Audi und Porsche entwickeln elektrische PPE-Plattform

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Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 3 min

Die deutschen Autohersteller Audi und Porsche haben gemeinsam eine neue Fahrzeugplattform für Elektroautos entwickelt. Die Premium Platform Electric (PPE) unterscheidet sich dabei nach Angaben von Audi von bisherigen Fahrgestellen für Elektroautos unter anderem in Sachen Platzoptimierung und Reichweite.

Kompakt, effizient und leistungsstark

Das PPE ist nach Angaben von Audi hinsichtlich des Raumangebots, der Effizienz und Leistung optimal gestaltet und könne so leistungsstarke Elektromotoren sowie neu entwickelte Hochvoltbatterien unterbringen, was eine hohe Reichweite für die Elektroautos der beiden Marken ermögliche. Außerdem sei die Plattform hochdigitalisiert.

Von bisherigen Plattformen unterscheidet sich die PPE dadurch, dass sie alle Komponenten kompakter gestaltet und untergebracht hat und einen höheren Wirkungsgrad erzielt. Dadurch allein können die neuen Elektroautos beispielsweise im Vergleich zum Audi e-tron der ersten Generation rund 40 Kilometer mehr Reichweite erzielen. Außerdem ist die Automatisierung in der Produktion erhöht worden.

Durch direkte Ölspritzkühlung und eine elektrische Ölpumpe im Getriebe hat Audi nach eigenen Angaben die Effizienz der Autos weiter steigern können. Außerdem war das Unternehmen in der Entwicklung bemüht, die Nutzung seltener Erden zu vermeiden, beispielsweise durch Rotorölkühlung. Diese konnte außerdem die Leistungsdichte um 20 Prozent steigern. Mit dem Einsatz stärker belastbarer Materialien mit hohem Wirkungsgrad, wie Halbleitern aus Siliziumkarbid, konnte die Effizienz weiter erhöht werden.

Die Verkabelung der 800-Volt-Architektur konnte mit dünneren Leitungen umgesetzt werden, was Platz, Gewicht und Material spart. Zudem konnte man aufgrund weniger starken Aufheizens auf ein kleineres Kühlsystem umstellen. Diese und viele weitere Maßnahmen haben dazu geführt, dass die PPE besonders effizient arbeitet.

Schnelle Ladung bei hoher Reichweite

Um die Ladegeschwindigkeit zu erhöhen, wurden die PPE-Batteriezellen in ihrer Zusammensetzung optimiert, sodass diese nun bei einem deutlich verringerten Kobaltanteil eine hohe Energiedichte bieten. Zudem sorgt das intelligente Wärmemanagement dafür, dass unter Berücksichtigung von Navigation, Streckenverlauf und Fahrverhalten der Kühl- oder Heizbedarf vorab berechnet und angepasst wird. Auch wenn das Elektroauto steht, wird die Temperatur der Batterie kontinuierlich angepasst, um sie zu schonen und langfristig in gutem Zustand zu erhalten.

E-Auto-Modelle, die auf PPE aufbauen

Audi Q6 e-tron

Im Frühjahr 2024 wurde der Q6 e-tron in Ingolstadt, wo das Elektroauto produziert wird, erstmals präsentiert. Unter idealen Schnellladebedingungen kann die Batterie des Modells, das als erster Audi auf der PPE aufbaut, innerhalb von 10 Minuten ein Reichweitenplus von 255 Kilometern nachladen. In 21 Minuten ist das Laden von 10 auf 80 Prozent möglich.

Auch die Rekuperation als System zur Energierückgewinnung sorgt für eine längere Reichweite der Elektroautos. Das bisher in den Modellen e-tron verbaute Intelligent Brake System (IBS) ist nach Angaben des Herstellers dabei deutlich weiterentwickelt worden. Im Zusammenspiel mit der neuen Elektronikarchitektur E³ sind die Elektroautos von Audi umfassend digitalisiert und können über Over-The-Air-Updates (OTA) aktualisiert werden. Das Infotainmentsystem mit Augmented Reality Head-up-Display umfasst u. a. einen Sprachassistenten.

Die Elektronikarchitektur sei, so Audi, skalierbar und vereinheitliche die elektronische Basis zukünftiger Modelle. Durch die leistungsfähige, sichere Vernetzung mit Steuergeräten, Sensoren und Aktoren folge sie dem Ansatz Security-by-Design.

Porsche Macan

Auch die Modelle des Porsche Macan, der Anfang 2024 vorgestellt wurde, nutzen als erste Modelle des Herstellers die PPE-Plattform und haben einiges zu bieten. Während der Macan 4 mit Launch Control über 400 PS erreicht, liegt die Leistung des Macan Turbo sogar bei 639 PS. Ersterer beschleunigt damit innerhalb von 5,2 Sekunden auf 100 km/h, der Macan Turbo sogar innerhalb von 3,3 Sekunden.

An Schnellladesäulen kann der Macan innerhalb von ca. 21 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden. Die Reichweite des Macan 4 beträgt maximal 613 Kilometer und beim Macan Turbo bis zu 591 Kilometer, was auch durch das sportliche, aerodynamische Design der Karosserie erreicht wurde.

Quelle: Audi – Pressemitteilung

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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