Batteriezellwerk von Start-up Britishvolt auf der Zielgeraden

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Iris Martinz
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Das erst 2019 im britischen Blyth gegründete Unternehmen Britishvolt macht Nägel mit Köpfen: kürzlich wurde offenbar vom Automotive Transformation Fund der britischen Regierung eine Förderung in Höhe von umgerechnet 120 Millionen Euro zugesagt, um die geplante Batteriezellfabrik an der britischen Küste bauen zu können.

Die staatliche Förderung macht den Weg frei für das Gesamtinvestment von rund zwei Milliarden Euro, welches die Investoren Tritax und Abrdn bereitstellen. Die Höhe der Förderung wurde zwar weder von Britishvolt noch von der Regierung bestätigt, wurde aber unter anderem von „Reuters“ unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Quelle genannt. Im November hatte die „Financial Times“ noch von einer Förderung zwischen 200 und 250 Millionen Pfund berichtet, sie ist also demnach deutlich niedriger ausgefallen als erwartet.

Der britische Premier Boris Johnson freut sich jedenfalls über das Investment, dass „die Produktion von Elektrofahrzeugen in Großbritannien ankurbeln wird„, und die damit zusammenhängenden hochqualifizierten Arbeitsplätze im industriellen Norden der Insel, wie er in einer Erklärung verlautbaren ließ. Johnsons Regierung hat das Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2030 bereits beschlossen. Peter Rolton, Vorsitzender von Britishvolt, bezeichnete die Förderung als „wichtigen Schritt, um Großbritannien an die Spitze der globalen Energiewende zu bringen„.

Seit September laufen die Vorarbeiten für den Bau der Zellfabrik, auf der Website von Britishvolt ist bereits ein spannendes Rendering zu sehen. Die Produktionsmaschinen kauft Britishvolt offenbar beim deutschen Maschinenbauer Manz, der auch die Batteriefertigung für BMW in Deutschland aufbauen soll. Die Produktion soll gegen Ende des Jahres 2023 anlaufen, vorerst mit 4 GWh pro Jahr. Eine weitere Skalierung auf 30 oder 48 GWh ist geplant, hier gehen die Quellenangaben noch auseinander. Die Besonderheit der neuen Gigafabrik: die Anlagen sollen flexibel verschiedene Zellformate und -geometrien fertigen können, also sowohl zylindrische als auch prismatische Zellen unterschiedlicher Größe.

Unklarheit herrscht noch über den Abnehmer der Erstproduktion. Dass es sich um ein britisches Unternehmen handeln wird, ist naheliegend. Gerüchten zufolge soll es sich um Lotus handeln. Die Geely-Tochter hat große Pläne, eine Reihe von E-Autos – auch Sportwagen – auf den Markt zu bringen. In den kommenden Wochen will Britishvolt eine Reihe von Ankündigungen machen, von Forschungs- und Entwicklungskooperationen bis hin zu Kooperationen mit britischen Automarken.

Quelle: elektrive.net – Britishvolt erhält Millionenförderung und weitere Finanzierung für Batteriefabrik

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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