Es scheint sich anzukündigen, als ob auch die BMW Group nun bei Hybrid- und vollelektrische Fahrzeuge alles auf eine Karte setzt. Hierfür spricht ganz klar der Finanzbericht für das vergangene Geschäftsjahr 2019. In der dazugehörigen, ausführlichen Pressemitteilung wurde kurz ein Ausblick auf die Entwicklung der kommenden Jahre gegeben. Besonders interessant war hierbei nachfolgender Abschnitt
„Auf der Produktseite werden im Ãœbergang zu den weiterentwickelten intelligenten Fahrzeugarchitekturen ab 2021 bis zu 50 Prozent der klassischen Antriebsvarianten entfallen – zugunsten von zusätzlichen elektrifizierten Antrieben. Dort werden die Ergebnisse vor allem in den Jahren nach 2022 voll zur Wirkung kommen.“ Oliver Zipse vertieft diese Feststellung der Konzentration auf weiterentwickelte Fahrzeugarchitekturen wie folgt: „Wir haben die anstehenden Veränderungen frühzeitig erkannt und unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt entfaltet sich unser volles Potential – genau im richtigen Moment.“
CO2-Flottenziele treiben Wachstum bei Alternative Antriebe
Getrieben wird BMW, wie andere Automobilhersteller auch, stark durch die vorgegebene CO2 Flottenziel seiner europäischen Neuwagenzulassungen. Dieses Ziel liegt um rund 20% unter der Vorgabe aus dem Jahr 2019. Vonseiten BMW will man dieses Ziel einem Drittel mit weiteren Verbesserungen der konventionellen Antriebe und zu zwei Dritteln mit dem Zuwachs von elektrifizierten Fahrzeugen erreichen.
„Bis 2025 rechnet die BMW Group dann mit einer steilen Wachstumskurve: Jahr für Jahr soll der Absatz der elektrifizierten Fahrzeuge um durchschnittlich über 30 Prozent steigen.“
Alle Zeichen in Richtung E-Mobilität
Generell stehen alle Zeichen in Richtung Elektromobilität bei BMW, wie man zuletzt von Seiten des Unternehmens auf der IAA 2017 und im November 2018, als auch im Juni 2019 verkündete. Sowie mit der Elektrifizierung anderer Marken des Unternehmens zeigt. Bis 2023 plant die BMW Group, ihre Fahrzeugpalette auf 25 elektrifizierte Fahrzeuge auszubauen, davon mehr als die Hälfte vollelektrisch. Trotz dieser rosigen Aussichten gab BMW-Chef Oliver Zipse erst vor kurzem zu verstehen, dass er eine Verzehnfachung des Absatzes von Elektroautos für nötig hält, um die CO2-Ziele der EU in den nächsten Jahren zu erfüllen.
Die Elektrifizierung des eigenen Portfolios will BMW kurz- bis mittelfristig wie folgt angehen: Der BMW i3 bleibt weiterhin Bestandteil des E-Mobilitätsportfolio des Herstellers, Ende 2019 startete im Werk Oxford die Produktion des vollelektrischen MINI Cooper SE. 2020 folgt im Werk im chinesischen Shenyang der BMW iX3 und 2021 dann der BMW iNEXT sowie der BMW i4, die in Dingolfing beziehungsweise im Werk München gefertigt werden – alle werden mit der fünften Generation des elektrischen Antriebs ausgestattet sein. Für den iX3 wurde zuletzt bekannt, dass eine Einführung in den USA verschoben wurde, wahrscheinlich um die CO2-Emissionsflottenziele zu stützen.
Quelle: BMW AG – Pressemitteilung vom 12. März 2020