Gestern haben wir berichtet, dass Europa eine führende Rolle im Batteriezellen-Sektor einnehmen will. Hierzu wurden erste Projekte mit Fördermillionen bedacht. Unter anderem die BASF, welche mit ihren Batteriematerialien zum Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge in Europa beitragen will. Mittlerweile scheint festzustehen, dass im BASF-Werk Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) für rund 500 Millionen Euro eine Kathoden-Fabrik entstehen soll.
Innovative Kathodenmaterialien steigern die Leistung und die Kosteneffizienz von Batterien und fördern somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität. “Wir wollen Kathoden-Materialien für jährlich 300 000 Elektroautos aus Vorprodukten unserer Fabrik in Finnland herstellen”, sagt BASF-Sprecherin Christine Haupt (48), “Nach der Entscheidung der EU-Kommission wird der Vorstand über den deutschen Produktionsstandort entscheiden. Dabei spielen soziale, ökologische und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle.”
Für die Region spricht nicht nur die Tatsache, dass mit Tesla ein möglicher Kunde vor Ort sitzt. Die BASF profitiert in diesem Fall auch davon, dass in Brandenburgs größtem Chemiewerk rund 3.000 Fachkräfte zu niedrigeren Löhnen als in westdeutschen BASF-Fabriken arbeiten, so die Bild-Zeitung. Des Weiteren sei es Brandenburg möglich viel Strom aus erneuerbaren Energien bereitzustellen, was die Nachhaltigkeit der Kathoden-Fabrik auf ein entsprechendes Level hebt.
“Ich freue mich riesig”, gab wohl Vize-Regierungschef Michael Stübgen (60, CDU) zu verstehen. “Das ist auch ein Signal für die Lausitz. Die Menschen sehen jetzt, dass wir die angekündigten Struktur-Entscheidungen auch umsetzen”, so Stübgen weiter. Problematisch ist schon eher die Tatsache, dass Antrags- und Genehmigungsverfahren den Fortschritt auszubremsen wissen.
Im Rahmen der Vorstellung des ersten europäischen Batteriezellenkonsortiums gab Altmaier daher zu verstehe: “Es steht sehr, sehr viel auf dem Spiel”, in anderen Kontinenten werde ebenfalls fieberhaft an Projekten für Batteriezellen und Elektromobilität gearbeitet, “deshalb müssen wir notfalls auch zur Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren bereit sein.” Diese Aussage bezog Altmaier auf die Ansiedlung der Gigafactory 4 nahe Berlin – dürfte wohl aber auch für die Pläne der BASF gelten.
Quelle: CleanTechnica – BASF To Build A Battery Factory In Germany