Der Volkswagen-Konzern soll vorhaben, seine Nobelmarke Bentley künftig Audi zu unterstellen. Wie die Automobilwoche unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, soll Audi-Chef Markus Duesmann bis Mitte 2021 die Kontrolle über Bentley innehaben. Mit dem Umbau, den VW-Chef Herbert Diess aktuell geschäftig vorantreibt, soll die britische Nobelmarke neue Impulse erhalten. Bislang hatte innerhalb des VW-Konzerns Porsche-Chef Oliver Blume die Verantwortung für Bentley inne. Er habe diese Aufgabe allerdings „nur halbherzig“ verfolgt, zitiert das Fachblatt aus den Kreisen.
Duesmann entwickle sich, wie die Automobilwoche schreibt, damit immer mehr zur „Allzweckwaffe“ des Konzerns. Der Ex-BMW-Manager ist erst seit April bei Audi und verantwortet bereits die Konzernentwicklung sowie die neue Car-Software-Organisation. Jetzt soll sein Aufgabenbereich um Bentley erweitert werden.
Konzernchef Diess hatte schon vor einigen Wochen gefordert, dass Bentley „ihr Potenzial endlich auch heben“ müsse. Dies darf nun wohl als direkter Auftrag an Audi-Chef Duesmann verstanden werden. Bei der Entwicklung neuer Bentley-Modelle kommt Duesmann sicherlich entgegen, dass er bereits ein passendes Projekt gestartet hat: Unter dem Codenamen Artemis entwickeln die Ingolstädter eine neue Fahrzeugplattform, die Oberhalb von Audis Luxuslimousine A8 angesiedelt sein soll. Auf der würde sich auch ein Bentley sicher gut machen. Wie unter anderem die Automobilwoche vermutet, soll auf Basis der Artemis-Plattform ein nobler SUV der Briten entstehen.
Auch Bentley könnte einen kleinen Teil zum Erfolg des Elektro-Projekts beitragen. Die Briten arbeiten aktuell im Rahmen eines auf drei Jahre angesetzten Forschungsprojekt an einer integrierten, ohne Seltenerdmagnete auskommenden E-Achse, die einer eigenen Aussage zufolge einzigartige Integrationsstufen und revolutionäre Leistungsmerkmale bieten soll.
Quelle: Automobilwoche – VW baut Nobelmarke um: Bentley wird Audi-Tochter // Electrive – VW: Wird Bentley künftig Audi unterstellt?