Der Stuttgarter Flughafen wird elektrifiziert, auf ganzer Linie. Man hat sich entschlossen ein chargeBIG-Ladesystem von MAHLE anzuschaffen, um die bestehende Infrastruktur optimal auszunutzen, statt großflächig in den Netzausbau investieren zu müssen. chargeBIG ist ein Corporate Start-up von MAHLE, das darauf abzielt, Leistungsengpässe im Stromnetz zu verringern und einen schnellen Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.
„Der Flaschenhals beim Ladeprozess sind die Leistungsspitzen im Stromnetz und nicht die eigentlich verfügbare Energie. Diese Gegebenheit nutzen wir mit einer intelligenten Lastverteilung.“ – Sebastian Ewert, Leiter Projektmanagement Europa bei MAHLE und Teammitglied von chargeBIG
Im Rahmen des Projektes ist die Installation von 110 Ladepunkte am Stuttgarter Flughafen vorgesehen. Die Installation zusammen mit dem MAHLE Partner eliso läuft bereits auf Hochtouren. Der Außenbereich und die Parkanlage sind schon erschlossen, nun erfolgt noch die Installation der Ladepunkte auf dem Rollfeld in Wand- und Standsäulenmontage.
Das chargeBIG-Ladekonzept für einphasiges „AC Destination Charging“ mit Ladeleistungen zwischen 2,3 und 7,2 Kilowatt setzt sich aus einer intelligenten zentralen Steuereinheit inklusive fest angeschlagenen Kabeln mit Steckern anstelle von Ladesäulen am Parkplatz zusammen. Durch das intelligente Ladesystem und den Ansatz Design-to-Cost sind Investitionsmaßnahmen in die Erweiterung der Netzanbindung nicht erforderlich und infolgedessen wird deutlich an Kosten und Zeit im Aufbau der Ladeinfrastruktur eingespart.
Schieflasten im Stromnetz werden durch ein dynamisches, phasenindividuelles Lastmanagement vermieden. Da die verfügbare Ladeleistung durch eine zentrale Steuereinheit auf die parkenden Fahrzeuge verteilt wird. chargeBIG reagiert dabei flexibel auf andere Verbraucher im Netz und nutzt die Elektrofahrzeuge als regelbare Last. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung des verfügbaren Stromnetzes.
In puncto Installation und Wartung ist das System günstiger als alternative Systeme, da die Ladepunkte durch die zentrale Elektronik sehr einfach gehalten werden können. Zudem sind sie stromlos, wenn nicht geladen wird – ein klarer Vorteil in Bezug auf Sicherheit. Im November vergangenen Jahres hatten wir bereits berichtet, dass Mahle seine Aktivitäten beim Thema Elektrifizierung verstärkt – und das in alle Richtungen – vom E-Bike bis zum Schwer-Lkw. So wird auch das Thermomanagement für Elektromobilität weiter ausgebaut.
Quelle: MAHLE – Pressemitteilung vom 17. April 2019