Anfang August 2020 hatten wir berichtet, dass jeder vierte Antrag auf die Kaufprämie für Elektroautos und Plug-In-Hybride bisher nicht genehmigt wurde. Kurzfristig gab es ein Update der Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa): “Die kursierenden Meldungen, dass das BAFA fast 25 Prozent der E-Auto Anträge ablehnen würde, sind unzutreffend. Seit der Einführung des einstufigen Verfahrens ist die Ablehnungsquote deutlich zurückgegangen und liegt derzeit bei rund 5 Prozent. 🚗⚡️” Golem.de hat sich im Nachgang nochmals mit dem Thema auseinandergesetzt und kann teilweise neue Fakten und Daten liefern.
Somit lässt sich festhalten, dass die Ablehnungsquote beim einstufigen Verfahren, das im Februar 2020 eingeführt worden sei, derzeit bei fünf Prozent liege. Beim früheren zweistufigen Verfahren sei jeder zehnte Antrag abgelehnt worden. So die Aussage der Bafa gegenüber dem Portal. “Die Meldungen, dass bis zu einem Viertel der Anträge abgelehnt werden, sind unzutreffend”, hieß es weiter. Die Bafa gibt allerdings auch zu verstehen, dass die Zahlen aus der ersten Meldung durchaus korrekt waren, aber eben falsch gedeutet wurden.
So hatte die Bundesregierung auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Reuther mitgeteilt, dass bis zum 31. Juli 2020 insgesamt 234.805 Anträge auf Förderung durch den Umweltbonus eingegangen seien. Davon seien 174.023 Anträge positiv beschieden worden. Das entspricht einer Bewilligungsquote von gut 74 Prozent. Die Bafa gibt allerdings zu verstehen, dass die nicht bewilligten Anträge nicht automatisch abgelehnte Anträge nicht. “In vielen Fällen handelt es sich Anträge, die aktuell noch bearbeitet werden”, so die Bafa weiter.
Mitte Juli konnten wir berichten, dass der Zuspruch für reine Elektroautos steigt unter Deutschlands Autofahrer. Anfang des Monats erfolgte dann die Info, dass über 20.000 Anträge auf den Umweltbonus, alleine im Juli 2020, gestellt wurden. Wie sich diese im Detail aufgeteilt haben, haben wir natürlich auch betrachtet. Dann kam raus, dass es hätten noch weit mehr als 20.000 Anträge sein können; so zumindest die Autohändler. Und eben dieser Nachfrageboom führt zu einem Rückstand bei der Bearbeitung der Anträge. Künftig soll, neben dem vereinfachten Verfahren laut Bafa auch zusätzliches Personal dazu beitragen, dass sich die Antragsflut bewältigen lässt.
Mittlerweile hat die Behörde auch verschiedene Gründe aufgeführt, welche zu einer Ablehnung beim Antrag des Umweltbonus führen können. Dazu zählen Doppelanträge aufgrund zwischenzeitlich erhöhter Fördersätze oder die Tatsache, dass der Antragsteller nicht identisch mit dem Fahrzeughalter ist. Ebenfalls zur Ablehnung führten fehlende Angaben oder Unterlagen vom Antragsteller oder fehlende Nachweise zu interner Kalkulation bei Leasinggeschäften. Jedoch gibt die Bafa auch zu verstehen, dass eine detaillierte Statistik zur Verteilung der Ablehnungsgründe zu einzelnen Herstellern oder Modellen nicht vorliegt.
Quelle: Golem.de – Nur noch jeder 20. Antrag wird abgelehnt