutschland hat sich daher auf ein Klimaschutzpaket verständigt.
Ein Klimaschutzpaket, welches nicht bei jedem Anklang findet. Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) hält das Klimapaket der Bundesregierung für nicht ausreichend. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte er, die Bundesregierung habe sich „verpflichtet, bis zum Jahr 2030 55 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen. Das wird mit diesem Klimapaket nicht möglich werden.” Er sei fest davon überzeugt, dass das Paket nachgebessert werden müsse.
Nun liegt es mit an der EU zu entscheiden wie es weitergehen kann. Oder soll.
Quelle: Automobilwoche – Vorschlag von Dänemark für die EU: Keine neuen Diesel und Benziner ab 2030