Aston Martin, zwischenzeitlich finanziell auf Schlingerkurs und nur gerettet durch eine beherzte Investition von Anteilseigner Daimler, will sich nur verstärkt der Elektromobilität widmen. Auch hierbei kann Daimler den Briten behilflich sein. Der Stuttgarter Autokonzern stockt in den kommenden drei Jahren seinen Anteil an Aston Martin von 2,6 Prozent auf sukzessive bis zu maximal 20 Prozent im Gesamtwert von umgerechnet bis zu 315 Millionen Euro auf und will der britischen Traditionsmarke Zugang zu neuen Technologien ermöglichen, wie etwa Hybrid- und Elektroantriebsstränge der nächsten Generation sowie andere Fahrzeugkomponenten und -systeme.
Ab 2024 sollen dann 20 bis 25 Prozent aller neu verkaufen Aston Martin elektrifiziert sein, wie CEO Tobias Moers bei einem Gespräch mit Journalisten sagte. Als eines der ersten Elektro-Modelle soll der 2020 eingeführte und erste SUV der Briten, der DBX, in gut zwei Jahren auch als Plug-in-Hybrid erhältlich sein.
Aston Martin hatte zuvor bereits damit begonnen, selbst einen Hybridantrieb zu entwickeln, der eigentlich im kommenden Jahr im Supersportwagen Valhalla debütieren sollte. „Wir arbeiten weiter daran, haben jetzt aber Alternativen“, sagte Moers. Intern habe man sich bei Aston Martin auch noch gar nicht festgelegt, ob die interne Entwicklung von Elektroantrieben fortgesetzt werden oder auf die Kompetenz von Daimler vertraut werden soll. Nach dem Valhalla wollen die Briten ein Mittelmotor-Coupé einführen, ebenfalls mit einer hybridisierten Variante im Angebot. Das erste reine Elektroauto von Aston Martin soll, ausgestattet mit Mercedes-Technik, etwa 2025 bis 2026 erscheinen.
Die eigentlich geplante Positionierung der Marke Lagonda als Anbieter elektrischer Luxuslimousinen, die bereits zuvor auf 2025 verschoben wurde, werde nicht mehr weiterverfolgt, so Moers: „Lagonda erfüllt in Zukunft einen anderen Zweck. Elektrisch angetriebene Autos sollen Aston Martins sein“, so der Aston Martin Chef. Moers kündigte an, die ersten Aston Martins mit Elektro-Technik von Mercedes sollen ab Ende 2021, Anfang 2022 erhältlich sein. Für 2023 stellte er gar ein „Produkt-Feuerwerk“ in den Raum, ohne sich aber zu konkreten Modellen oder Segmenten zu äußern.
Möglichkeiten gäbe es viele, schließlich steht den Briten dank der vertieften Partnerschaft mit Mercedes künftig die modulare Plattform EVA (Electric Vehicle Architecture) zur Verfügung, welche für Elektroautos im SUV- und Limousinen-Format gedacht ist. Der Debütant auf der neuen Architektur ist im kommenden Jahr das neue Elektro-Flaggschiff von Mercedes, der EQS als eigenes Elektro-Gegenstück zur S-Klasse.
Quelle: Ecomento – Aston Martin will über 20 Prozent Stromer-Anteil im Jahr 2024 // Spiegel – Daimler will Aston Martin retten