Die BASF spürt, wie andere Zulieferer der Automobilindustrie, den Umbruch hin zu Elektromotor und autonomem Fahren. Zukünftig möchte man laut BASF-Chef Kurt Bock stark vom Wachstum der Autobranche profitieren. Um dies zu erreichen, setzt das Unternehmen auf Produkte für Fahrzeuge mit und ohne Verbrennungsmotor. Die derzeitigen BASF-Produkte für die Autobranche, als Hauptumsatzbringer des Konzerns, reichen von Motorölzusätzen über Kühlflüssigkeit bis hin zu Kunststoffen. Aus seiner Sicht ist der Hype um die E-Mobilität nicht so stark zu bewerten, wie es vom Markt gepusht wird. Bock geht davon aus, dass es naiv wäre, wenn man glaube, dass der E-Motor in den nächsten zehn Jahren den Verbrennungsmotor ersetzt.
Die aktuelle Prognose der BASF geht davon aus, dass auch noch in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren der Verbrennungsmotor noch dominieren wird. Der Konzern erzielt im Geschäft mit der Autoindustrie rund elf Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Bei einem Gesamtumsatz in 2017 von 64,5 Milliarden Euro. Am Beispiel der Kunststoffe zeigt Bock auf, dass die BASF auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird. Denn Elektroautos müssten leichter werden, wofür man mehr Kunststoff brauche. Das gelte auch für Autos für autonomes Fahren. Alles Trends, die für die BASF von Vorteil sind.
Am vorteilhaftesten für BASF seien Hybride mit Elektroantrieb und Verbrennungsmotor: Sie bräuchten Katalysatoren und Batterien. Der Konzern produziert unter anderem Batteriematerialien für Elektroautos sowie Katalysatoren. Bock tritt im Mai 2018 als CEO ab und wird durch seinen bisherigen Stellvertreter, den Chemiker Martin Brudermüller, ersetzt. In zwei Jahren soll Bock dann an die Spitze des BASF-Aufsichtsrates rücken und dort Jürgen Hambrecht ablösen.
Quelle: Automobilwoche – BASF-Chef Kurt Bock: „Wir wollen mit der Autoindustrie wachsen“