Der Umstieg auf E-Mobilität wird teuer erkauft und verläuft sozial ungerecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Bank, wie wir Mitte der Woche berichten konnten. heise online bat das Bundeswirtschaftsministerium um eine Stellungnahme. Diese führten als eines der Motive der E-Auto-Förderung auf, dass man die internationale Marktführerschaft der deutschen Automobilindustrie erhalten wolle.
Des Weiteren sei die Elektromobilität für ein nachhaltiges Wachstum des Wirtschaftsstandorts Deutschland enorm wichtig. Darüber hinaus sei die E-Mobilität zudem noch der Schlüssel für eine klimafreundliche Mobilität. Grund genug, um E-Autos entsprechend zu fördern. Wobei das Bundeswirtschaftsministerium weiterhin ausführt, dass bei einem Abbau der deutschen Automobilindustrie viele Menschen und Familien durch Job-Verluste betroffen wäre. Zudem ginge eine nachlassende Wettbewerbsfähigkeit auch mit hohen gesamtwirtschaftlichen Einbußen und Kosten für die Gesellschaft einher, zum Beispiel durch sinkende Steuereinnahmen.
Geht es nach der Studie der Deutsche Bank kostet es den deutschen Staat mehr als 20.000 Euro, wenn in der gehobenen Mittelklasse ein Elektroauto statt eines Autos mit Verbrennungsmotor genutzt wird. Grund seien neben der reinen Kaufprämie weitere fiskalische Effekte. Zudem würden Besserverdienende deutlich mehr profitierten, heißt es. Insgesamt kommt die Deutsche Bank zu dem Schluss, der Beitrag zum Klimaschutz sei bisher in Deutschland noch klein und werde mit der Elektromobilität teuer erkauft. Außerdem sieht die Deutsche Bank mit Blick auf die fiskalischen Effekte eine soziale Schieflage. Besserverdienende profitierten aktuell am meisten von den Förderungen, während Geringverdienende (mit eigenem Auto) relativ zu ihrem Einkommen einen recht hohen Teil der Förderungen zahlten.
Das Wirtschaftsministerium betont seinerseits, dass die Bundesregierung grundsätzlich für die klimafreundliche Transformation des Verkehrssektors einen technologieoffenen Ansatz verfolgt, so sei auch die von ihr Umweltbonus genannte Kaufprämie ausgelegt. Die Regierung unterstütze den Hochlauf der Elektromobilität, die dafür eingesetzten Steurungshebel würden aber kontinuierlich angepasst und optimiert, heißt es in der Stellungnahme für heise online. Des Weiteren wird ausgeführt, dass man E-Mobilität für alle Bevölkerungsschichten zugänglich machen wolle.
Dies zeige sich auch dadurch, dass Fahrzeuge mit einem Listenpreis von unter 40.000 Euro über den Umweltbonus und die Innovationsprämie mehr gefördert werden als jene, die sich ein teureres Auto zulegten. Zudem wirkten sich die heutigen Kaufanreize positiv auf einen späteren Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge aus; davon würden insbesondere sozial schwächere Bevölkerungsgruppen profitieren.
Quelle: Heise.de – Bundesregierung: Elektroauto-Förderung ökonomisch wichtig, technikoffen, sozial